Be Your Own Pet - Be Your Own Pet
XL / Beggars / Indigo
VÖ: 24.03.2006
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Streicheleinheiten
Es liegt nicht an der Musik. Es hat auch nichts mit den Leuten zu tun, die sie machen. Es ist bloß der pure Neid. Man kann sich das einfach nicht anhören, ohne dabei zu denken: "Meine Güte, als ich 17 war, hatte ich Gitarrenunterricht (Unterricht!), fand das falsche Mädchen gut und hab mir in kacklangweiligen Führerscheintheoriestunden sagen lassen, daß man sich anschnallt, bevor man losfährt. Aber die? Haben wahrscheinlich nicht mal Sicherheitsgurte im Tourbus, stauben bald einen anständigen Teil vom großen Rockstarleben ab und trauen sich mit 17 Jahren Sachen, die mir mit 23 noch nicht einfallen, verdammte Scheiße!" Es ist der pure Neid. Und in diesem Fall ist das gar nicht so schlecht.
Uns fällt nämlich gerade sonst nichts ein, was man hiergegen haben könnte. Schließlich ist das nicht nur Musik (irgendwie), die eine ordentliche Rotzfahne vor sich herträgt und auf jeden Haufen Kacke haut, den sie unter die Faust bekommt. Es tun sich auch immer wieder Fenster auf in all diesem furchtlosen Krach, durch die man den Pfiff und die Kniffe dahinter erkennen kann. Es spielt ein Schlagzeuger mit, der mindestens nicht ganz bei Trost ist und gerade deshalb alles zusammenhält, was hier so nach vorne, hinten, links und rechts schießt. Und einen Pokal verdient das sowieso, wenn man als Single mit einem 58sekündigen Krawallstück rausrückt. "Let's get sandy"? Dann mal los.
Wovon wir überhaupt faseln die ganze Zeit? Von drei Jungs und einem Mädchen, die zusammen geschätzte 17 Jahre alt sind, aus Nashvilletennessee im US-Bundesstaat Tennessee stammen und deshalb natürlich Punkrock spielen, wie man ihn so verlustrücksichtslos zuletzt gehört hat, als die Eltern dieser Kids noch nicht geschlechtsreif waren. Von einer Radauschwester vorneweg, die singt, als wäre sie NTV-Korrespondentin in der Hölle und die textet, wie sie es noch lange nicht können sollte. Von einem dieser Arschtritte, wie ihn der Rock mindestens einmal im Jahr kriegen sollte. Von Be Your Own Pet eben. Oh, und natürlich vom vielversprechendsten und enttäuschendsten Debütalbum, das man sich jetzt gerade überhaupt nur vorstellen kann.
Um wenigstens das noch schnell zu erklären: Diese Platte hat Momente von mächtiger Unfehlbarkeit, in denen sie Wände einreißt, dem nahen Osten Demokratie beibringt und Geschirrspüler ausräumt wie nichts mehr seit der ersten Yeah-Yeah-Yeahs-EP. Die schienbeinbrechenden Slalom-Gitarren von "Girls on TV", das, hihi, besonnene "October, first account" oder gleich "Stairway to heaven", das eigentlich nur noch besser knallen könnte, wenn es nicht bloß in den ersten zwei Sekunden ein Cover wäre. Allerdings: Es gibt hier auch Momente - meistens die gleichen, zu denen man eben noch am eigenen Kronleuchter hing -, da macht es einen nur noch wahnsinnig, auf die eher ungute Art. Weil wir aber gerade wieder auf einem Hoch sind: Drauf geschissen. Entweder man findet Be Your Own Pet grandios. Oder man ist zu alt für sie.
Highlights
- Adventure
- Bog
- Girls on TV
- October, first account
Tracklist
- Tresher's flail
- Bunk trunk skunk
- Bicycle bicycle, you are my bicycle
- Wildcat!
- Adventure
- Fuuuuuun
- Stairway to heaven
- Bog
- Girls on TV
- We will vacation, you can be my parasol
- Let's get sandy (Big problem)
- October, first account
- Love your shotgun
- Fill my pill
- Ouch
Gesamtspielzeit: 33:22 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Bonzo |
2007-05-09 15:37:10 Uhr
Das album ist so eine fette bombe!und ein 30 minuten set würde schon komplett ausreichen um die leute völlig verschwitzt zu entlassen. |
Humpty Dumpty |
2006-05-06 12:22:38 Uhr
In der Tat. Ich habs auf knapp 75 Durchläufe in anderthalb Monaten gebracht, unglaublich. Die Singles Fire Department und Damn Damn Leash rotierten bestimmt ebenso oft. Da fällt mir ein, ich könnte die mal wieder auflegen, ist nämlich schon 2 Tage her, dass... |
Incredible |
2006-05-06 12:15:08 Uhr
Oh man dieses Album macht suechtig! Man muss es immer und immer wieder hoeren! |
Humpty Dumpty |
2006-04-21 22:45:37 Uhr
Definitiv eins der besten Punkalben aller Zeiten. Zu solchen Aussagen lasse ich mich eigentlich selten hinreißen. Nicht vorzustellen, wenn das Teil '77 erschienen wäre. Der Sailer hat recht. |
ggg |
2006-04-21 22:36:06 Uhr
v e r f i c k t geile cd. |
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Referenzen
Yeah Yeah Yeahs; The Distillers; The Heroines; The Shocker; Babes In Toyland; Help She Can't Swim; Ikara Colt; The Parkinsons; L7; The Nymphs; Bratmobile; Boss Hog; Royal Trux; Pussy Galore; The Come-Ons; The Gossip; Le Tigre; Peaches; Bikini Kill; Bambix; The Kills; Electrelane; Elastica; Dover; Hole; Spitting Off Tall Buildings; Juliette & The Licks; The Eighties Matchbox B-Line Disaster; The Fall
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