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The Spinto Band - Nice and nicely done

The Spinto Band- Nice and nicely done

Labels / Mute / EMI
VÖ: 07.04.2006

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Flunkerklunker

Lag der Ursprung der Band wirklich in einer Keksdose? "Glaubt ihnen kein Wort!", raunt es aus dem Hintergrund. "Vielleicht aber auch doch." Auf einer Kanonenkugel kommen The Spinto Band ins Rampenlicht der Musikszene geschossen. Mit dem Schalk im Nacken hüllen sie ihre Bandbiografie in einen schrill schillernden Nebel, in dem alles so sein könnte, wie es nie gewesen sein kann, wenn es nicht so gewesen wäre. Der Legendenpulli, den sie sich zusammengestrickt haben, besagt, daß wir die Band dem alten Opa Spinto, Gott hab ihn selig, zu verdanken haben. Wie das? Damals, als Mama noch die Ringelsocken kaufte, hatten die Brüder Sam und Tom gemeinsam mit ihren Kumpels Jeff und Jon ein heimliches Baumhaus in den Kellergewölben. Hier probte auch ihre frisch gegründete Band. Daß am Anfang nicht einmal ein Instrument da war, auf dem eh keiner hätte spielen können, störte keinen großen Geist. Eine Band ist das, was man dazu erklärt.

Also wurden erstmal Albumcover gemalt. Zwischendurch sinnierten sie darüber, wer gewönne, wenn Elche und Känguruhs oder Eisbären und Kühe im Kräftemessen gegeneinander antreten würden. Dann sammelten sie aber doch Equipment und verteilten sich auf die Instrumente, auf denen sie munter herumexperimentierten. Und sie ergatterten ein Vierspurgerät, um den Unfug auch aufnehmen zu können. Urplötzlich kam dann Nick ins Spiel, der - so sagt es die Legende - in einer alten Keksdose Texte von seinem Opa, Roy Spinto, entdeckt hatte. Prompt wurde er mit an Bord geholt, sie begannen Opas alte Songs zu spielen und tauften ihre Truppe sogar zu seinen Ehren. Oder doch nicht? Gibt es Opa Spinto überhaupt? Angeblich haben sie ja auch einen Drachen als Haustier. Und möglicherweise wurde sogar das Feuerzeug von den Streichhölzern erfunden. Wer's glaubt, wird selig, wer's hört, kann mindestens glücklich werden. Denn ebenso pfiffig, überraschend und schmissig wie ihre Geschichten sind auch ihre Songs ihres Albums "Nice and nicely done". Und das ist musikalisch mehr als ernst zu nehmen. Vielleicht sogar hitverdächtig. Ungelogen.

Trotzdem würde es nicht wundern, wenn sie uns weismachen wollten, daß sie schon im Kindergartenalter Jux-Anrufe nach Australien getätigt haben und sich dann mit Architecture Of Helsinki verabredet, um von zwei Seiten einen Sandkasten-zu-Sandkasten-Tunnel zwischen Delaware und Down Under zu buddeln und sich in der Mitte zu treffen. Den Jungs von Clap Your Hands Say Yeah haben sie die Fahrräder geklaut und sich danach wahrscheinlich im Gebüsch versteckt, um Pavement mit dem Geldschein an der Nylonschnur zu narren, Farbbeutel gegen die Häuser von The Arcade Fire zu werfen oder die Unicorns und die Flaming Lips abzufüllen und in der Disco auf die Tanzfläche zu zerren. Das ist natürlich Quatsch. Aber irgendwo dazwischen liegt zumindest die musikalische Wahrheit.

