Covenant - Skyshaper
Synthetic Symphony / SPV
VÖ: 03.03.2006
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Frostschutz
Wo doch der Winter gerade seine Sendezeit genauso schön überzieht wie sonst nur Thomas Gottschalk, ist es nur angemessen, ein eiskaltes Album hervorzuziehen, das bislang wärmenden Tees und knisternden Kaminfeuern Platz machen mußte. Covenant ließen ja schon mit ihrem letzten Album namens "Northern light" ordentlich frösteln. Und sorgten dann doch wieder mit pulsierenden Bässen und scharfkantigen Hymnen wie "Call the ships to port" für innere Hitze.
Natürlich brauchte es seine Zeit, bis wieder genug von diesem Frostpotential aufgetürmt war, um daraus neues Covenant-Material zu basteln. Doch "Skyshaper" verabschiedet sich scheinbar von der feingliedrigen Struktur von "Northern light". Mit der Konsistenz eines Gletschers wälzen sich Brecher wie "Ritual noise" oder "Spindrift" durch die Landschaft, daß nur noch verschmirgelte Samples zurück bleiben. Währenddessen stampft unruhige Elektronik mit den Füßen, um sich wenigstens ein bißchen aufzuwärmen zu können. Das ist fürwahr beinahe ritueller Lärm, der hier bis zur Trance fabriziert und zelebriert wird.
Covenant standen noch nie für übergroßen Abwechslungsreichtum. Die Beats konsequent geradeaus, die Synthesizer in rechten Winkeln ausgerichtet. Es ist wie immer an Eskil Simonssons charismatischem Bariton, die Kristalle wieder zum Erblühen zu bringen. Eindringlich deklamiert er Botschaften aus der Tiefe der Nacht. Er berichtet von einer "Brave new world", die sich dann doch eher als Trugschluß erweist. Und der "Happy man" kennt selbstredend nur das Moll.
Natürlich ist "Skyshaper" wieder einmal bestes Futter für die schattigen Tanztempel. In "Sweet and salty" wird Simonsson beinahe zwischen technisiertem Geboller zerrieben, und auch "Greater than the sun" kennt anfangs keine Gnade. Doch nach präziser Skalpellbehandlung fallen flatternde Bässe und vibrierende Sägezahnwellen plötzlich auseinander. Da ist sie wieder, die feine Anmut, die sich wohl nur in dieser industriellen Strenge entfalten kann. Dabei hatte man "Skyshaper" anfangs lediglich für unterkühlte Monotonie gehalten. Und lag damit wenigstens nicht völlig falsch.
Highlights
- Ritual noise
- Brave new world
- Greater than the sun
Tracklist
- Ritual noise
- Pulse
- Happy man
- Brave new world
- The men
- Sweet and salty
- Greater than the sun
- 20 Hz
- Spindrift
- The world is growing loud
Gesamtspielzeit: 53:32 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Oliver Ding |
2006-03-13 16:07:25 Uhr
"Ritual noise" ist ein guter Song, aber eben keine Überhymne. |
Ultra |
2006-03-12 18:07:48 Uhr
Das ist nicht korrekt, man höre "Ritual Noise", eine echte Hymne. |
Oliver Ding |
2006-03-12 16:32:09 Uhr
Die neue Platte hat leider keine Instant-Hits, die so eingängig sind wie z.B. "Call the ships to port". |
Ratatoesk |
2005-03-02 15:06:30 Uhr
Das Lied heisst "Call the ships to port".Live gibt mir Elektromusik irgendwie nichts. Sowas höre ich entweder zu Hause oder in der Disco. |
grube |
2005-03-02 11:10:47 Uhr
Ich hab die "Northern Light" daheim und höre sie sehr gerne. Mein Favourite ist "Invisible & Silent". Live hab ich sie auch schon zweimal gesehen (Dark Storm Festival 03 und M'Era Luna 04), kann ich nur empfehlen. |
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Referenzen
VNV Nation; Kartagon; Neuroticfish; Apoptygma Berzerk; Clan Of Xymox; Icon Of Coil; Assemblage 23; Condition One; Decence; Seabound; Nitzer Ebb; Front 242; Suicide Commando; Funker Vogt; Spahn Ranch; Rotersand; Beborn Beton; And One; S.P.O.C.K.; The Fair Sex; Invincible Spirits; Boytronic; Project Pitchfork; In Strict Confidence; Das Ich; haujobb; :wumpscut:; The Galan Pixs; No Decay; Distain!; Silent Promises; Silke Bischoff; Front Line Assembly; Gary Numan; Tubeway Electric; Fad Gadget; Telex; Soft Cell; The Human League; Kraftwerk; Depeche Mode; Mesh; De/Vision; Camouflage; Wolfsheim; The Faint; The Bravery
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