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The Earlies - These were The Earlies

The Earlies- These were The Earlies

Grönland / Virgin / EMI
VÖ: 28.10.2005

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Geschichten vom Schlaraffenhof

In einem Land, wo der Hund mit der Katze, die Maus mit dem Elefanten und der Stoiber mit der Merkel zum lustigen Stelldichein die Puppen tanzen lassen, den Honig von blauen Cannabisblättern schlürfen und der Schlange den Apfel aufschwätzen, ist 24 Stunden am Tag Sonnenaufgangsstimmung. Die Glühwürmchen schwirren dem Horizont entgegen, die Luft duftet nach süßem Moschus, und das Gras bewegt sich mit dem zarten Lufthauch, der auch dir kaum spürbar durchs Haar fährt. Du atmest ein, du atmest aus. Die Leichtigkeit ergreift dein Gemüt und läßt dich über das Szenario schweben. Ein leises Rauschen in der Ferne, ein dezentes Wummern unter deinem Hintern. Dir rollen Tränen die Wangen herunter, während Du der Liebe ins Gesicht blickst. Du bist in einem Land, das keinen Gott kennt. Es kennt The Earlies.

Aber eins nach dem anderen. Der Tonträger beginnt mit Vögelzwitschern, einer Beatles-Melodie und einem vorsichtigen Baßloop. In weiter Ferne vernimmt man ein zuckersüßes Pianomotiv, auf das sich die zerbrechliche Stimme von Brandon Carr legt. Die Kulisse nimmt Dich als Gefangenen mit auf eine Reise, die Dich an allen bekannten Schöpfungsgeschichten zweifeln läßt. Du lernst Eva kennen, die zu Pianomelodie und Triangel mit Dir in einen klaren See springt, mit der Du tauchst und planschst, bis sie Dir nach der Toberei den Nacken massiert und deinen Rücken streichelt. Sie flüstert Dir ins Ohr: "One of us is dead", und ein kalter Schauer durchfährt deinen Körper. Du glaubst ihr. Du würdest ihr alles glauben, nur, um für immer an diesem Ort der Schönheit zu verweilen. Behutsam beendet sie die Wohltat für Seele und Körper. Du hörst nicht die Hintergrundmusik eines Pornofilms. Du hörst den Soundtrack der Liebe.

Fiktive und gewöhnliche Instrumente geben sich die Klinke in die Hand, ergänzen sich und entwickeln sich zu wunderschönen Klangwelten, die mit etwas Phantasie an Werke der Beach Boys, mit Sicherheit aber an die der späten Beatles erinnern. "Wayward song" etwa zirkelt sich durch Oboe und Streicherarrangements zum explosiven Höhepunkt, den man auch als menschliche Kanone im Zirkus Krone bewundern könnte. Das wunderbare "Song for #3" ist, hach, ein schwermütiges Seufzen in die Nacht heraus. Man möchte fast die Taschentücher zücken und sie dem alten Kumpel Brandon unter die Nase halten, damit kein zu befürchtendes Schnäuzen die Atmosphäre zerstört. Gebannt hockt man vor den Boxen der heimigen Stereoanlage und wartet gespannt auf die Erlösung, die irgendwann im Nebel zwischen Synthesizer, E-Piano und Brandon Carrs Stimme auf einer Woge davon gleitet.

Ganz schön erhebend für ein so todenssehnsüchtiges Werk. Sicherlich wird hier die Schöpfung nicht in eine neue Ebene gezaubert, und Brandon Carr ist auch kein neuer Moses, der seinen Jüngern davon berichtet, wie sich der Himmel zum großen Gewitter zuzog. Vielmehr beschreibt "These were The Earlies" die wunderbaren, süßen, schnuckeligen Springmäuse und Wombats, wie sie sich mit ihren großen Kulleraugen und niedlichen Pfötchen ihren Weg durch den Dschungel bahnen, um am Tagesende, mit melancholischem Befinden, aber gesundem Biorhythmus in ihren Bettchen zur Ruhe finden. Ach ja...

(Christian Preußer)

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Highlights

  • One of us is dead
  • Wayward song
  • Song for #3
  • Lows

Tracklist

  1. In the beginning
  2. One of us is dead
  3. Wayward song
  4. Slow man's dream
  5. 25 easy pieces
  6. Morning wonder
  7. The devil's country
  8. Song for #3
  9. Lows
  10. Bring it back again
  11. Dead birds

Gesamtspielzeit: 51:05 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Armin
2006-03-01 14:11:34 Uhr
The Earlies

"Eight Miles High era Byrds trade super-heavy bong hits with a melodica-toting Augustus Pablo. God Bless you Earlies you are the bomb!"
NME

Die Earlies sind eine schlicht sonder - und wunderbare Band. Zwei der vier Musiker kommen aus Nord-England und der Rest aus West-Texas. Ihre Herkunft und auch die musikalischen Vorbilder können verschiedener nicht sein und doch eint die Earlies ihre Liebe zu den Byrds, The Band, The Beach Boys und - natürlich - The Beatles.

Ab kommenden Monat sind sie in Deutschland unterwegs:
06.03.2006 Berlin - Postbahnhof
07.03.2006 Köln – Gebäude 9
08.03.2006 Hamburg – Übel & Gefährlich
09.03.2006 Offenbach- Hafen 2
10.03.2006 Dresden – Star Club
Armin
2006-02-09 23:02:23 Uhr
The Earlies

"Eight Miles High era Byrds trade super-heavy bong hits with a melodica-toting Augustus Pablo. God Bless you Earlies you are the bomb!" NME

Das anglo-amerikanische Quartett um Mulit-Instrumentalist Christian Madden ist ab Anfang März zu einer Konzertreise in Deutschland zu Gast. Unterstützt werden die Indie-Psychedelia-Barden von einer Vielzahl musikalischer Mitstreiter, die den Livesound mit Streich- und Blasintrumenten veredeln. Am 06. März startet die Tour in Berlin (Daten siehe unten)! Bitte vormerken!

Website:
www.theearlies.com

Armin
2006-01-26 00:14:22 Uhr
The Earlies + Merz
präsentiert von Spex + Musikexpress

06.03. BERLIN - FRITZ CLUB @ POSTBAHNHOF
07.03. KÖLN - GEBÄUDE 9
08.03. HAMBURG - ÜBEL & GEFÄHRLICH
09.03. OFFENBACH - HAFEN 2
10.03. DRESDEN - STARCLUB

The Earlies "These were the Earlies" (groenland / 28.10.2006)
Merz "Loveheart" (groenland / rough trade / 24.02.2006)

Christian Preußer
2005-11-26 00:08:59 Uhr
The Earlies.
Lasst es euch gut ergehen.

Ach ja...
Oliver Ding
2005-11-25 10:42:30 Uhr
Besser die Ohren grundlich durchschpülen. Hier gibt's angemessene Inspiration.
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