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The Vines - Vision valley

The Vines- Vision valley

Capitol / EMI
VÖ: 07.04.2006

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Talfahrt

Eine Band fällt in der großen, weiten Popkultur in der Regel nur dann auf, wenn es ihr gelingt, provokantes Verhalten und musikalische Größe in das richtige Mischungsverhältnis zu bringen. Oder sich nicht an vorgeschriebene, eingefahrene Regeln und Abläufe zu halten. The Vines hatten all das geschafft. Musikalisch revolutionär kamen sie an sich weder mit "Highly evolved" noch mit "Winning days" daher. Garagen-Punk irgendwo zwischen den Beatles und Nirvana. The Vines hatten aber trotzdem großen kommerziellen und medialen Erfolg. Das Debüt "Highly evolved" wurde 1,5 Millionen mal verkauft. Und das lag vor allem an Sänger Craig Nicholls. Ein Psycho, ein Verrückter, so sagte man. Geplatze Interviews, zerstörtes Equipment und eine ständig wechselnde Besetzung gehörten zur Tagesordnung. Inzwischen ist bekannt, daß Craig Nicholls Unberechenbarkeit mehr als kalkulierte Rockstar-Attitüde ist. Er leidet am Asperger-Syndrom. Diese Krankheit ist keine "leichtere Form des Autismus", wie die deutschsprachige Musikpresse kollektiv glaubte, feststellen zu müssen. Es ist nicht bekannt, wie schwer Nicholls' tatsächlich erkrankt ist. The Vines, inzwischen nur noch zu dritt, werden wahrscheinlich nie wieder Konzerte spielen.

Sie wirkten schon auf "Winning days" verbraucht und orientierungslos. Die erfrischend kompromißlose Aggressivität schien irgendwo in der Schneise der Verwüstung verloren gegangen zu sein. Und auch "Vision valley" erschöpft sich über weite Strecken an lustlosem Herumplätschern. Alles bekannt, alles schon mal gehört. Eine fast nahtlose Fortsetzung des Vorgängeralbums. Zwischen langsam-poppigen Stücken wie "Take me back" und punkig-schreienden Songs wie "Gross out" ist leider sehr viel Platz für literweise Gewöhnlichkeit und Langeweile. Craig Nicholls konsequent Ich-bezogenes Songwriting mangelt es an extrovertierten Momenten. “Fallin' in or outta space / So sick of our human race / All for one ain't nothing real / Tell you how I fuckin' feel“. Keine explodierende Wildheit, keine überraschenden Haken. Alles versinkt in einem zähflüssigen Brei fader Belanglosigkeit.

Irgendjemand hat den Dämpfungsregler zu weit aufgedreht. "Vision valley" hat einfach zu wenig Dynamik. In der zweiten und dritten Runde ist das Album bereits so erschöpft, daß keine Kraft mehr bleibt, um das Steuer noch rumzureißen. Abgesehen von "Spaceship" schafft es kein Song über die Drei-Minuten-Marke. Das liegt aber nicht daran, daß lastwagenweise großartige Kunst in einen viel zu engen Zeitrahmen gezwängt würde. Für mehr hat es einfach nicht gereicht. Hier und da ist man überrascht, daß überhaupt zwei Minuten zusammengekommen sind. Da kann man noch so oft mit speckigen, ausgeleierten Standardriffs ankommen oder sich halbherzig an psychedelischen Balladen versuchen: Die 15 Minuten Ruhm der Vines sind abgelaufen.

(Stefan Kesselhut)

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Highlights

  • Gross out

Tracklist

  1. Anysound
  2. Nothin's coming
  3. Candy daze
  4. Vision valley
  5. Don't listen to the radio
  6. Gross out
  7. Take me back
  8. Going gone
  9. F*k yeh
  10. Futuretarded
  11. Dope train
  12. Atmos
  13. Spaceship

Gesamtspielzeit: 31:29 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
JabbaTheHutt
2007-12-06 17:41:51 Uhr
hmm
ich wollt eigentlich dahin verlinken

http://blog.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendID=42738519&blogID=325148794
JabbaTheHutt
2007-12-06 17:40:38 Uhr
plattenvertrag für die vines

anscheinend wird das neue album im ersten quartal 2008 erscheinen, vielleicht fangen sie sich ja nach dem letzten album wieder
Lyxen
2006-11-01 16:25:34 Uhr
Für mich nur 5/10
Dan
2006-11-01 16:23:00 Uhr
mir gefällt die Platte noch immer ganz gut...
kein Meisterwerk, aber eine gute Platte!

7/10
JD
2006-08-04 19:54:05 Uhr
Nimrod war der Meilenstein von Green Day, nicht Dookie. ;)
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