Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Our Lady Peace - Healthy in paranoid times

Our Lady Peace- Healthy in paranoid times

Columbia / Sony BMG
VÖ: 17.02.2006

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Kehrseite

Als Our Lady Peace 1997 mit dem sentimentalen "Clumsy" ein kleiner Hit gelang, surften die Kanadier noch ein Stück auf der eigentlich längst verebbten Grungewelle mit. Cool und neu waren druckvolle Rocker wie "Superman's dead" nicht wirklich. Aber durchaus knifflig. Mit dem Erfolg von einfältigen Wellenreitern wie Creed oder Nickelback konnten Our Lady Peace dennoch - oder vielleicht gerade deswegen - nie mithalten. Trotzdem reichte es in der Heimat immer mal für Platz Eins der Charts. Der bravere, aber unvermutete Ohrwurm "Somewhere out there" katapultierte "Gravity" 2002 gar in die US-Top-Ten. Da war Sänger Raine Maida aber auch schon der einzige, der von der Originalbesetzung übriggeblieben war.

Es soll eine rechte Quälerei gewesen sein, jene zwölf Songs auszuwählen, die sich nun auf "Healthy in paranoid times" wiederfinden. So ziemlich jeder, so wird kolportiert, dachte zwischendurch ans Aufhören oder wurde mindestens rausgeschmissen. Und am Ende versöhnte man sich doch wieder. Gleichwohl sorgte Stromlinienmeister Bob Rock bei aller Zerrissenheit für eine überaus radiofreundliche Produktion. Dennoch kommt der angekündigte Versuch, die mit "Gravity" so offensichtlich gelungene Anbiederung an den Mainstream jetzt zugunsten künstlerischer Hintergedanken einzutauschen, auf dem sechsten Studioalbum der Band aus Toronto kaum zum Tragen.

In der eher plattfüßigen Weltrettungspoesie von Songs wie "Will the future blame us", zeigt sich War-Child-Aktivist Maida als Westentaschen-Bono. Und in "Boy" - ausgerechnet! - gibt's dann auch noch die passende "With or without you"-Reverbgitarre. Lauerte auf "Clumsy" immer noch ein Hauch verquerer Harmonie unter der Oberfläche, verpaßten sich die Kanadier eine Wagenladung Gutmenschen-Politur. Geste statt Attitüde. Unebenheiten wurden eingeebnet, und statt der Hirnwindungen stimuliert die Musik nun eher die Nackenmuskulatur. Zum Mit- und Abnicken.

Doch auch "Healthy in paranoid times" zeigt sich dank Maidas mitunter bis an die Jodelgrenze tremolierender Stimme durchaus unverwechselbar. Vor allem diese Vokalartistik prägt den Sound, und trotz mancher Suboptimalität vermögen es Our Lady Peace glücklicherweise noch immer, ihre zweifelsfrei vorhandene Raffinesse in ihren Songs durchschimmern zu lassen. Die früher so selbstverständliche Transparenz der Gitarren sorgt nun auch in "Angels/losing/sleep" und vor allem dem finsteren Zähnefletschen "Wipe that smile off your face" für wohliges Frösteln. Und nachdem "Walking in circles" eindrucksvoll am Hörer gerüttelt hat, verhallt es im anklagenden Dämmern von "Al Genina (Leave the light on)" in Richtung Gänsehaut. Auf genau jenem Rücken, den man dieser Band eben doch noch nicht zu kehren braucht.

(Oliver Ding)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • Angels/losing/sleep
  • Wipe that smile off your face
  • Walking in circles

Tracklist

  1. Angels/losing/sleep
  2. Will the futer blame us
  3. Picture
  4. Where are you
  5. Wipe that smile off your face
  6. Love and trust
  7. Boy
  8. Apology
  9. The world on a string
  10. Don't sop
  11. Walking in circles
  12. Al Genina (Leave the light on)

Gesamtspielzeit: 45:46 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
dom
2006-02-18 17:27:46 Uhr
Also den ersten Song hab ich irgendwie voll gefressen :D (Angels/Losing/Sleep)
bitteanklopfen
2006-02-17 23:06:54 Uhr
nein, wie ich befürchtet habe ist es noch mehr in richtung gravity gegangen
dom
2006-02-17 21:05:03 Uhr
hm.. ich finds recht gelungen :)
Armin
2006-01-24 12:53:59 Uhr
Kanada stürmte das Album "Healthy In Paranoid Times" sofort auf Platz Zwei der dortigen Albumcharts und erreichte nach nur vier Wochen bereits Platinstatus. Ihr vorheriges Album "Gravity"(2003) verkaufte allein in Kanada über 2 Millionen Exemplare und kletterte in den US-Charts auf Platz Neun.

