Volt - Rörhät
Exile On Mainstream / Soulfood
VÖ: 01.09.2006
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Schwäißgerüch
"'Rörhät' Kerl, das is nü zu glöhm, abor di röggn wie de öldn Schlübbor deenor Schwieschormuddor." Hä? Was? Wie bitte? Ach so, verstehe. Ist aber schon eine komische Sprache, das Sächsisch da. Nur gut, daß die Chemnitzer Volt des Englischen mächtig sind und auch sonst nichts weiter auf ihren Herkunftsort verweist. Im Radius von 60 Kilometern besteht ohnehin musikalisches Sperrgebiet.
Aber jetzt noch einmal zurück zu dem Kommentar vom Beginn. Der Junge hat nämlich recht, wenn er behauptet, "Rörhät" würde rocken. Denn in der Tat krackt diese knappe halbe Stunde ziemlich derb, aggressiv und vor allem energisch. Das riecht verdammt nach versifftem Proberaum, eingehüllt in Bier- und Schweißduft. Oder alternativ eben auch nach alten stinkenden "Schlübborn". Aber so genau haben wir uns mit diesem Thema noch nicht befaßt. Holen wir aber später vielleicht nach, falls genug Bestechungsgeld ins Redaktionssparschwein fließt.
Wichtiger ist ohnehin erst einmal die Platte, denn die geht schließlich schon ziemlich wild los. "Kreuz" versprüht von Beginn an diese schmuddelige Atmosphäre, die Volt so wild und ungestüm machen und manch einen zu derartigen Vergleichen inspiriert. Auch das rohe "Frommburg" oder das dynamische "Zwiggillusion" klingen ähnlich verquer wie ihre Titel, doch die Mischung aus Stoner und treibenden Rock geht auf. Stinkender Schweiß ist somit garantiert.
Ab "Hospital in Wales" wird dann zwar der Noisfaktor etwas heruntergeschraubt, aber gerade dieses klingt deswegen vielleicht am verstörtesten. Denn die Stimme von Sänger Andre droht während des schleppenden Beginns jede Sekunde völlig auszubrechen. Das klingt zwar gewöhnungsbedürftig, aber wirkt schon irgendwo beängstigend. Da hat sich bestimmt das ein oder andere angestaut da unten im Kämmerlein. Nur so würde sich auch das 12-minütige "Volt" erklären lassen. In seiner hypnotischen Art und Weise und diesem quälenden kranken Schrei des verzweifelnden Ausbruchs am Ende erklärt es symptomatisch alles und wiederum nichts. Aber egal: Das Ding rockt auch so dreckig ums Eck. Und hinterher bitteschön mit Schwiegermutters Schlüpfern einmal kräftig durchwischen.
Highlights
- Kreuz
- Hospital in Wales
Tracklist
- Kreuz
- Griffel
- Frommburg
- Zwiggillusion
- Stativ
- Hospital in Wales
- Praecrox
- Dr. crox medua
- Volt
Gesamtspielzeit: 36:34 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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dor luggi |
2018-12-17 16:55:13 Uhr
VOLT SPIELEN EINE 1 TIME REUNION SHOW ZUM 20 JAHRE EXILE ON MAINSTREAM FESTIVAL AM ERSTEN APRIL WOCHENENDE IM UT CONNEWITZ LEIPZIG>! markiert eure kalender |
keiler |
2008-06-30 00:34:21 Uhr
all dates have been cancelleddue to unforseeable personal circumstances. VOLT are on a hiatus, but have NOT split up! d.h. man darf wohl noch hoffen... |
graft |
2008-06-27 17:38:48 Uhr
verdammt schade um beide bands. kacke. |
keiler |
2008-06-27 13:56:09 Uhr
sehr wahrscheinlich sogar... |
messiah |
2008-06-27 13:49:03 Uhr
flu.id haben sich offensichtlich auch aufgelöst :( |
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Referenzen
Todd; Unsane; Boris; The Melvins; The Jesus Lizard; Helmet; Foetus; Kaada; Kaada / Patton; Fantômas; Mr. Bungle; Dog Fashion Disco; Good Witch Of The South; Hella; Liars; The Mass; The Blood Brothers; The Plot To Blow Up The Eiffel Tower; Shellac; Neon Blonde; Fugazi; Panthers; Tomahawk; McLusky; Shooting At Unarmed Men; Ikara Colt; Therapy?; Les Hommes Qui Wear Espandrillos; Harmful; Gammalapagos