Mono - You are there

Temporary Residence / Cargo
VÖ: 26.05.2006
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Abwesenheitsnotiz
Mono brauchen selten viele Worte. Eigentlich brauchen sie nie irgendwelche Worte, die über die bloßen Songtitel hinausgehen. Auch als sie zuletzt auf "Walking clouds and deep red sky, flag fluttered and the sun shined" von einem leukämiekranken Mädchen und ihren papiernen Kranichen erzählten, schwiegen die Japaner. Ihre Musik jedoch war selbst in den leisen Momenten um so lauter.
Hin und her, hoch und tief, nah und fern. In diesem Spektrum bewegen sich Mono noch heute. Auf "You are there" dreht sich alles ums Unglück. Um die Tragödie, vor der man flieht, aber die einen zuletzt doch wieder einholt. Wieder kleiden Mono das Drama in Töne zwischen Subtilität und Grobheit, wieder bannt sie Steve Albini in all ihren Aggregatszuständen auf Band.
"The flames beyond the cold mountain" läßt das Desaster zunächst nur erahnen. Der ferne Feuerschein hinter den Berggipfeln mutet zuerst noch wie die Morgenröte an. Doch dann züngelt das Feuer unersättlich näher. Und näher. Und näher. Bis plötzlich alles in Flammen steht.
Exakt eine Stunde dauert dieser atemanhaltende Schleudergang durch die Seele. Monos viertes Album verströmt nicht allein die finstere Schwere, die "One step more and you die" abwärts zog, es verläßt sich auch nicht auf die transparente Architektur des Vorgängers. "You are there" ist die Synthese dieser zwei Interpretationen von Schönheit. Zerbrechlich wie in "A heart hast asked for the pleasure", in Zeitlupe auseinanderbrechend wie in "Yearning", gleißend wie in "Moonlight". Mag auch der Ästhetikbegriff der Tokioter kaum massentauglich erscheinen: Sie formulieren ihre Freude an der Katastrophe mit der an Liebe grenzenden Sorgfalt des Chronisten. Der Pinselstrich des Todes.
Highlights
- The flames beyond the cold mountain
- Yearning
- Moonlight
Tracklist
- The flames beyond the cold mountain
- A heart has asked for the pleasure
- Yearning
- Are you there?
- The remains of the day
- Moonlight
Gesamtspielzeit: 60:00 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Beefy |
2007-12-06 15:21:42 Uhr
Welches Album haltet Ihr denn eigentlich für das beste? Hab sie am Sonntag live gesehen, bin immer noch ganz hin und weg... |
wonko da sane |
2007-11-28 13:17:04 Uhr
mono für alle! |
ano |
2007-11-28 12:50:53 Uhr
Doch hier, ich. Vor ein paar Wochen in Frankfurt. Es gab keine Eindrücke, es hat nur im Kopf gedrückt. (Auch weil es so höllisch laut war.) Augen zumachen und zuhören. |
Beefy |
2007-11-28 12:48:41 Uhr
Jau, Eindrücke, bitte! Möchte doch meine Vorfreude auf Sonntag-Abend so richtig auskosten:-) |
gianni |
2007-11-28 12:40:27 Uhr
Leute... war sonst niemand zu einem der Konzerte? |
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Referenzen
Explosions In The Sky; Kinski; Slint; Mogwai; Shipping News; Carrera; June Of 44; Godspeed You! Black Emperor; Do Make Say Think; Fly Pan Am; Hangedup; Giardini Die Mirò; Pillow; Ostinato; Gregor Samsa; Sackville; Mimi Secue; Set Fire To Flames; Rothko; Rachel's; Polmo Polpo; Spacemen 3; Exhaust; Fin Fang Foom; 65daysofstatic; From Monument To Masses; Red Sparowes; Pelican; Tarantula A.D.; Aereogramme; 31Knots; Tool; Godflesh; Isis; Neurosis; The Ocean; Bohren & Der Club Of Core; Sigur Rós; Rothko; Electrelane; Sonic Youth; Low; Idaho; Dirty Three; Talk Talk; Gravenhurst; Pink Floyd
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