Für das neue Album produzierte die Band insgesamt 45 Songs, aus denen dann in einem langen und kräftezehrendem Prozess 12 Tracks für das Album ausgewählt wurden. Obwohl, oder vielleicht gerade weil die Band beinahe an dem Album zerbrach zählen die 12 Titel auf dem Album wohl zu den stärksten, mitreißendsten und ergreifendsten die Our Lady Peace in den zehn Jahren ihres Bestehens schufen.

Die erste Single „Where Are You“ handelt von der Suche nach Spiritualität in einem Meer von Korruption. Sänger Maida sagt dazu:

„Nachdem ich einige Zeit im Nahen Osten und Afrika verbracht hatte, kam ich zurück und sah, wie mächtig die religiöse Rechte in Nordamerika ist. Ich dachte, es wäre ein Kulturschock, in den Nahen Osten und Afrika zu reisen, aber der eigentlich Kulturschock kam erst bei meiner Rückkehr.“

Healty In Paranoid Times - das sechste Album von Our Lady Peace - ab dem 17.02.2006 im Handel erhältlich
Armin
2006-01-13 20:05:49 Uhr
Our Lady Peace – Healthy In Paranoid Times - Album VÖ 17.2.2006
Where Are You - EMD only
Viele Jahre Songwriting und Studio-Aufnahmen stecken in „Healthy In Paranoid Times“, dem sechsten Album der kanadischen Rockband Our Lady Peace. Mit der Veröffentlichung des Longplayers im Februar 2006 beenden Raine Maida (Gesang), Duncan Coutts (Bass), Jeremy Taggart (Schlagzeug) und Steve Mazur (Gitarre) nicht nur eine mehr als dreijährige Release-Pause, die vier Musiker bringen gleichzeitig eine Karriere-Phase zum Abschluss, die einerseits neue, belebende Impulse brachte, aber auch um ein Haar das Ende der Band bedeutet hätte. Doch das Ergebnis war alle Mühen wert: Die zwölf Songs, die sich letzten Endes auf dem Album befinden, zählen zu den stärksten, mitreißendsten und ergreifendsten, die Our Lady Peace in den zehn Jahren ihres Bestehens schufen.

„Wenn man in einer neuen Band ist, hat man dieses prickelnde Gefühl, wenn man einen Song spielt, den man gerade erst geschrieben hat“, erklärt Frontmann Raine Maida. „An den Liedern dieses Albums haben wir so lange gearbeitet, bis wir dieses Gefühl bei jedem einzelnen Stück hatten.“

Anders als bei ihren bisherigen Alben war der Entstehungsprozess von mehrfachen längeren Songwriting-Sessions geprägt, die von vielen Pausen unterbrochen wurden, in denen man das neue Material gründlich auf sich wirken ließ. Insgesamt musste die Band 45 komplette Songs fertig stellen, bevor sie die richtigen zwölf zusammen hatte. Der dafür notwendige Minimierungsprozess war für die Band extrem frustrierend und stellte den Teamgeist, die Geduld und die Entschlossenheit der Musiker auf eine harte Probe. Im Verlauf der hitzigen Debatten, die geführt wurden, drohte jeder der Bandmitglieder einmal zum einen oder anderen Zeitpunkt, Our Lady Peace zu verlassen.

Für Maida wurde die Intensität der Aufnahmen zu „Healthy In Paranoid Times” lediglich durch seine Aktivitäten abseits der Band in den Schatten gestellt. Als ein aktives Mitglied der Benefiz-Organisation „War Child“ bereiste er in den vergangenen drei Jahren den Irak, Darfur und den Sudan, um bei den Dreharbeiten zu Dokumentationen über die Armut, das Leid und den Stolz der Menschen in diesen Gebieten zu helfen. „Diese Reisen haben mein Leben fast mehr geprägt als die Musik“, erklärt er. „Und natürlich haben diese Dinge auch Einfluss auf meine Texte und auf die Atmosphäre, die man mit dem Songwriting erreichen will."

Die erste Single „Where Are You“ handelt von der Suche nach Spiritualität in einem Meer von Korruption. „Nachdem ich einige Zeit im Nahen Osten und Afrika verbracht hatte, kam ich zurück und sah, wie mächtig die religiöse Rechte in Nordamerika ist“, sagt Maida. „Ich dachte, es wäre ein Kulturschock, in den Nahen Osten und Afrika zu reisen, aber der eigentlich Kulturschock kam erst bei meiner Rückkehr.“


Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Threads im Plattentests.de-Forum

Anhören bei Spotify