Ambrose - The grace of breaking moments
Defiance / Green Hell
VÖ: 01.10.2000
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Seelenvolle Knochenbrüche
Karlsruhe - Fixpunkt des Südwestens, Hauptstadt des Badenservölkchens, Spielort des momentanen Tabellenführers der Fußball-Regionalliga Süd und zu guter Letzt Standort des Bundesgerichtshofes. Bei oberflächlicher Betrachtung ist dies also nicht gerade der Ort, an dem über Wohl und Wehe der Republik und unserer hiesigen Musiklandschaft entschieden wird. Doch der Untergrund brodelt und offenbart eine blühende Hardcore-Szene. Das enge Korsett eben jener versuchen vier junge Musiker zu sprengen und verschwören sich unter dem Namen Ambrose als Gegenpol der harten Zunft. Fortan läßt man die Verzerrer auch mal Verzerrer sein und schont die Stimmbänder durch maximale Reduktion des Schrei- & Gröhl-Faktors.
Irgendwo im schwammigen Fahrwasser zwischen Jimmy Eat World und Boysetsfire entert man bereits im ersten Jahr nach der Bandgründung das Düsseldorfer Iron Bar Studio, um 14 Songs für die Nachwelt festzuhalten, die aufs erste Ohr frischer wirken, als sie es tatsächlich sind. Gegen die Maßstäbe setzenden Kapellen aus Übersee gerät man bereits recht früh in Rückstand, da der emotionalen Rockmusik, obgleich mitreißend arrangiert, etwas der eigene Wind im Rücken fehlt. Zum Klassenerhalt genügt es dennoch problemlos, denn das Klangspektrum von "The grace of breaking moments" gestaltet sich in seiner Gesamtheit erstaunlich vielfältig. Straighte Rocker wie "Analysis of beauty" wechseln sich mit Schmachtfetzen vom Schlage eines "Everyday wish" ab und bilden das Grundgerüst für entspannten Hörgenuß am Stück, der sich mit etwas gutem Willen unweigerlich einstellt. Insbesondere die Romantik, die in den ruhigeren Stücken weilt, läßt einen das ein oder andere Mal den Schauer der beschworenen "Grace of breaking moments" spüren. Damit sind Ambrose zumindest in der Lage, weiterhin in einer Liga mit den Großen mitspielen zu dürfen. Die Meßlatten aber bleiben vorerst noch hängen, wo sie sind.
Highlights
- Been there done that
- Everyday wish
Tracklist
- Been there done that
- Analysis of beauty
- Full moon minute
- Sleeper
- Tiny universe
- Thin
- Silent spring
- Mediated
- Eclipse
- But worth of denying
- Nowhere no. 35
- Everyday wish
- Untold
- Reminder
Gesamtspielzeit: 57:19 min.
Referenzen
Jimmy Eat World; Joshua; Samiam; Elliott; Gameface; The Promise Ring; Boysetsfire; The Get Up Kids; New Found Glory; Sunny Day Real Estate; Texas Is The Reason; Pale; Sensefield; Jawbreaker; Mineral; Donots; Scycs
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