Fields Of The Nephilim - Mourning sun

Oblivion / SPV
VÖ: 25.11.2005
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Richtig schön evil
Es gibt ja Gothic-Rocker, vorwiegend finnischer Provenienz, die sind in etwa so böse wie die fünfjährige Nachbarstochter, die einem an Halloween als Leiche verkleidet ein viel zu fröhliches "Süßes oder Saures!" entgegen kräht. Höheres Wesen sei Dank gibt es noch Berufsirre wie Carl McCoy, Chefdenker der britischen Gothic-Legende Fields Of The Nephilim. Der Mann trägt allein in seiner Stimme eine Aura, daß man beim Hören eines Klassikers wie "The Nephilim" permanent das Gefühl hat, gleich über die Klinge springen zu müssen. Watch out for the monsters.
Allein, das Bild des wohl glaubwürdigsten Düsterwesens hat durch die Farce "Fallen" mächtige Kratzer bekommen. Der Versuch des Labels, aus halbgaren Demofragmenten ein neues Album zu schaffen, hinterließ vor allem verbrannte Erde. Und so ist der sich manifestierende Schauer beim Einlegen des Albums weniger wohliger Grusel als nackte Angst vor dem nächsten Desaster. Doch siehe da, nach einem etwas zu langen, aber wunderbar atmosphärischen Intro finden sich wohlbekannte Trademarks: düster wabernde Keyboard-Teppiche, sanfte, bedrohlich klimpernde Gitarren und darüber der leicht exaltierte Gesang McCoys, der bisweilen ins Grunzen abdriftet. Die größte Überraschung jedoch ist, daß "Straight to the light" ein flockiges Stück Düsterrock ist, das mitunter wie der böse, lange verschwiegene Bruder der Sisters Of Mercy klingt.
Die Grundausstattung des Nephilim-Genusses aus den Achtzigern wurde wieder hervorgeholt. Blutroter Wein, dunkles Zimmer, Kerzenlicht. Zarte Gemüter werden zu den Klängen von "Requiem XIII-33 (Le veilleur silencieux)" heulend zurück zu Mutti geschickt. Das Requiem gerät akustisch zu einer okkulten Messe. Düsterrock vom feinsten. Und diesmal kommt die Gänsehaut von Herzen.
Gut, so mancher Part klingt deutlich bekannter als kritische Naturen bei einem neuen Album akzeptieren mögen. Darüber hinaus wird bei "Xiberia" der Verzerrer etwas übermotiviert eingesetzt. Aber auch ohne an Glanztaten wie das erwähnte "The Nephilim" oder "Elizium" heranreichen zu können, ist es McCoy und seinen Mannen gelungen, den akustischen Sondermüll "Fallen" vergessen zu machen. Und endlich wird den Legionen von Epigonen wieder gezeigt, wo der düstere Hammer hängt.
Highlights
- Straight to the light
- Requiem XIII-33 (Le veilleur silencieux)
Tracklist
- Shroud (Exordium)
- Straight to the light
- New gold dawn
- Requiem XIII-33 (Le veilleur silencieux)
- Xiberia (Seasons in the ice cage)
- She
- Mourning sun
Gesamtspielzeit: 55:00 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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MasterOfDisaster69 Postings: 1013 Registriert seit 19.05.2014 |
2019-07-08 01:17:38 Uhr
meiner Meinung sind sie live mindestens genauso gut wie damals, sie spielen primaer auch nur die wirklich alten und guten Sachen vom Ende der 80er Jahre. Also keine Sorge, sie spielen nur die neueren Singles Mourning Sun von 2013 und Prophecy von 2016.https://www.youtube.com/watch?v=jYXqPNF56Kk |
Moonchild Nürnberg |
2019-07-05 20:24:12 Uhr
Danke. Bin ja mal gespannt, was da nach der langen Pause noch übrig ist... |
MasterOfDisaster69 Postings: 1013 Registriert seit 19.05.2014 |
2019-07-03 16:53:54 Uhr
ja. |
Moonchild Nürnberg |
2019-07-02 18:45:01 Uhr
Am 17.8. live in Fürth/Bayern, auf dem Dark Ascension Festival. Sollte man die Gelegenheit nutzen? |
jetzt ich |
2019-03-09 15:27:35 Uhr
dawnrazor 8/10the nephilim 8/10 elizium 10/10 fallen und morning sun 0/10 |
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Referenzen
The Nefilim; Rubicon; The Sisters Of Mercy; Garden Of Delight; Last Rites; Lacrimas Profundere; The Merry Thoughts; Love Like Blood; Pink Turns Blue; Rose Of Avalanche; Chaos God; Red Lorry Yellow Lorry; Bauhaus; Peter Murphy; The Mission; The Cure; Siouxsie & The Banshees; Interpol; Editors; The Departure; The Chameleons; Kitchens Of Distinction; The 69 Eyes; Girls Under Glass; Umbra Et Imago; Lacuna Coil; Gossamer; Joy Division; Killing Joke; Moonspell; Tiamat; Paradise Lost; Secret Discovery; Depressive Age
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