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OSI - Free

OSI- Free

InsideOut / SPV
VÖ: 21.04.2006

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Versteckspiel

Warum veröffentlichen Mitglieder einigermaßen erfolgreicher Bands eigentlich Soloalben? Variante 1: Profilneurose. Variante 2: Gerade nichts zu tun mit der Band. Variante 3: Mal etwas ganz anderes machen. Siehe Jim Matheos von Fates Warning. Der hatte vor ein paar Jahren - nicht ganz zu Unrecht - das Gefühl, daß sphärische Elektronik-Klimpereien wohl weniger für die Hauptband geeignet sind. Und traf dabei mit Kevin Moore zusammen, der nach seinem Rausschmiß bei Dream Theater eben diese Klangwelten perfektionierte. Haben wir schon mal die Kreativabteilung beisammen. Hinzu kam noch Drummer Mike Portnoy, über den man eh keine Worte mehr verlieren muß. Fertig war ein aufsehenerregendes Debüt der nach einer Propaganda-Abteilung des Pentagon benannten Band.

Nun, das Office of Strategic Influence, so was wie das Ministry of Truth, ist glücklicherweise Geschichte. Die Band hingegen ist noch da. Und wirft dem unbedarften Hörer, der erneut Chroma-Key-meets-Porcupine-Tree-Sounds erwartet hätte, zunächst mal ein bratendes Riff um die Ohren. Man könnte meinen, das Pendel schlüge also in Richtung Fates Warning zurück, nicht zuletzt durch die Beteiligung von Joey Vera am Baß. Es bleibt aber wundersamerweise ziemlich genau in der Mitte hängen. Man bekommt also keinen Elektro-Metal vorgesetzt, sondern findet einige zusätzliche Riffschneisen im elektronischen Klangdickicht des Herrn Moore.

Selten hat man bei einem solchen Projekt eine ähnlich symbiotische Arbeitsweise erlebt wie bei OSI. Jim Matheos gibt die Richtung vor, erstellt das Gerüst. Verdichtet wird dann von Kevin Moore. Das Resultat ist höchst spannend. Immer dann, wenn man gerade der Meinung ist, eine Schublade ansatzweise fassen zu können, wird sie aus der Hand gerissen und mit Schmackes zugeschlagen. Also geht man unter dem Kopfhörer auf Entdeckungsreise. Und findet auf jedem Ausflug Neues. Hier ein Fiepser, dort ein Loop, wo beim letzten Mal vermeintlich noch keins war. Über allem der unaufgeregte Gesang von Kevin Moore.

Skeptiker könnten nun meinen, dies sei überfrachtet. Ist es aber nicht. Sondern eine höchst anspruchsvolle, zu keiner Zeit verkopft wirkende Mixtur aus Elektropop, Ambient und Progressive Rock. Doch bei aller Spielerei kommen die Songs auf den Punkt. Im Prog-Genre gibt es so manche Truppe, die sich "Supergroup" oder ähnliche Attribute verpaßt. Meist fiedeln dabei Einzelkönner nebeneinander her. OSI sind anders, kompakter als viele natürlich gewachsene Bands. Selbst Mike Portnoy nimmt sich im Sinne des Ganzen zurück und spielt angenehm unspektakulär. Und das macht diese Mischung so einzigartig.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Free
  • Kicking

Tracklist

  1. Sure you will
  2. Free
  3. Go
  4. All gone now
  5. Home was good
  6. Bigger wave
  7. Kicking
  8. Better
  9. Simple life
  10. Once
  11. Our town

Gesamtspielzeit: 48:11 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Third Eye Surfer
2009-04-06 18:51:50 Uhr
Free hab ich mittlerweile wieder verkauft. Und Blood find ich spontan noch schwächer.
Pat
2009-04-06 00:38:52 Uhr
Hat schon jemand das neue Album "Blood" gehört?

Find es bisher leider nicht ganz so stark wie die Vorgänger. Trotzdem gut: 7/10
Pat
2007-01-23 19:25:14 Uhr
immer noch eine meiner lieblingsplatten 2006 und auch besser wie der vorgänger...
Kino
2007-01-23 03:03:12 Uhr
Auf Dauer ist "Free" ein wenig monoton. Dennoch sehr gute Platte.
JD
2007-01-23 00:37:40 Uhr
Ich muß gestehen, ich bin erst gestern auf die Band aufmerksam geworden. Daher die Begeisterung. Ihr Debut kenn ich noch nicht. Wird aber definitiv die nächste Platte sein die ich mir anschaffe. :)
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