Schwungvoll wippen die Songs aus den Boxen, meist direkt auf die Tanzfläche unter die glitzernde Discokugel. Munter quirlen die Jungs bunteste Klangfarben in ihren schweißtreibenden, mitreißenden Mix aus Beat, Rock und Indie-Pop. Schillernde Klavierarpeggien verirren sich plötzlich und saufen ab, Mandolinen überflattern frech schrammelnde Gitarren. Kazoos krähen, Glockenspiel plinkert, Synthies quietschen, die Rhythmen flackern. Die Orgel schwubbert fidel von Akkord zu Akkord, mehrstimmige Chöre behauchen die Coolness-Sonnenbrillen. Unentwegt blitzen verschmitzte Ideen auf. Das verblüffende ist, wie organisch sie sich einfügen, auch, wie die Melodien sich heimlich von hinten anschleichen, Dich in den Schwitzkasten nehmen und Dir ein verblüffend gut gelauntes Grinsen in die Mundwinkel zaubern, wie der Groove die Tanzbeine zucken läßt. Und so gern die Jungs auch flunkern: "Nice and nicely done" ist alles Andere als eine Mogelpackung. Kurz, aber knackig. Es sollte nicht wundern, wenn eine Menge Neugieriger den Spintos auf den Leim geht und bei ihnen kleben bleibt.

(Ole Cordsen)

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Highlights

  • Did I tell you
  • Oh Mandy
  • Direct to helmet
  • Mountains

Tracklist

  1. Did I tell you
  2. Brown boxes
  3. Oh Mandy
  4. Trust vs. mistrust
  5. Spy vs. spy
  6. Crack the whip
  7. Direct to helmet
  8. Late
  9. So kind, Stacy
  10. Mountains

Gesamtspielzeit: 31:03 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Gordon Fraser

Postings: 2537

Registriert seit 14.06.2013

2023-10-19 09:49:43 Uhr
Klar, "Oh Mandy" überstrahlt alles, aber auch des Rest ist immer noch wirklich gut. Tolle kleine Indie-/Powerpop-Platte.
SpuddBencer
2007-04-03 23:05:33 Uhr
hab ich mich verhört oder lief eben in der fernsehwerbung von Yves Rocher ein song von der Nice And Nicely Done? wenn ja, dann ihgitt :(
Bonzo
2007-03-30 19:30:58 Uhr
Die platte ist wirklich zu empfehlen! wer hot hot heat mag, wird auch hier gut bedient.
Armin
2006-07-13 19:17:04 Uhr
Spinto Band tun den Mandy!
Hit, Hit, Hit! Im Westen genauso wie Osten, im Norden ebenso wie im Süden. Unten wie oben, hüben wie drüben: Zu "Oh Mandy" kann die ganze Nation tanzen, auch wenn sich in manchen Teilen des Landes vergleichsweise mehr Namensvetterinnen finden lassen:



Oh Mandy (Clip)
Windows Hi/Lo - Real Hi/Lo
http://www.emiextranet.com/Stream/14963/61941.asx http://www.emiextranet.com/Stream/14963/61942.asx http://www.emiextranet.com/Stream/14963/61943.ram http://www.emiextranet.com/Stream/14963/61944.ram

Websites:
www.labelsmusic.de/spinto-band
www.spintoband.co.uk
Armin
2006-06-08 23:12:25 Uhr
Battle Barry Manilow

"Die beste amerkanische Indie-Pop-Band seit längerer Zeit."
(Uncle Sally*s)

"The Spinto Band gelten als die als die neue Indie-Hoffnung Amerikas, als die neuen Pavement gar. Zu Recht."
(WOM Magazin)

"Die neuen Könige jugendlicher Mitpfeifsongs (…). Ihr Hit Oh Mandy dürfte Barry Manilow Neidesröte ins Gesicht jagen."
(Prinz)

Nach ihren ersten großartigen Live-Shows auf bundesdeutschem Boden wissen wir nun, dass die Spinto Band aus Delaware/USA tatsächlich so gut tanzen kann, wie man sich das beim Hören ihres wunderschönen Debüts "Nice And Nicely Done" vorstellt. Nachdem nun auch der letzte Zweifler vom Genie dieses sonnigen Sextetts überzeugt werden konnte, kommen die Spintos schon wieder mit einem Über-Hit um die Ecke:

"Oh Mandy" hat, genau wie Barry Manilows Superhit, das Potenzial zum Alltime-Ohrwurm. Da hat der Prinz ganz Recht: mit "Oh Mandy" ist der Spinto Band DIE Hymne dieses Sommers gelungen!

Oh Mandy (Clip)

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"Nice And Nicely Done" ist am 07.04.2006 bei Labels erschienen.
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