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Keane - Under the iron sea

Keane- Under the iron sea

Island / Universal
VÖ: 09.06.2006

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

On the outside

Das Wetter ist kläglich. Die Steuern werden angezogen. Stimmung im Land ist nicht gerade das, was man unter Hochkonjunktur versteht. Da brauchen wir Zuspruch von außen. Jemanden, der uns gut zuredet. Der uns mal in den Arm nehmen kann und in dessen Augen wir Trost finden können. Unsere britischen Freunde scheinen in diesem Fall mehr als ein Mittel zum Zweck werden zu können. Mal kurz überschlagen: Coldplay haben sich zurückgezogen, Starsailor uns mit "On the outside" maßlos enttäuscht.

Da bleibt nur noch eine Band: Keane. Zunächst legen uns diese einen erhabenen, kraftvollen Titel "Under the iron sea" vor, den die drei Briten sicherlich nicht als Eisenbeißer verstanden haben wollen. Auch die erste Singleauskopplung und das erste Lebenszeichen seit dem pulverisierenden Erfolg "Hopes and fears" von 2004 knallt echte Stromgitarren auf den Tisch und fährt ein für Keane-Verhältnisse ungeheuerlich treibendes Schlagzeug auf. Daß das Lied mit der visuellen, kräftezehrenden Achterbahnfahrt in der Gesamtnote dann eher unter den Schnitt rutscht, lassen wir allerdings außen vor. Neue Stimmungen im Bandlager? Wird mit "Under the iron sea" etwa die Sturm und Drang Zeit eingeläutet?

Wir brauchen an dieser Stelle keinen Privatdetektiv einzuspannen, um dem neuen Powerrock der drei Schnuckel mit den tiefen Augen auf den Grund zu gehen. Denn er existiert nicht. Vor allem mangels Power. Damit haben wir uns Geld gespart, Nerven geschont und unsere voreiligen Erwartungen wieder in ihre Schranken verwiesen. Doch versuchen wir das Pferd nun einmal von hinten aufzuzäumen. Und zwar von ganz hinten. Da wäre zunächst das langweilige, ereignislose "Put it behind you", in dem Schlagzeuger Richard Hughes zwar wieder zu lockeren Strechübungen die Sticks schwingen läßt, Tom Chaplin hingegen seine altbackenen Harmonien auspackt und von vorgestern singt. Auch das ziellose Geplänkel namens "Nothing in my way" ist alles andere als ein forscher Schritt in die Zukunft.

Im Gegensatz hierzu glänzen immerhin "Leaving so soon?" durch emotionale Hingabe sowie der zarte Liebesbeweis "Hamburg song" mit Gänsehautatmosphäre und handfester Dramatik. Und auch das harmoniesüchtige, schwelgende "A bad dream" geht in Ordnung. Doch ist ganz klar festzuhalten: "Under the iron sea" hinkt im Vergleich zu "Hopes and fears" am Ziel vorbei. Sämtliche zaghaften und kläglichen Versuche einer Hymnenverfassung scheitern im Grunde an sich selbst. Ein Epos sollte geschaffen werden, ein klitzekleines Popdebakel ist das Ergebnis. Den verträumten Mädchen, die sich ohne Schwimmreifen in die tiefen blauen Augen Chaplins fallen lassen, wird dies sicherlich wenig ausmachen. Aber wie sagte ein Freund? "Das sind nie im Leben Keane!" Oh doch, Mann! Traurig, aber wahr.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Leaving so soon?
  • Hamburg song

Tracklist

  1. Atlantic
  2. Is it any wonder?
  3. Nothing in my way
  4. Leaving so soon?
  5. A bad dream
  6. Hamburg song
  7. Put it behind you
  8. The iron sea
  9. Crystal ball
  10. Try again
  11. Broken toy
  12. The frog prince

Gesamtspielzeit: 50:29 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

jo

Postings: 6275

Registriert seit 13.06.2013

2024-07-08 13:44:25 Uhr
Sind für mich beides keine 9-10/10-Platten. So 7-8/10 aber schon.

Vennart

Postings: 979

Registriert seit 24.03.2014

2024-07-08 13:41:37 Uhr
Ich sehe die “ Under The Iron Sea“ noch minimal über dem Debut und beide in Richtung 9 gehend.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 10004

Registriert seit 26.02.2016

2024-07-03 21:58:09 Uhr
Gilt für mich eher für das Debüt. Aber 6-7 hierfür dürfen es schon sein.

Vennart

Postings: 979

Registriert seit 24.03.2014

2024-07-03 14:51:41 Uhr
Das hat hier damals nur eine 4/10 bekommen ? :D
Das ist natürlich gröbster Unfug, geht eher in Richtung 9/10.
Lich†gestal† (p.b.m.)
2007-12-28 20:53:03 Uhr

Keane sind jutt!
*hiermitamtlichmach*
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