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Sylvain Chauveau & Ensemble Nocturne - Down to the bone - An acoustic tribute to Depeche Mode

Sylvain Chauveau & Ensemble Nocturne- Down to the bone - An acoustic tribute to Depeche Mode

DSA / Cargo
VÖ: 18.11.2005

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Gorefest

Es mag vor langer Zeit einmal eine verwegene Idee gewesen sein, die Songs von Martin L. Gore aus dem rasselnden Elektronikkontext zu befreien, mit der sich Depeche Mode seit 25 Jahren als popkulturelle Speerspitze behaupten. Heute jedoch wird Gores Kunst längst angemessen geachtet. Seine Songs werden aus allen Richtungen neu interpretiert, gerne auch wie zuletzt von Pat MacDonald auf "Strange love (PM does DM)" in reduzierter Form. Denn eigentlich liegt doch nichts näher, als diese oft vor Melancholie triefenden Songs einmal ganz nackt zu erleben. "Down to the bone" eben.

Sylvain Chauveau tut uns den Gefallen. Zusammen mit dem Ensemble Nocturne nimmt der Franzose diese Kompositionen auf den Arm und trägt sie mitten in ein stilles Kämmerlein. Wo man das Holz noch atmen hört und manchmal die Balken knarren, wenn das Cello bewegt wird. Wahrliche Kammermusik ist das. Ein Klavier, eine Klarinette, ein Kontrabaß. Ein paar Gitarren, ein Hauch Elektronik. In Prisen. In überschaubaren Pröbchen. Denn es soll reichlich Platz für die Musik bleiben.

"Down to the bone - An acoustic tribute to Depeche Mode" legt zehn der alten und nicht ganz so alten Hymnen unter mattes Glas. Ganz behutsam, so zerbrechlich wirken sie hier. Schon "Stripped" bleibt ganz am Anfang die Luft beinahe weg. "Policy of truth" kostet seelenruhig die Schadenfreude aus. "Blasphemous rumours" klagt beinahe leidenschaftslos und gerade deswegen so eindringlich. "Never let me down again" verzagt zum Gleichmut des Klaviers. In "In your room" lassen die Streicher einmal mehr die Zeit stillstehen. Und "Enjoy the silence" macht seinem Titel alle Ehre: Stille. Luft holen. Nächster Ton. Ausatmen.

Man merkt es schon. Die großen Gesten werden auf einmal ganz klein. Und so ist es ein unerwarteter Favorit, dem die sanfte Behandlung besonders gut bekommt. "The things you said", auf "Music for the masses" als Mitläufer verkannt, gleitet auf dem erhabenen Glanz des Cellos hernieder. Mitten in die Dunkelheit. Und am Ende wird klar, durch welches Glas man hier schaut. Ein Frösteln läuft den Rücken herunter. Es ist ein Sarg.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Stripped
  • The things you said
  • In your room
  • Enjoy the silence

Tracklist

  1. Stripped
  2. The things you said
  3. Home
  4. Policy of truth
  5. Death's door
  6. (Enjoy) The silence
  7. In your room
  8. Blasphemous rumours
  9. Freelove
  10. Never let me down again
  11. Enjoy the silence

Gesamtspielzeit: 43:55 min.

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