An Pierlé & White Velvet - An Pierlé & White Velvet
PIAS / Rough Trade
VÖ: 13.10.2006
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Knoten im Taschentuch
An Pierlé & White Velvet kommen aus Belgien. Dadurch scheint der musikalische Radius im Kopf schon einmal relativ begrenzt zu sein. Doch weit gefehlt: Mit dEUS und Absynthe Minded etwa hat das Album der schönen Blondine mit der ebenso hübschen Stimme nichts zu tun. Viel eher gehen die gemeinsam mit Co-Writer und Mastermind Koen Gisen geschriebenen Songs auf Pfaden, die zuvor schon von Künstlerinnen wie Tori Amos und noch früher von Joni Mitchell betreten wurden. Auch PJ Harvey könnte so klingen, wenn man sie vier bis fünf Wochen den Glücksbärchis und sämtlichen Disney-Filmen aussetzen würde. Nichts mit männermordendem Vamp. Wenn An Pierlé böse auf das starke Geschlecht ist, gibt es höchstens Fußballguckverbot (für die Regionalliga). Die Frau ist einfach zu freundlich. Wobei das bei manchen Männern ja schon Scheidungsgrund wäre. Aber das ist ein anderes Thema.
Diese Belgier wissen jedenfalls, wie man es sich gemütlich macht, und genau das praktizieren sie 53 Minuten lang. Klavier, vielleicht mal eine Orgel und hin und wieder Bläser. Dazu Dur-Akkorde und ganz viel Soul in Pierlés Stimmchen. In Belgien chartet so etwas sofort, hierzulande allerdings wohl nur im Traum. Trotzdem ist der große Erfolg daheim der Truppe noch nicht genug. Schon die ersten beiden Alben sind allerdings diesseits des Frittenäquators im Platten-Nirvana verschwunden, und das soll Album Nr. 3 nicht passieren. Deshalb wurde der Major verlassen, und man hat es sich auf einem eigenen neugegründeten Label kuschelig gemacht. Da sollte sich doch der Weg nach Europa mal gefälligst öffnen.
Songs wie "It's got to be me" können jedenfalls einiges. Und wenn Pierlé in den Hooks ihre geballte Female-Power ausstößt, dann überlegt man sich doch nochmal mit der unterstellten Harmlosigkeit. Hat man etwas das "White Velvet" überinterpretiert? Bei weißer Seide sollte man doch normalerweise keine bösen Assoziationen bekommen. Doch auch wenn Pierlé auf den ersten Blick kein Wässerchen trüben kann, hat sie es genau wie ihr Album faustdick hinter den Ohren. "I don't think you'll ever understand / By what I mean, when I say, that I'm Alice in Wonderland." So ist das also. Na, dann lassen wir das auch lieber.
Highlights
- It's got to be me
- Snakesong
Tracklist
- Jupiter
- How does it feel
- Good year
- I love you
- Not the end
- Many roads
- Tenderness
- It's got to be me
- Poor Danny
- Snakesong
- Mexico
- Cold winter
- Closing time
Gesamtspielzeit: 52:44 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Armin |
2006-11-21 18:38:52 Uhr
An Pierlé supp. Gabriel Rios22.01. München – Ampere 23.01. Frankfurt - Nachtleben 24.01. Stuttgart – Theaterhaus T2 26.01. Köln – Gloria 27.01. Berlin – Fritz Club 28.01. Hamburg - Mandarin Booking: Karsten Jahnke |
met |
2006-11-02 11:05:58 Uhr
lustlos hingew... ist auch mein eindruckab davon seit wann ist velvet = seide *g* |
Sidekick |
2006-10-20 15:58:33 Uhr
Khanatist (20.10.2006 - 15:40 Uhr):Die Rezensionen des Herrn Kasakov fielen doch sonst eher durch ihre Übereifrigkeit auf. *g* Bitte ausführen! |
Khanatist |
2006-10-20 15:40:07 Uhr
Die Rezensionen des Herrn Kasakov fielen doch sonst eher durch ihre Übereifrigkeit auf. *g*Jedenfalls erfüllt der Text seinen Zweck: Der Inhalt der CD wird dem Leser auch ohne Blick auf die Referenzen klar, der geschilderte Eindruck deckt sich in seiner Lakonie mit absolut mittelmäßigen (und nicht vernichtenden) 5 Punkten. Fans des Künstlers dürften sich an dieser Rezension gar nicht stören, sie wissen doch, was sie erwartet. Vielleicht passiert ja objektiv betrachtet tatsächlich wenig, ob sich im Hörer selbst bei dem Album was tut, muss er dann alleine rausfinden. Auch jemand, dem An Pierlé & White Velvet unbekannt sind (wie mir) könnte sich durch die Beschreibung angeregt fühlen - oder eben nicht. Je nach Belieben. Was zu "gemütlich" oder unspektakulär ist, entscheidet am Ende jeder für sich. |
no_l |
2006-10-20 15:31:05 Uhr
ob man das album jetzt mag oder nicht, wollte ich hier nicht diskutieren. ich finds selbst nicht so gut wie erhofft. trotzdem ist die rezension total überflüssig. wenn er schon schreibt, dass frau pierle in deutschland kaum bekannt ist (obwohl sie live großartig ist), dann könnte das unter anderem auch an so lustlos hingewichsten rezis liegen. |
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Referenzen
Tori Amos; Joni Mitchell; Lisa Germano; Kate Bush; Fiona Apple; Elysian Fields; PJ Harvey; Aimee Mann; Sarah McLachlan; Katie Melua; Rickie Lee Jones; Sinéad O'Connor; K's Choice; Sarah Bettens; Krezip; Tracy Chapman; Emiliana Torrini; Paula Cole; Dido; Liz Phair; CocoRosie; Laura Veirs; Joanna Newsom; 10,000 Maniacs; Natalie Merchant; Never The Bride; Over The Rhine; The Cardigans; Aberfeldy; Belle & Sebastian; Isobel Campbell; Maria Solheim; Sophie Zelmani
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- An Pierlé & White Velvet - An Pierlé & White Velvet (7 Beiträge / Letzter am 21.11.2006 - 18:38 Uhr)