Default - One thing remains
TVT / SPV
VÖ: 25.11.2005
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Standard
Es ist ein Kreuz mit diesen Bandnamen. Da suchte vor einiger Zeit eine hoffnungsfrohe Rockband nach einem besonders knackigen Bandnamen und benannte sich mal eben nach der Standardeinstellung. Default. Die Vorgabe. Das, was schon vorgegeben ist. Und angesichts der von Dauerwelle Chad Kroeger höchstpersönlich produzierten Anfängen mußte man überdies schon ziemlich hartgesotten sein, um keine schlechten Witze wie diesen hier über die Band machen. Denn daß sich Kroeger auch noch Klone seiner gesichtslosen Truppe heranzüchtete, mußte ja nun wirklich nicht sein.
Dabei waren "The fallout" und sein Nachfolger "Elocation" beim Versuch, "modern" zu "rocken", im Gegensatz zum großen Gönner nur ein klein wenig aufdringlich. Eine Spur mehr Blues, ein Hauch weniger Pathos, und auch die ansonsten so übliche dicke Hose war merklich kürzer. Das soll nun anders werden. Für "One thing remains", das dritte Album der Kanadier, spendierte Kroeger mit "Count on me" zwar nur noch einen Song. Doch auch der Rest bewegt sich dank Produzent Bob Marlette (Black Sabbath, Alice Cooper, Seether) ungefähr in dem Rahmen, den die vier Nickelback-Alben schon abgesteckt haben. Als nennenswerten Unterschied schmeckt man lediglich gelegentlich einen Schuß College Rock durch, was "One thing remains" durchaus unpeinlicher (und knapp besser) herüberkommen läßt als Kroegers "All the right reasons". Trotzdem fragt sich, wer eine Mischung aus Nickelback, Bon Jovi und Lifehouse überhaupt braucht.
Immerhin lassen sich die Mustermänner nicht alles vorsetzen. "All songs written by Default", heißt es in den Credits, "except", ja, außer beinahe allen. Lediglich das schwelgerische Geknödel "The way we were", das lederhosige Krächzen "Get out of this alive" und der flaue Abschlußnöler "Found my way out" kamen ohne fremde Hilfe zustande. Nebenbei: Wieviel Anteil hatte eigentlich Songwriter-Veteran Marty Frederiksen (Aerosmith, Ozzy Osbourne, The Cult, Sheryl Crow) an "I can't win", dem mit Abstand zupackendsten Song des Albums? Man kann nur spekulieren. Unabhängig davon wird die Band ihrem Namen weiter vollends gerecht. Schema F. Die Kopie der Kopie. Übrigens hat das schöne Wort "default" auch noch andere Bedeutungen als die weiter oben genannten: Versäumnis, Verzug, Verschulden. Oder noch passender: Leistungsstörung.
Highlights
- All is forgiven
- I can't win
Tracklist
- All is forgiven
- I can't win
- It only hurts
- The way we were
- Count on me
- Hiding from the sun
- Beautiful flower
- One thing remains
- The memory will never die
- Get out of this alive
- Found my way out
Gesamtspielzeit: 40:43 min.
Referenzen
Nickelback; Chad Kroeger; Lifehouse; 3 Doors Down; Seether; Sinch; Soil; Theory Of A Deadman; The Calling; Fuel; Our Lady Peace; Submersed; Staind; Three Days Grace; Thornley; Diffuser; Crossfade; Mayfield Four; Breaking Point; Breaking Benjamin; Endo; Flaw; Revis; Addict; Moist; Train; Tonic; Vertical Horizon; Nine Days; Matchbox Twenty; Creed; Alter Bridge; Tantric; Days Of The New; Live; Finger Eleven; Seven Mary Three; Bush; Institute; Puddle Of Mudd; Cold; Trapt; Blindside; Sammy Hagar; Van Halen; Bon Jovi; Aerosmith; Dokken; Winger; Poison; Warrant; Damn Yankees; Bad English; Mr. Big; Powderfinger; Uncle Ho; Julia; Sub7even; Martin Kesici; Bryan Adams; Alice Cooper; Scorpions
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