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Cream - Live at the Royal Albert Hall May 2-3-5-6 2005

Cream- Live at the Royal Albert Hall May 2-3-5-6 2005

Reprise / Warner
VÖ: 07.10.2005

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Altehrwürdig

Knapp drei Jahre Bandgeschichte, vier reguläre und zwei Live-Alben sowie ungezählte Bootlegs aus den Jahren 1966-69 haben ausgereicht, um aus Cream eine Legende zu machen. Die Mischung war perfekt: drei geniale Instrumentalisten, musikalische Spannungen zwischen Blues, Jazz und Psychodelic, der "Summer of love". Zwar hätten Jack Bruce und Ginger Baker keinen gemütlichen Abend in einem Pub verbringen können, ohne sich ernsthaft und nachhaltig in die Haare zu bekommen. Auf der Bühne und im Studio aber sorgten die Streitereien und Sticheleien dafür, daß Jack Bruce, Ginger Baker und Eric Clapton ständig auf höchstem Niveau musizierten. Schließlich galt es, sich keine Blöße zu geben.

36 Jahre später sind die alten Kriegsbeile begraben, und ein hörbar gutgelauntes Trio macht sich daran, den angestaubten Mythos neu zu beleben. Das erinnert ein wenig an ein Klassentreffen. Aus den ehemals jugendlichen Heißspornen ist eine Gruppe gutsituierter alter Herren geworden, die über ihre alten Fehden nur müde lächeln können. Mit Spaß machen sich die drei Giganten daran, wie einst in den alten Zeiten ein Haus zu rocken. Die Royal Albert Hall bietet dafür den perfekten Rahmen. Vier Abende im Mai, viermal volles Haus. Let's have some fun.

"Live at the Royal Albert Hall May 2-3-5-6 2005" präsentiert nun auf zwei CDs (oder alternativ zwei DVDs) die angeblichen Highlights der vier Abende. Wohlgemerkt: Im Gegensatz zu vielen bedauernswerten Kollegen demontieren Cream nicht das Denkmal, das sie sich in den Sechzigern erschaffen haben. Wie das bei einem Klassentreffen eben so ist: Man erzählt sich alte Geschichten, die jeder kennt, schließlich ist ja bei Cream seit über dreißig Jahren nichts Neues mehr passiert. Aber immerhin: Die abgehangenen Anekdoten werden pointiert erzählt, die Schmunzler sitzen, das Timing stimmt.

Musikalisch ausgedrückt bedeutet das, daß die Herren Baker, Bruce und Clapton bei dieser Aufnahme wie eine gut geölte, vielleicht sogar die perfekte Cream-Coverband agieren. Nicht weniger, vor allem aber nicht mehr. Die aktuellen Konzertmitschnitte klingen routiniert gespielt, gewinnen den alten Songs aber keine neuen Seiten ab. Wer keine Alben oder wenigstens ein "Best of" dieser Band besitzt, macht mit dieser Doppel-CD keinen Fehler. Wer eines der Konzerte 2005 gesehen hat, kann hier ein hübsches Souvenir erwerben. Alle anderen brauchen dieses Live-Album nicht.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • Spoonful
  • N.S.U.
  • White room

Tracklist

  • CD 1
    1. I'm so glad
    2. Spoonful
    3. Outside woman blues
    4. Pressed rat and warthog
    5. Sleepy time time
    6. N.S.U.
    7. Badge
    8. Politician
    9. Sweet wine
    10. Rollin' and tumblin'
    11. Stormy monday
    12. Deserted cities of the heart
  • CD 2
    1. Born under a bad sign
    2. We're going wrong
    3. Crossroads
    4. White room
    5. Toad
    6. Sunshine of your love
    7. Sleepy time time (Alternate)

Gesamtspielzeit: 115:43 min.

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