Trivium - The crusade
Roadrunner / Universal
VÖ: 06.10.2006
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Kreuzweise
Metalcore. Eine Spielart wird erst zum Trend, dann zum Schimpfwort. So jung die vier Herren von Trivium auch noch sind, eines haben sie erkannt: Nach zwei fast lupenreinen Metalcore-Platten stehen sie am Scheideweg. Künstlerische Sackgasse oder Weiterentwicklung. Letzteres bedeutet meist, einen Schwung alter Fans zu verprellen. Daß "The crusade" jedoch ein derart radikaler Sprung wird, konnte niemand erwarten.
Denn "Ignition" klingt erstmal, als wäre James Hetfield vom "...And justice for all"-Album direkt hinters Gesangsmikro gehüpft. Ein paar melodischere Einsprengsel, ein paar sehr clean gesungene Vocals als letzten Gruß an eben jenen Metalcore, dann aber "Up the irons". Noch oldschooliger dann "Detonation" oder "Entrance of the conflagration". Erstaunlich, daß eine Band mit einem Durchschnittsalter von unter 25 Jahren sich so tief vor dem 80er-Metal verbeugen kann. Und das völlig ohne Anbiederei. Stattdessen vereinen sie alte Schule mit Riffs und Melodien des 21. Jahrhunderts. Unterstützt vom knackigen Mix von Colin Richardson.
Würden Dream Theater auf einmal Judas Priest covern und den erwähnten Hetfield als Gastsänger verpflichten, man hätte eine Blaupause der Trivium des Jahres 2006. Will sagen: Alles zerschneidende Riffs, großartige Melodien und eine angesichts des Alters unverschämt hohe Spielfertigkeit ziehen sich wie ein roter Faden durch "The crusade". Und bei "Anthem (We are the fire)", einem Rückblick auf die eigene musikalische Sozialisation, wird doch gar Mötley Crüe zitiert. Inklusive "Wooohoooohooooo"-Chören. Die live zu perfekten Mitgrölparts werden, um auch die letzten Metalcore-Fundis aus dem Saal zu treiben.
Einzig "Becoming the dragon" zeigt noch ein letztes verzweifeltes Aufbäumen der Szenesportart. Bizarrerweise ist dies auch noch eine Art Schwachpunkt, weil es im Kontext einfach unpassend wirkt. Ansonsten darf die Matte nach langer Zeit wieder unbeschwert geschüttelt werden: Iron Maiden sind zu komplex geworden, Metallica zu stumpf, Judas Priest ein Schatten früherer Tage. Und dieser Haufen von Jungspunden aus den Staaten wirft alle Trends von sich und besinnt sich auf die alten Tugenden. Symbol dafür ist das großartige Instrumental "The crusade", nach eigener Aussage Zeichen für die Bandentwicklung der letzten zwei Jahre. Möchte sonst noch jemand behaupten, der Metal sei tot?
Highlights
- Entrance of
- Anthem (We are the fire)
- The crusade
Tracklist
- Ignition
- Detonation
- Entrance of the conflagration
- Anthem (We are the fire)
- Unrepentant
- And sadness will sear
- Becoming the dragon
- To the rats
- This world can't tear us apart
- Tread the floods
- Contempt breeds contamination
- The rising
- The crusade
Gesamtspielzeit: 57:25 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Daharka |
2008-09-15 00:21:49 Uhr
also irgendwie zündet grade jetzt imoment das album bei mir..., habs aus schlaflosigkeit (morgen uni) mal rausgekramt weil ja bald die neue kommt! Doch garnich so schlecht, damals gefiel mir der trashanteil nich so... (da klingen die shogun songs ja scho anders als hier) |
Armin |
2007-04-17 20:47:03 Uhr
TRIVIUM: Autogrammstunde in HamburgAm 11. Mai findet um 17 Uhr im SATURN HAMBURG eine exklusive Autogrammstunde mit TRIVIUM statt. Dort habt ihr die Gelegenheit Matt Heafy, Corey Beaulieu, Paolo Gregoletto und Travis Smith hautnah zu erleben. Dies ist die einzige Autogrammstunde der Band in Deutschland! Hier noch mal die Details: EXKLUSIVE AUTOGRAMMSTUNDE 11.05.2007 17:00 Uhr SATURN Mönckebergstr. 1 20095 Hamburg Also nutzt diese einmalige Gelegenheit aus und macht euch auf The Crusade nach Hamburg! Am selben Tag findet das Konzert in der Grossen Freiheit 36 zusammen mit SANCTITY und Annihilator im Rahmen der grossen Deutschland-Tour statt. |
Armin |
2006-12-22 16:43:47 Uhr
TRIVIUM Es scheint so, als hätten die Jungs von Trivium großen Spaß am Touren, denn nachdem sie im Februar und März durch die USA und Kanada touren, kommen sie im April und Mai wieder nach Europa. Hier die deutschen Dates: Special Guest: Annihilator Präsentiert von Rock Hard 30.04.2007 Herford, X 11.05.2007 Hamburg, Große Freiheit 36 12.05.2007 Berlin, Postbahnhof 15.05.2007 Stuttgart, Longhorn LKA 16.05.2007 Wiesbaden, Schlachthof 17.05.2007 Köln, E-Werk 19.05.2007 Dresden, Alter Schlachthof 20.05.2007 München, Geoerg-Elser-Halle |
cliff barnes |
2006-10-13 09:00:18 Uhr
"Anthem" sowie die kaum weniger kitschigen "This world can't tear us apart" und vor allem "The Rising" sind klasse..;-) |
Oceansize |
2006-10-12 19:35:17 Uhr
Ich hab 'The Crusade' jetzt fünf Mal gehört, aber irgendwie will die Platte bei mir nicht so reinknallen wie die 'Ascendancy'. Dass Matt Heafy jetzt so sehr auf jungen Hetfield macht, ist Geschmacksache - ich find, er hat auf 'Ascendancy' und der 'From Ember To Inferno' besser gesungen.Soll jetzt nicht heissen, dass 'The Crusade' scheisse wäre, ist halt einfach mehr 80er-Metal-angehaucht als die Vorgänger und das ist ja prinzipiell nix schlechtes. Für mich bleibt aber Ascendancy aufgrund der geilen Metal-Trash-Death-Hardcore-Mischung trotzdem die Trivium'sche Messlatte. |
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Referenzen
Metallica; Iron Maiden; Megadeth; Testament; Jag Panzer; Overkill; Iced Earth; Metal Church; Virgin Steele; Killswitch Engage; Pantera; Machine Head; Judas Priest; Dream Theater; Shadows Fall; The Haunted; At The Gates; God Forbid; Disturbed; Anthrax; S.O.D.; Accept; Probot; Godsmack; Gurd; Motörhead; Mudvayne; Nevermore; Communic; Slayer; Soilwork; Chimaira; Caliban; Hatebreed; Still Remains; System Of A Down
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