Mustasch - Powerhouse

Capitol / EMI
VÖ: 30.06.2006
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Das Ende der Unschuld
Die verflixte dritte Platte. Wegweiser. Landmarke. Im besten Fall ein Meilenstein. Da will alles gut überlegt sein. Fängt schon mit dem Albumtitel an. Einfach den Bandnamen zu nehmen ist zwar sicher, aber feige. Und da Mustasch mutige Streiter für die Sache des R.O.C.K. sind, hat dieses Baby einen Namen. "Powerhouse" ist nicht nur ein Titel, sondern ein Programm, vielleicht sogar ein Manifest. So sind wir. Das ist unser Ding. "Powerhouse" ist unsere Hütte.
Man muß gestehen: Der Titel paßt vollinhaltlich zum Album. Inklusive der leicht plumpen Plakativität, die dieses Wort bei einer Langhaarigen-Band zwangsläufig ausstrahlt. Dabei bewegen sich Mustasch in der musikalischen Landschaft kaum weiter von der Stelle als die Matte auf dem Kopf schwingen kann. Die Plattensammlungen der Schweden wurden in den frühen 80ern angelegt, natürlich wurden ein paar Klassiker nachgekauft. Grunge ist an den Jungs aus Göteborg nahezu unbemerkt vorbeigezogen, Während Kyuss und die vielen Epigonen sie zumindest aufhorchen ließen. Das hat sich seit dem Debut nicht verändert.
Was sich - wie so oft - geändert hat, sind die Rahmenbedingungen, unter denen musiziert wird. Mit dem dritten Album wird es ernst. Die Unbekümmertheit, mit der die Schweden noch vor knapp zwei Jahren zu Werke gingen ist kaum noch zu spüren. Stattdessen spürt man den Willen, daß es die Band endlich schaffen möchte. Da wird an den Stücken gearbeitet, gefeilt, gesäubert, geglättet, wieder angerauht - eben bis das Ergebnis stimmt. Wie weit man damit soundtechnisch die eigene Identität aufgibt, ist den Beteiligten wohl nicht aufgefallen.
"Powerhouse" ist die schon viel zu oft gehörte Geschichte von der verlorenen Unschuld. Eine Band will alles richtig machen und ist am Ende doch viel weiter vom großen Wurf entfernt als gedacht. Wer nur Standards einhält, produziert eben auch nur Standardware, ordentlichen Durchschnitt. Erst wenn Mustasch diese genormten Hardrockklischees wieder mehr am Arsch vorbeigehen, wird wieder richtig heißer Scheiß herauskommen.
Highlights
- Accident black spot
- Frosty white
- I'm alright
Tracklist
- Haunted by myself
- Accident black spot
- Frosty white
- Dogwash
- Turn it down
- Life on earth
- Powerhouse
- I lied
- I'm alright
- Evil doer
- In the deep - october
Gesamtspielzeit: 45:16 min.
Referenzen
Spiritual Beggars; Bigbang; Big Elf; Orange Goblin; Iron Maiden; Black Sabbath; Monster Magnet; The Cult; Danzig; Alta May; Dozer; sHeavy; High On Fire; Down; Magnum; Mountain; Trouble; Acid King; Blue Cheer; Hawkwind; Judas Priest; Demon Cleaner; Betty Goes A Go-Go; The Atomic Bitchwax; Black Nasa; Slo-Burn; Fu Manchu; Slo-Burn; Nebula; Unida; Hermano; Kyuss; Uriah Heep; Deep Purple; Rainbow; Whitesnake; Dio; Led Zeppelin; Ozzy Osbourne
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