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Matt Costa - Songs we sing

Matt Costa- Songs we sing

Brushfire / Universal
VÖ: 28.04.2006

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Planschbecken

Es hat zwar manchmal den Anschein. Aber selbst für Jack Johnson kann die Sonne nicht den ganzen Tag scheinen. Sie muß sich ja schließlich auch noch ein bißchen um seine Freunde kümmern. Donavon Frankenreiter und G. Love kennt man da schon. Zwei Vorzeigedudes mit selbstbräunendem Gitarrenpop, für die natürlich gerne Platz gemacht wurde bei JJs eigenem Brushfire-Label. In einigen Wochen wird dann auch das Animal Liberation Orchestra - mehr oder weniger Johnsons Backingband - den Sommer auf einem Jazzklavier herbeiklimpern. Der begabteste Mann im Boot ist aber doch Matt Costa, 23, und ungeschliffenes Songwritertalent. Seine Geschichte? Liest sich, als hätte man Captain Jacks Abenteuer für die werberelevante Zielgruppe umfrisiert.

Statt auf dem Surfbrett durchs Rentnerparadies Hawaii zu kurven, hat Costa sich früher als halbprofessioneller Skateboarder in Kalifornien die Zeit vertrieben. Und statt aus irgendwelchen dubiosen Langweilergründen mit der Musik anzufangen, war bei ihm ein häßlicher Sturz schuld, der Brett, Bein und Selbstbewußtsein schrottete. Ein paar Monate Bettruhe verordnete der Doktor, und da kann man ja schon mal auf so dumme Gedanken wie Gitarrespielen oder Songsschreiben kommen. Viel wichtiger ist sowieso: Costa planschte fortan durch die Musikgeschichte wie ein kleines Kind durchs Nichtschwimmerbecken im Freibad. Und als er damit fertig war, war ihm auch noch ein erstaunliches Debütalbum passiert.

Es gibt auf "Songs we sing" die liebevolle Jack-Johnson-Streicheleinheit "Yellow taxi". Das angenehm bockige Rodeoreiten von "Sweet rose". Den relativ grob angepackten Gitarrenknurrer "Sweet Thursday". Die unverblümte, unwiderstehliche Paul-McCartney-Verneigung "Oh dear". Ein noch viel unverblümteres Beatles-Zitat aus "Bungalow Bill", gleich am Anfang des Titeltracks. Die schwerelosen Schwebeübungen von "Wash away", Mini-Orchester inklusive. Den raffiniert aufgezogenen, geduldig ausgespielten, ziemlich sicheren Hit "Cold December". Das gewaltige Klavier-Drama "These arms", für das James Blunt sicherlich noch ein paar Minuten länger nackig im Eiswasser geschwommen wäre. Und nicht zuletzt: No-Doubt-Gitarrist Tom Dumont. Der hat das alles zusammengebracht. Und dürfte sich dabei eher als Hausmeister denn als Produzent verstanden haben.

Aufräumarbeiten spielen also eine große Rolle auf dieser Platte, die mit allen Farben gemalt wurde, die sich im Wasserfarbkasten der Popmusik mit ein bißchen Deckweiß zusammenmischen ließen. Es wird nach links verrückt und rechts gestapelt, es wird alles probiert, was auf dem Tisch steht. Es kommt aber doch niemals soweit, daß sich Costas übersprudelnde Spielfreude von der Büffet-Mentalität des Albums aus der ersten Reihe verdrängen ließe - selbst wenn er fürs gar nicht so sehr strahlende "Sunshine" allein mit der Akustikgitarre aufläuft. "These are the songs that we sing." So heißt das hier, und darum geht es ja auch. Man läßt den Kerl da gerne für sich sprechen.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Cold December
  • These arms
  • Oh dear

Tracklist

  1. Cold December
  2. Astair
  3. Sweet Thursday
  4. Sunshine
  5. These arms
  6. Ballad of Miss Kate
  7. Sweet rose
  8. Songs we sing
  9. Yellow taxi
  10. I tried
  11. Behind the moon
  12. Oh dear
  13. Wash away

