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Red Sparowes - Every red heart shines toward the red sun

Red Sparowes- Every red heart shines toward the red sun

Neurot / Southern / Soulfood
VÖ: 13.10.2006

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Bilderflut

Auf nichts ist in der Welt mehr Verlaß als auf die Tagesschau. Seit 54 Jahren berichtet sie täglich über jeden Krieg, jede Entführung und jede Gehaltserhöhung in Managerkreisen. Und das pünktlicher als ein Uhrwerk. Erfolgreiche Meldungen werden dabei gerne ans Ende gepackt, insofern die Sendezeit überhaupt dafür ausreicht. Schlechte Nachrichten sind nun einmal gute Nachrichten. Und nehmen an Häufigkeit zu. Leider.

An genau diesem Punkt stehen auch Red Sparowes mittlerweile. Eine schöne Zeit war der Frühlingsbeginn letzten Jahres. Die Sonne. Dieses Schneeglitzern. Diese Morgensonne. Diese unendlich schönen Melodien. Doch die Welt hat sich verändert und das womöglich nicht zum Guten. Schon der Himmel auf dem Cover wirkt diesmal dunkler und bedrohlicher, dunkelrot eingefärbt von dem Blut, das täglich vergossen wird. Doch die Schuld daran trifft nicht nur die großen Bösen, sondern scheinbar jeden von uns. Kein Wunder, daß unsere Sinne geblendet werden, wenn schon der erste Instrumentalbrocken uns dermaßen mit Schönheit, Perfektionismus und Kopfkino einmummelt.

Doch die verkappte Hoffnung und die klitzekleinen Momente der Ruhe und des Innehaltens, um die positive Stimmung zu genießen, sind rar geworden. Stattdessen werden die dunklen und bedrückenden Momente immer mehr. Abgesehen davon, daß in dem famosen "We stood transfixed in blank devotion as our leaders spoke to us, looking down on our mute faces with a great, raging, and unseeing eye." nicht nur jeder Ton sitzt, kippt aber auch die Stimmung ins Nachdenklichere. Und so steht man tatsächlich angewurzelt am Fleck und muß aufpassen, daß man sich nicht in dieser eigenartigen Atmosphäre verliert. Blanke Hingabe.

Genau das ist aber auch der Fehler, den uns dieses komplexe Gesamtkunstwerk aus Musik und zusammenhängender Kurzgeschichte vor Augen führen möchte. Man soll nicht alles blind über sich ergehen lassen und bei zerbrechlichen Melodien wie in "A message of avarice rained down and carried us away into false dreams of endless riches." kopfausgeschaltet alles bejahen. Krawallende Heuschrecken, Feinde und machtgeile Fettsäcke, die alles diktieren wollen, gibt es nicht nur in dem sachte rauschenden Interlude "And by our own hand did every last bird lie silent in their puddles, the air barren of song as the clouds drifted away." und dem nicht nur im Titel ausufernden "Millions starved and we became skinnier, while our leaders became fatter and fatter.", sondern letztendlich an jeder Ecke.

Das wiederum zeigt uns auch täglich die Tagesschau ziemlich anschaulich. Und Millionen starren dann regungslos hin, wenn all diese Ungerechtigkeiten passieren. Wahrscheinlich ist dies bei "Every red heart shines toward the red sun" nicht viel anders: Alle hören rein, werden überrannt von Bildern, aber wirkliche Zusammenhänge begreift kaum einer. Im Gegensatz zur Tagesschau ist das hier aber sogar vertretbar.

(Christoph Schwarze)

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Highlights

  • We stood transfixed in blank devotion as our leaders spoke to us, looking down on our mute faces with a great, raging, and unseeing eye.
  • A message of avarice rained down and carried us away into false dreams of endless riches.

Tracklist

  1. The great leap forward poured down upon us one day like a mighty storm, suddenly and furiously blinding our senses.
  2. We stood transfixed in blank devotion as our leaders spoke to us, looking down on our mute faces with a great, raging, and unseeing eye.
  3. Like the howling glory of the darkest winds, this voice was thunderous and the words holy, tangling their way around our hearts and clutching our innocent awe.
  4. A message of avarice rained down and carried us away into false dreams of endless riches.
  5. "Annihilate the sparrow, that stealer of seed, and our harvests will abound; we will watch our wealth flood in".
  6. And by our own hand did every last bird lie silent in their puddles, the air barren of song as the clouds drifted away.
  7. For killing their greatest enemy, the locusts noisily thanked us and turned their jaws toward our crops, swallong our greed whole. Millions starved and we became skinnier, while our leaders became fatter and fatter.
  8. Finally, as that blazing sun shone down upon us, did we know that true enemy was the voice of blind idolatry, and only then did we begin to think for ourselves.

Gesamtspielzeit: 61:37 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Boneless
2008-09-23 22:03:55 Uhr
woha...wie gut ist nur diese ep? 3 songs,wie sie besser nicht sein könnten.
wenn das album genauso gut wird,dann hätten sie mit ihrem 3ten streich wohl endgültig alle auf ihrer seite %)
stillill
2008-07-17 12:31:57 Uhr
Aphorisms EP
Requiem
2008-07-16 22:00:35 Uhr
Es gibt nicht viel was mir mehr Freude macht, als dieses Album. Wenn ich eine Frau wäre, würde ich es so ausdrücken: Red Sparowes, das ist der sanfte, nachdenkliche Bruder vom aufbrausenden, spontanen Pelican. Ich kann mich zwischen den beiden nicht entscheiden.

Nach ein paar Durchläufen ist jedes Lied groß. Wahnsinn.
TTT
2007-09-09 21:25:42 Uhr
sehe ich auch so...
Khanatist
2007-09-09 21:21:06 Uhr
Auf Myspace gibt man sich fannah:

Alright everyone, after a long year of touring (four months so far), we're taking a break to start writing for our new record. Unless something comes up that's just too good to pass up, we're going be hiding in our studio working towards making our best record yet. We've already got quite a bit written and we're very excited about the direction it's headed in, we can't wait to share it with you all.

In the meantime, there's plenty out there to listen to; if you haven't already you can check out our release history in the music section of our website. We're building it up a bit, so bear with us if anything is missing.

So, thanks to everyone for a great year of shows, and too many incredible experiences to name. We see you all soon. Love,

Greg / Red Sparowes.



Kurz und knapp: ich traue ihnen nach dem opulenten Roadburn-Konzert und einer fulminanten Tour auch eine dritte 9/10 zu.
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