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Sepultura - Dante XXI

Sepultura- Dante XXI

Steamhammer / SPV
VÖ: 17.03.2006

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Inferno

Die "Göttliche Komödie" also. Man kann Sepultura ja nicht vorwerfen, daß sie halbe Sachen machen, um den Roor-Krepierer ihres letzten Albums "Roorback" vergessen zu machen. Da sind schon vermeintlich Größere an kleineren Aufgaben gescheitert. Natürlich kann man in einer knappen Dreiviertelstunde keine umfassende Vertonung von Dantes zentralem Werk vornehmen, auch wenn das Tempo, das die Brasilianer - allen voran Igor Cavalera an den Drums - vorlegen, dies möglich erscheinen läßt. Es geht vielmehr um Inspiration durch eine literarische Vorlage und deren sehr freie Verarbeitung. Auch wenn Hölle, Fegefeuer und Paradies keine schlechten Themen für ein Metal-Album sind - eine Gratwanderung ist es allemal.

Die Brasilianer meistern den schmalen Weg, ohne auch nur ins Straucheln zu geraten. Mit atemberaubender Geschwindigkeit und beängstigender Präzision wird direkt im Opener "Dark wood of error" der Pfad durch die Hölle vorgezeichnet. Die irrwitzig schnelle Bassdrum zerschreddert alles zu feinem Staub. Und die furztrockene Produktion tut ihren Teil, die sauber übereinander gelegten Schichten schön transparent erscheinen zu lassen. Später tauchen aus wirklich tiefen Abgründen noch Waldhörner und Streicher auf und jagen eine Gänsehaut nach der anderen den Rücken hinunter.

Ganz nebenbei, beinahe spielerisch, zeigen Sepultura, daß sie absolut nichts von der alten "Beneath the remains"-Klasse verloren haben. Man ist zwar unbestreitbar erwachsener geworden, hat aber weder die Wut im Bauch noch das Feuer im Arsch verloren. Das Ganze wirkt etwas strukturierter als vor gut 15 Jahren, hat aber mindestens die gleiche Kraft und trägt bei aller Kontrolle das unberechenbar Chaotische gut sichtbar in sich. Derek Greene schwingt dazu das Zepter des Fürsten der Unterwelt und leitet die Zeremonie mit einer Selbstverständlichkeit, daß man sich fragt, wer eigentlich dieser Max Cavalera noch mal war.

Mit "Crown and miter" wird die Reinigung im Fegefeuer mit einer gewaltigen Eruption beendet und ein kurzer Blick ins Paradies gewagt. In "Still flame" wärmt das Feuer, statt zu verbrennen. Der Höllentrip ist zuende, ein sanfter Chill-out läßt die Herzfrequenz wieder auf Werte unter 200 sinken. Das war wirklich sehr eindrucksvoll. Die übrigen Trash-Metal-Kasper werden sich sehr warm anziehen müssen, damit ihre Spielzeugunterwelten nicht zufrieren.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • Dark wood of error
  • City of dis
  • Crown and miter
  • Still flame

Tracklist

  1. Lost (Intro)
  2. Dark wood of error
  3. Convicted in life
  4. City of dis
  5. False
  6. Fighting on
  7. Limbo (Intro)
  8. Ostia
  9. Buried words
  10. Nuclear seven
  11. Repeating the horror
  12. Lunoé (intro)
  13. Crown and miter
  14. Preminum mobile (Intro)
  15. Still flame

Gesamtspielzeit: 38:57 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
toolshed
2010-04-27 04:28:26 Uhr
Läuft wieder öfter. "Dante XXI." ist für mich eindeutig das Bedeutenste was die Band seit ihrem "Roots" Universum auf die Beine gestellt hat - 8/10!
pacco
2009-01-29 21:38:22 Uhr

grade nochmal ein komplettdurchlauf.

besser als die neue. wohlverdiente 8/10
genau wie Soulfly...
2006-03-20 15:01:14 Uhr
...nämlich : Tinnef...
bla
2006-03-20 13:50:49 Uhr
du wiederholst dich :(
rohrbruch
2006-03-20 11:23:30 Uhr
nanu, so ein quantensprung nach dem letzten 5/10er???

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