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Pohlmann - Zwischen Heimweh und Fernsucht

Pohlmann- Zwischen Heimweh und Fernsucht

Virgin / EMI
VÖ: 24.02.2006

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Kumpelwirtschaft

Man kann es ja ruhig mal aussprechen: In Hamburg sitzt eine Talentschmiede. Kaum, daß jemand eine Gitarre anpackt, auf Deutsch vom Lieben singt und dabei auch noch einen sicheren Musikgeschmack beweist, wird er auch schon von einem kleinen, großen oder mittleren Major-, Garagen- oder Briefkastenlabel unter Vertrag genommen und auf die Bühnen dieser Welt geschickt. Und denkt man dabei an Tomte, die Tocos, Blumfeld oder Uns Olli, so kann kann man getrost mit der Faust auf den Tisch hauen und rufen: "Das ist ja auch gut so!". Wenn das Gespräch aber auf den Singer-/Songwriter Pohlmann gelenkt wird, verschwindet die geballte Faust vom Tisch, man schaut aus dem Fenster und tut so, als wäre nichts gewesen.

Pohlmann und sein Debütalbum "Zwischen Heimweh und Fernsucht" könnten am Anfang einer langen Erfolgsgeschichte stehen. So, wie damals die H-Blockx mit ihrer Platte "Time to move". Sicher, musikalisch wird man wohl keine Querverweise aufweisen können. Dafür verbirgt sich aber das selbe Konterfei hinter beiden musikalischen Darbietungen. Und wer jetzt schon Böses ahnt, darf getrost die Lektüre dieser Rezension beenden. Denn wir können keine Rücksicht auf Verluste nehmen. Der Münsteraner und Berufsbouncer Henning Wehland hat Pohlmann vom Barhocker aus entdeckt. Er hat den überrumpelten Sänger zu einer Flasche Rotwein eingeladen und sich gemeinsam mit Christian Neander von Selig um die Produktion des Debütalbums gekümmert. Und nachdem schon die Kumpelwirtschaft im vollen Gange war, wurde auch gleich der Deal mit Virgin unter Dach und Fach gebracht.

Was am Sound von Pohlmann so besonders ist, daß Herr Wehland vom Hocker gerissen wurde, kann man so genau nicht sagen. Erst recht nicht, wenn man sich "Zwischen Heimweh und Fernsucht" auf voller Länge zu Gemüte geführt hat. Das klingt nämlich keinesfalls erdig, wie er es selbst nennt. Mit dem Attribut "staubtrocken" könnte man sich hingegen schon eher anfreunden. Zwar hört man durchaus seinen Liedern an, daß Ben Harper, Tom Waits und Tracy Chapman für seinen Sound Pate standen. Doch befindet sich Pohlmann im Vergleich leider noch im Sandkasten. Und an einigen Passagen stecken seine Texte sogar noch im Kinderwagen. Man versuche sich nur an "Der Junge ist verliebt" oder dem abschließenden "Cyborg".

Der Song "Das Leben ist" ist ein wahrer Sommerhit. Das gibt man gerne zu. Und auch mit "Tut mir leid" könnte man sicher schnell die Charts erklimmen. Der Rest des Albums hingegen wurde schon zu oft gehört. Und in der Regel auch besser. Singer-/Songwriter aus Deutschland haben es aber auch schwer. Wenn man schon kein peinliches "Yeah!" in seine Texte einbauen kann, sollten doch die transportierten Worte bedeutungsschwanger sein. Wenn dies nicht so ist, kommt schnell der Clown zum Frühstück. Und der wird auch noch verschluckt. Sachen gibt's.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Tut mir leid
  • Das Leben ist

Tracklist

  1. Zwischen Heimweh und Fernsucht
  2. Dämon
  3. Der Junge ist verliebt
  4. Wenn jetzt Sommer wär
  5. Tut mir leid
  6. Wenn die Nacht beginnt
  7. Zurück zu dir
  8. Das Leben ist
  9. Das Böse
  10. Morgen schon
  11. An Mina
  12. Da bin ich
  13. Cyborg

Gesamtspielzeit: 52:49 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Rocker Hendrix
2010-08-15 21:30:38 Uhr
Bald kommt was neues vom Songwritergott aus
germany!!!!
Patte
2007-04-11 19:23:19 Uhr
Oder auch: zwischen Adidas & Adipositas.
ernesto
2007-04-11 14:12:56 Uhr
Zwischen Heimweh und Fettsucht wär lustiger gewesen
Patte
2007-04-11 13:37:50 Uhr
Könnte ein WG-Bewohner von mir sein, wenn ich einen hätte und in einer WG leben würde. Wie lange lässt der seine Haare ungewaschen, um so zu wirken?
Konsum
2007-04-11 13:12:15 Uhr
Der Typ nervt.
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