Anti-Flag - For blood and empire
RCA / Red Ink / Rough Trade
VÖ: 17.03.2006
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
In Strömen
Eine Aufzählung. "Tyranny", "flag", "democracy", "CIA", "war", "guns", "kill", "fight", "government", "bullet", "drugs", "W.T.O.", "bomb", "communists", "Trade Unionists", "fist", "blood", "global", "slave", "Washington", "press", "uranium", "United States", "fascists", "freedom". Was diese Bezeichnungen, Nomen und Verben gemeinsam haben? Auf den ersten Blick vielleicht nichts, auf den zweiten Blick kann man gewisse Zusammenhänge und Tendenzen erahnen, und spätestens bei der musikalisch dargebrachten Ballung von derartigem Vokabular - angereichert mit ein paar standesgemäßen fucks, sucks und bullshits - ist klar, daß Anti-Flag eine neue Scheibe am Start haben.
Ünd was für eine! Wer bis dato geglaubt hat, Pennsylvania’s Finest in Sachen Polit-Punk hätten mit dem bissigen "The terror state", dem nicht minder famosen "Underground Network", dem unverwüstlichen Erstling "Die for the government" oder diversen anderen mehr als ordentlichen Veröffentlichungen ihr Pulver verschossen und den Zenit längst überschritten, erhält mit "For blood and empire" einen schmerzhaften Tritt in den Allerwertesten.
Da bekanntermaßen die Dummen nie aussterben, Weltfrieden eine Illusion ist, soziale Gerechtigkeit immer eine Frage der Perspektive bleiben wird, Geld die Welt und Bush die Vereinigten Staaten regiert, werden Justin Sane und seinen Mannen die Themen auch vermutlich so schnell nicht ausgehen. Finger in die Wunden legen, Mißstände aufzeigen, politische Statements abgeben und die Leute zum Nachdenken und Engagieren animieren. Keine andere Band versteht es dermaßen gekonnt, dieses mit rotziger Punk-Attitüde, entsprechender musikalischen Härte und gewohntem Hymnenfaktor zu kombinieren.
Im Gegensatz zum einen oder anderen Vorgängerwerk haben Anti-Flag, die natürlich größtenteils ihrem Sound und Stil treu bleiben, einige für Punkbands nicht immer übliche Feinheiten und Abwechslungen auf Lager. Nach dem dreckigen Auftakt - einer Art "Denim demon" auf Speed - und dem cleaneren Tanzbodenfüller "The press corpse" erfüllt "Exodus" sämtliche Mattenschwinger- und Fäuste-in-die-Höhe-reck-Wünsche. "Project for a new american century" und "Hymn for the dead" übertreffen sich beinahe gegenseitig in punkto Melodieführung und Mitgrölkompatibilität. Mehrstimmigkeit ist Trumpf. Trompete auch. Besonders, wenn sie vollkommen unerwartet, aber wahnsinnig gut passend aus dem Nichts hervorgezaubert wird.
Genauso wie die herrliche, halbakustische Country-Nummer "One trillion dollars", die allerdings mit Sicherheit von den Szenepolizisten im Zusammenhang mit Anti-Flags Wechsel in Major-Gefilde als massenkompatibler Dashboard-Confessional-Kram abgekanzelt werden wird. Macht aber nichts. Mit dem aggressiven "State funeral" und dem nicht minder straighten "Confessions of an economic hit man", bei dem "…so dance with me…" eher einem lauten Befehl als einer netten Aufforderung gleichkommt, haben Sane & Co. eh alle wieder in der Tasche. Refuse? Resist? Diesem Album kann man nicht widerstehen.
Highlights
- The press corpse
- The project for a new american century
- Hymn for the dead
- One trillion dollars
Tracklist
- I'd tell you but...
- The press corpse
- Exodus
- The project for a new american century
- Hymn for the dead
- This is the end (for you my friend)
- One trillion dollars
- State funeral
- Confessions of an economic hit man
- War sucks, let's party!
- The W.T.O. kills farmers
- Cities burn
- Depleted uranium is a war crime
Gesamtspielzeit: 38:51 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Colfax Road |
2013-07-05 13:01:30 Uhr
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Bonanza |
2009-12-22 08:33:46 Uhr
Ich hab die grad mal entstaubt. Definitiv Anti-Flags beste. Und wenn man sich anderes halbwegs aktuelles Punk-Gedöns anhört,ist das hier um Klassen frischer,beschwingter und einfach bessser.8/10? Passt! |
The gamer |
2007-07-12 10:16:51 Uhr
Ich finde Anti Flag einer der geilsten Bands überhaubt das beste album ist for blood and empire!!! |
Armin |
2006-10-10 18:55:27 Uhr
Für alle Anti-Flag Fans und solche die es noch werden wollen, ist nun das neue Video zur am 10.11 erscheinenden EP „This is the end (for you my friend)“ (Red Ink / Rough Trade) im Internet anzusehen. Im Song kritisiert die Band gewohnt lautstark die Rolle der Medien bei der Propagierung von Schönheitsidealen: „Hollywood und die Mode-, Kosmetik- und Diätindustrie arbeitet sehr hart daran, um jeden von uns glauben zu lassen, dass unsere Körper inakzeptabel sind und ständige Aufbesserung brauchen. Werbeanzeigen und TV-Spots reduzieren uns auf einzelne Körperteile, die retuschiert und nachgebessert einen unmöglich zu erreichenden Standard vorgeben. Wer wundert sich denn dann noch darüber, dass mehr als 80% der Viertklässlerinnen bereits eine Diät hinter sich haben?“ Hier geht es zum Clip.http://www.redinkmusic.de/antiflag/theend/ Anfang November ist die Band auch wieder in Deutschland auf Tour! |
dandi |
2006-10-09 22:06:05 Uhr
aha ... |
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Referenzen
Rise Against; H2O; Youth Brigade; Dropkick Murphys; NOFX; No Use For A Name; Avail; Face To Face; Good Riddance; None More Black; Propagandhi; Strung Out; Avail; Pennywise; Bad Religion; AFI; The Bouncing Souls; Agnostic Front; Rancid; Death By Stereo; Face To Face; Smoke Or Fire; Boysetsfire
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