Cracker - Greatest hits: Redux

Cooking Vinyl / Indigo
VÖ: 24.02.2006
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10

Trick 17
Was macht man, wenn man als Recording Artist davon erfährt, daß das ehemalige Label gerade dabei ist, mit den alten Hits noch mal so richtig Kohle zu machen, indem eins dieser Greatest-Hits-Album rausgehauen wird? Heulen? Zähneknirschen? Auf den Knien betteln, die Rechte an den Songs doch bitte, bitte wieder rauszurücken? Nein. Bands mit Anstand stellen den Anzugträgern lieber ein kräftiges Beinchen in den Weg. Und veröffentlichen den Kram einfach schon mal selbst. In schicken neuen Versionen. Har har.
Weil Cracker gerade sowieso im Studio waren, um das demnächst erscheinende Album mit neuen Ergüssen vorzubereiten, kam die Meldung über das beim Ex-Arbeitgeber Virgin anstehende "Best Of - Get on with it" gerade recht, um den alten Schlagern eine Renovierung zu spendieren. Locker aus dem Handgelenk geschüttelt und doch knackfrisch. Und schon merkt man wieder, was für eine verteufelt gute Band die Herrschaften um David Lowery eigentlich sind. Wer in diesen leicht windschiefen Landeier-Kosmos einsteigen will, kann statt zu "Kerosene hat" nun also auch zu "Greatest hits: Redux" greifen.
Denn wo die letzte Handvoll Alben mangels Hitdichte leider so ein wenig langweilte, kann mit erprobten Crowdpleasern wie "Euro-trash girl" oder "Get off this" nun gar nichts schiefgehen. Vor allem nicht, wenn die Camper-Van-Beethoven-bedingte Pause dazu genutzt wurde, um derart prächtige Spielfreude heranzuzüchten. Mit mittlerweile fünfzehn Jahren Hornhaut an den Fingern knarzen und scheppern Songs wie "Mr Wrong" und "Sweet thistle pie" so relaxt, daß einem vor Freude gleich ein Vollbart wachsen will. Oben drauf klangen das spöttisch rockende "Teen angst (What the world needs now)" und vor allem "Low", der überzeugende Grund für den einstigen Beinahe-Durchbruch, nie besser als hier. Und am Ende macht das frische "Something you ain't got" schon mal Laune für das nächste reguläre Album aus Lowerys Keller. Lecker, Cracker.
Highlights
- Teen angst (What the world needs now)
- Low
- Get off this
- Euro-trash girl
Tracklist
- Teen angst (What the world needs now)
- I saw the light
- Mr Wrong
- Low
- Get off this
- Lonesome Johnny blues
- Euro-trash girl
- Sweet thistle pie
- Big dipper
- The world is mine
- Duty free
- It ain't gonna suck itself
- Something you ain't got
Gesamtspielzeit: 67:08 min.
Referenzen
Camper Van Beethoven; Marah; Bobby Bare Jr.; Grateful Dead; Creedence Clearwater Revival; Uncle Tupelo; Wilco; Frank Black; Warren Zevon; Tom Petty And The Heartbreakers; The Jayhawks; Steve Earle; Ryan Adams; Whiskeytown; Paul Westerberg; The Replacements; Soul Asylum; Counting Crows; The Wallflowers; The Minus 5; R.E.M.; Spin Doctors; Brendan Benson; Ben Kweller; Jack Logan; The Mother Hips; Pete Droge; Josh Rouse; John Mellencamp; ZZ Top; Little Feat; ZZ Top; The Sleepy Jackson; Granfaloon Bus; Thomson Brothers; Violent Femmes; The Boss Hoss
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