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Live - Songs from black mountain

Live- Songs from black mountain

Epic / Sony BMG
VÖ: 07.04.2006

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Bergpredigt

Erinnert sich noch jemand an Live? Mitte der Neunziger half Ed Kowalczyks Band tatkräftig mit, um Pathos als feste Kraft im Alternative Rock zu etablieren. Mit andersartigem Rock aber hat "Songs from black mountain" längst so gar nichts mehr zu schaffen. Es ist eigentlich müßig, darüber zu spekulieren, wer wann genau was in den Sand gesetzt hat. Nachdem der Esoterik-Overkill "The distance to here" die ersten Anhänger verscheucht hatte, versuchte Kowalczky es immerhin mit krachledernen Hau-drauf. "V" und "Birds of pray" taugten jedoch nicht zum Headbangen. Sondern nur zum Kopfschütteln.

Aber Kowalczyk hat gelernt: Endlich klingen seine Songs genau so luschig wie seine Texte. Zitieren wir einfach mal aus der hiesigen Rezension zu der vor anderthalb Jahren erschienenen Best-Of-Scheibe "Awake": "Wenn ein 19 Tracks starkes, angebliches 'Best Of'-Album schwächer ist als ein einziges Studioalbum, in diesem Fall 'Throwing copper', dann lief wohl irgendwas schief in der Karriere." Auch "Songs from black mountain" hilft kein Winkeleisen mehr. Und als ob der künstlerische Anspruch der Band nicht ohnehin längst nur noch auf Teppichhöhe herumkrebsen würde, packen Live jetzt auch noch den Bagger aus.

Ausgehend von der Schlackerhymne "The river" über streicherertränktes Gekuller wie "Mystery" und halbgares Popgedudel wie "Sofia" und "All I need" bis hin zum sakral verbrämten Gestückel "Night of nights" versuchen sich die Songs gegenseitig im Schattenparken zu überbieten. Die Gitarren grüßen sich freundlich, die Refrains wedeln mit Wunderkerzen, und die Melodien lächeln wie auf furchtbar miesem Prozac. Das ist alles derart lieb und nett und kuschelig und harmlos, daß es einen schüttelt. Da werden jegliche Eier von ganz alleine weich.

Noch immer trägt Kowalczyk sein Herz - und zum Überdruß auch noch alle anderen Innereien - auf der Zunge. Er knödelt von "Wings" und von "Home" und predigt "You are not alone", daß es nur so salbt. Von "Love shines (A song for my daughters about God)" könnte sich sogar Betbruder Xavier Naidoo noch ein paar Bibelseiten abschneiden. Trotzdem kommt "Songs from black mountain" damit leider ziemlich genau ein Jahr zu spät. Denn der weltbewegende Kölner Kirchentag mit Pappa Ratzi ist schon ein paar Monate vorbei. Genau dort hätte aber dieses eklig harmonieduselige Geschrammel für Hallelujah und aufjauchzende Herzen gesorgt. Heutzutage bleibt lediglich der Wurf in die Löwengrube.

(Oliver Ding)

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Highlights

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Tracklist

  1. The river
  2. Mystery
  3. Get ready
  4. Show
  5. Wings
  6. Sofia
  7. Love shines (A song for my daughters about God)
  8. Where do we go from here?
  9. Home
  10. All I need
  11. You are not alone
  12. Night of nights

Gesamtspielzeit: 42:23 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Schweizerländer
2007-10-14 14:33:44 Uhr
Auf der myspace seite kann man sich 'radiant sea' reinziehen. Beginnt vielversprechend, aber nach kurzer Zeit zerfällt auch dieser Song in ein Weichspüler-Gejammere. Echt Schade, was aus der Truppe geworden ist.

Mental Jewelry 7/10
Throwing Copper 10/10
Secret Samadhi 8/19
The distance to here 6/10
V 4/10
Birds of pray 5/10
Songs from Black Mountain hab ich dann nicht mal ganz durchgehört.
Oliver Ding
2006-06-07 13:58:05 Uhr
Die Verweildauer im allgemeinen Scheiße-gefunden-werden. Da haben Bon Jovi deutlich mehr Erfahrung gesammelt.
Norman Bates
2006-06-07 13:55:15 Uhr
Wo ist der Unterschied zwischen Live und Bon Jovi?
Justine
2006-06-07 01:59:41 Uhr
jetzt mal ehrlich. möchte man, dass menschen, die zu einem bon jovi konzert gehen, live gut finden. ich meine nein. also echt.
live rules!
DashboardConfessional
2006-04-28 10:44:11 Uhr
schlechter als der Vorgänger geht das?
"Birds of Pray" war der absolute Live Tiefpunkt
in Punkten

Mental Jewelry 6,5
Throwing Copper 10
Secret Samadhi 7
The distance to here 8
V 7
Birds of pray 4
Songs from 6
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