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The Shocker - Up your ass tray

The Shocker- Up your ass tray

Go-Kart / Soulfood
VÖ: 27.01.2006

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Rezeptfrei

Irgendwie schwingt das Pendel des Rock'n'Roll doch immer wieder zwischen artiger Biederkeit und Provokation des Bürgertums hin und her. Im Endeffekt spiegelt das tägliche Radiopropgramm die angepaßte, karrieresuchende Seite der Medaillie, während Bands wie The Shocker nur die verzweifelte Suche nach Aufregung, insbesondere nach dem letzten noch denkbaren grausigen Blick von Eltern und Lehrern reflektieren. Weder an dem einem noch an dem anderem ist per se etwas Verwerfliches: Willkommen im Haifischbecken der modernen Medienwelt, wo jeder, der es schafft, mal im Blitzlichtgewitter zu stehen, auch einen Bissen vom Kuchen abbekommt.

Daß The Shocker jedoch überhaupt wahrgenommen werden, dürfte in den Staaten mit dem Namen der Band zu tun haben, da mit diesem auch eine sexuell anzügliche Geste bezeichnet wird (und nein, der "Effe" ist nicht gemeint, wobei das wenigstens mal ein interessanter Bandname wäre). Diesseits des Atlantiks wedelt man mit dem Label "L7", da deren Ex-Bassistin Jennifer Finch hier die Hauptdarstellerin ist.

Leider ist der Plot in ca. zweieinhalb Sätzen erzählt: Zwei Mädels tun sich mit drei Jungs zusammen und gründen eine Band. Dann führen sie eine halbe Stunde schlechte Musik auf, die nach dem Kochrezept "Drei Akkorde müssen reichen" zusammengerührt wurde. Wetten, daß in Interviews von spontanen Ideen und einer irre kurzen Produktionszeit berichtet wird? Das hört man nämlich: halbgares allerorten, Ideen oder Melodien Fehlanzeige. Das Rezept bekommt sogar einen Namen: "aggressiver New Rock". Wenn das neu oder aggressiv ist, dann waren die Babes in Toyland, At The Drive-In oder Rage Against The Machine ihrer Zeit weit voraus. Am besten sind The Shocker immer dann, wenn sie genau nichts Neues versuchen, sondern wie etwa in "Pop narcotic" nur klassischen Punkrock mit Turbonegro-Einschlag runternudeln. Aber auch hier bedeutet "am besten" eigentlich nur, daß man das schon x-mal besser gehört hat.

Wäre "Up your ass tray" einfach nur langweilig, dann könnte man diese möglicherweise ebenso langweilige Rezension an dieser Stelle einfach beenden. Aber es steht zu befürchten, daß die "richtigen Punks" und solche, die sich dafür halten, dieses schnarchige Album hochhalten und auf den "Kommerzkack" von Green Day und Konsorten zeigen werden. Dabei ist das genau dasselbe in neon-grün, nur daß das Zielpublikum eben nicht die College-Jungs, sondern die Anarcho-Fraktion ist. Die gröhlt die inhaltsleeren Phrasen eines "Cash in" sicher genauso gerne mit, wie sie sich über die in Großbuchstaben versehene Bad-Brains-Referenz im Titel "BAD BRAIN good head" freuen wird. Alles eben eine Frage der Zielgruppenanalyse - das werden sich die Produzenten von James Blunt und Konsorten auch gedacht haben.

(Holger Schauer)

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Highlights

  • Pop narcotic
  • My life as a plumber

Tracklist

  1. Cash in
  2. Pop narcotic
  3. Bad brain good head
  4. Smoke rings (up your ass tray)
  5. My life as a plumber
  6. Your problem now
  7. Break in two
  8. Body count
  9. The wind beneath the wings of the common fly
  10. On a scale of 1 to 10, you're an eight
  11. Good head again

Gesamtspielzeit: 25:49 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
mr know
2006-02-03 10:59:10 Uhr
@Lavelle: finde die rezi auch merkwürdig. der album stream auf gokartrecords.de verspricht großes.
Lavelle
2006-01-31 00:41:51 Uhr
die 3/10 in verbindung mit dem rezensionstext und in verhältnis gesetzt zu den myspace-sachen fass ich mal als kaufempfehlung auf. die klingen nett, und das "body count"-cover ist ziemlich witzig.
Deströyer
2006-01-18 11:57:48 Uhr
@Patricia: Ich komme nach Berlin!
Fat Mike
2006-01-17 22:48:16 Uhr
Was ist das hier? Originelle Werbeveranstaltung für Go Kart Records (s. Cougars)?
muckefuck
2006-01-17 21:50:52 Uhr
total langweilig, indeed.
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