Gesamtspielzeit: 44:55 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Armin
2006-05-31 23:41:40 Uhr
Matt Costa
Aktuelles Album "Songs We Sing" // Aktuelle Single "Cold December" (eRelease)

MATT COSTA on Tour

Bereits im März begeisterte der 23-jährige Gitarrist und Sänger aus Huntington Beach im Vorprogramm von Jack Johnson mit seiner aberwitzigen, aber immer schlüssigen Melange zwischen Ragtime und Rock, Folk, Psychedelic und Country. Wenn man als Vorab-Act für eine der größten Konzertreihen des Jahres auftritt, kann man entweder glänzen und viele Menschen erreichen, oder aber ausgebuht werden und untergehen... Matt Costa schaffte Ersteres! Er begeisterte die Zuschauer. Ganz egal, ob man ihn nun solo erlebt, nur mit Gitarre, oder aber mit einer Reihe von anderen Musikern: seine Performance lässt einen nicht locker, man hat gar keine andere Wahl, als seinen Geschichten zu lauschen.

Sein Debüt-Album "Songs We Sing" hat schon jetzt einiges an Lob eingeheimst und wurde schon von vielen zum definitiven Soundtrack des Sommers erklärt. Umso erfreulicher ist es, dass Matt Costa während seiner laufenden Tournee auch für zwei Konzerte nach Deutschland kommt und uns hierzulande nochmal Gelegenheit bietet ihn mit den Songs seines Debütalbums "Songs We Sing" live auf der Bühne zu sehen.

"Wir danken Gitarrist Tom Dumont für das Entdecken dieses 23-jährigen Melodie-Tausendsassas." (Visions 05/06) - wir ebenso!

Deutschland - Termine:
05 Juni - Berlin, Knaack
07 Juni - Köln, Prime Club
wirg
2006-05-04 18:22:18 Uhr
25 grad draußen... das passt perfekt
Armin
2006-04-26 19:30:08 Uhr
MATT COSTA - Kein Zweifel

Gibt's das? Einen Typ, der gerade mal 23 Jahre jung ist - und doch wohlige Erinnerungen weckt an eine Zeit, da die amerikanische Musikwelt von britischen bzw. irischen Importschlagern wie Donovan und Van "The Man" Morrison dominiert wurde? Sie haben's geahnt: Es gibt ihn und er heißt Matt Costa. Wie selbstverständlich spielt sich der ehemalige Fast-Pro-Skateboarder, den eine lange Verletzungspause wieder zur schon mit 12 erlernten Gitarre brachte, durch mannigfaltige Stil- und Spielarten vergangener Dekaden, von Ragtime über Folk und Psychedelia bis zu Country und Rock. Entdeckt wurde Costa in seiner Heimatstadt Huntington Beach, Kalifornien von No Doubt-Gitarrist Tom Dumont, der in seinem Studio sofort eine EP ("Matt Costa") mit seinem Schützling aufnahm und bei stetiger Nachfrage dann auch gleich das Debütalbum "Songs We Sing" anging. Phil Ek (Modest Mouse, The Shins) besorgte den Mix. Das Böse, die Liebe, Natur und Gesellschaft: Matt Costa singt über diese Themen jenseits jeder Pose mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit. Und entpuppt sich daneben noch als formidabler Gitarrist, der auch schon als Support-Act für Jack Johnson reüssieren konnte. Aus Huntington Beach, so heißt es, können eigentlich nur Skater und Surfer kommen. Und jetzt das: Ein Sänger mit braunen Augen und einer unfassbaren Stimme, als Sänger wie als Texter. Gibt's das? Doch doch...



big_lebowski
2006-03-31 17:21:37 Uhr
Matt ist der ober Hammer. Auch ich war am Konzert in Zürich. Musste sogleich seine Platte kaufen...und komme einfach nicht mehr davon los... / hoffentlich bleibt der gute Matt ein "Geheimtip"...und wird nicht so kommerziell gehandhabt wie Jack !!! Grüsse aus der Schweiz/Manuel
Goddi
2006-03-30 12:10:45 Uhr
Hab ihn auch in Frankfurt gesehn... Bin positiv überrascht worden!
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