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Gabin - Mr. Freedom

Gabin- Mr. Freedom

Virgin / EMI
VÖ: 06.01.2006

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Foxtrott statt Schafott

Gino kommt nach 10 Jahren Knast auf freien Fuß. Ein neuer Job, eine verständnisvolle Freundin - es scheint alles gut zu gehen. Bis der Inspektor auftaucht und von Ginos Wandlung nicht überzeugt werden kann, ihm das Leben unnötig schwer macht. Da ist aber auch noch der Sozialarbeiter Germain, ein ehemaliger Polizist, der sich um Gino kümmert und um ihn kämpft. Doch als Gino im Affekt den Inspektor erschießt, kann auch Germain den armen Gino nicht mehr vor dem Galgen retten. Im Klassiker "Endstation Schafott" spielt Alain Delon den Gino und Jean Gabin seinen Freund Germain. Und der Name eben dieses französischen Charakterdarstellers stand dem italienischen DJ-Duo Filippo Clary und Massimo Bottini Pate für ihre Lounge-Dance-Remix-Combo.

Ihre Single "Doo uap doo uap doo uap" vom selbstbetitelten Debütalbum 2002 mit dem durch den Wolf gedrehten Schnipsel aus Duke Ellingtons "It don't mean a thing" ist aus den Playlists guter Radiostationen heute nicht mehr wegzudenken. Und genau da machen die beiden Römer deshalb auf ihrem Zweitling "Mr. Freedom" auch weiter: Verfeinerte Tanzmusik im Big-Band-Sound und jede Menge Einwirkungen aus Jazz-, Soul-, und Loungekreisen. Gastsänger und -sängerinnen gehören dabei ja schon lange zum guten Ton. Neben Edwyn Collins oder Jho Jenkins engagieren Gabin jedoch ganze Gastfamilien: Dee Dee Bridgewater und deren Tochter China Moses tauchen gleich in mehreren Songs auf. Das extrem groovige "The other way round" läßt angenehm an Dee Lites "Groove is in the heart" denken. "Just be yourself", ein weiterer Song mit China "Ob die wohl so gut aussieht wie ihr Name klingt?" Moses, kommt anfangs als defektes Pong-Spiel daher und bläst sich dann zum ganz großen Orchesterprogramm auf. Daß sowas auch schnell zerplatzen kann, beweist allerdings der ein oder andere Titel auf der Platte: Schnell vermehrt sich eine Big Band zu einer Too Big Band.

Atempausen werden einem dennoch gegönnt: "The thousand and one nights" räkelt sich lasziv in der Burt Bacharach-Gedächtnis-Lounge, während beim letzten Song des Albums mit stetem Meeresrauschen das schon lang vermutete Urlaubsfeeling endlich explizit angesprochen wird. Daß allerdings etwas vom gut gelaunten Flair gerade auf Arabella Kiesbauers neue, mit Musik von Gabin beworbene Talkshow abfärbt, ist wohl eher anzuzweifeln. Oder hat da ein wahnwitziger Redakteur gar eine Verbindung vom Bandnamen hin zum Schauspieler und dessen anfangs beschriebenen Meisterwerk gesehen? Schließlich geht es dort, wie ebenfalls in jedem ordentlichen TV-Talk, um Verbrechen und Strafe.

(Steffen Krautzig)

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Highlights

  • The other way round
  • Just be yourself

Tracklist

  1. Mr. Freedom
  2. Into my soul
  3. The other way round
  4. Bang bang to the Rock'n Roll
  5. The thousand and one night
  6. It's gonna be
  7. Midnight caffè
  8. Just be yourself
  9. Africa
  10. ...And she's still watching me

Gesamtspielzeit: 55:41 min.

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