The Coalfield - Vamonos loco
Eat The Beat / Roadrunner / Universal
VÖ: 04.10.2005
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Freistoß
Knusprige Tapas, gleißende Sonne und kühler Rioja statt Schwarzbrot, nebelüberkrochenen Wiesen unter aschgrauen Wolken und Ostfriesentee. Daß Luftveränderung erfrischen und inspirieren kann, ist eine ebenso richtige wie unspektakuläre Erkenntnis. Für belebenden Schwung hatte der Szenarienwechsel vom naßkalten, norddeutschen Flachland in die Gluthitze Spaniens schon auf dem letzten Album "Party people" ihrer Kumpels von One Man And His Droid gesorgt. So lag für die Jungs von The Coalfield - auch dank eigener enger Kontakte - wenig näher, als das Heil in derselben Ferne zu suchen und ihren Zweitling in mediterranem Flair einzuspielen. Mit Erfolg. Was sich in Livekonzerten bereits abzeichnete, bekräftigt nun der neue Silberling "Vamonos loco".
Mit ihrem Debüt, der steinharten Noisecore-Keule "Transmitter", schossen sie uns noch mitten ins Gesicht. Das war Kick & Rush, bei dem aus allen Lagen geballert wurde. Inzwischen nutzen The Coalfield vermehrt die gesamte Breite des Spielfelds. Sie agieren taktisch flexibler, variieren das Tempo, ehe der schnelle Paß in die Spitze kommt, suchen nicht sofort den schnellen Abschluß und sind schwieriger auszurechnen. Druckvoll ist das Spiel auf dem Neuling auch durchgehend. Sie versuchen aber nicht mehr, allein mit der Brechstange zum Erfolg zu kommen.
Vorher hinter energiestrotzendem Geknüppel und Gekeife und zwischenzeitlichem Elektrogefrickel geschickt versteckt, enttarnen sie erst jetzt ihr Faible für dynamisch vielseitigen, groove-orientierten Rock, bei dem knackige Härte und melodiöser Pop-Appeal zusammen spielen. Bullige Riffs flanken auf filigrane Strophen mit zappeligen Beats, um dann zielstrebig und wuchtig in hymnische, straighte Breitwandrefrains weiterzuhechten. Kleinere Keifeinlagen und moshendes Gebretter, abgewechselt mit überraschend eingestreuten Klavierpassagen sorgen für zusätzliche Vielseitigkeit. Um sich Anregungen für ihre neue taktische Ausrichtung zu holen, scheinen sie je nachdem mal bei Billy Talent, mal bei The Used, At The Drive-In, den Hives, aber tatsächlich auch bei Hard-Fi auf der Tribüne gesessen zu haben, ohne jedoch deren Spielweise adeptisch abzukupfern.
So einige bemerkenswerte Treffer sind ihnen auf "Vamonos Loco" geglückt. Gerade "Fire and desire", "Not a test" oder die Single "It's this" zischen gleichermaßen ins Ohr und ins Tanzbein, "Ironic punch" spielt das Ohr mit seinen überraschenden Wendungen kurzzeitig schwindelig. An einigen Stellen hapert es zwar noch minimal an der Schußgenauigkeit, gegen Ende ebbt der gut gelaunte Sturmlauf auch ein wenig ab, aber das Endergebnis stimmt eindeutig positiv.
Highlights
- Fire and desire
- Not a test
- It's this
Tracklist
- Fire and desire
- Not a test
- Ironic punch
- No skills but tunes
- Attention please
- It's this
- Stop talking
- The old salesman
- A little more
- Another tight start
- Nightmares
- Can't get enough
- More than ever
Gesamtspielzeit: 42:44 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Stefan |
2006-01-22 19:29:48 Uhr
Hab The Coalfield gestern zum ersten mal live in meiner Heimatstadt IBBENBÜREN gesehen und ich bin sehr beeindruckt! Diese Band hat eine unglaubliche Power die einen regelrecht umhaut. Die haben wirklich alles auf der Bühne zerkleinert und der Sänger hatte sich ganz schön böse verletzt und trotzdem weiter gerockt. Sowas hab ich noch nie von einer Deutschen Band gesehen! Diese Band kann ich wirklich weiter empfehlen. |
marco.alfield |
2005-11-28 14:33:45 Uhr
zur klarstellung: Wir haben den Support-Slot für Scumbucket gewonnen (Visions) und uns natürlich sehr darüber gefreut!!! Wir kommen am club an, niemand sagt "hallo!", niemand sagt irgendwas, sondern die leute von scumbucket verschenken die für uns bestimmten geschmierten brötchen an den skateboard-nachwuchs. scumbucket selber bekommen später noch jeder ne große pizza plus salat!!! und obwohl der sänger über fieber klagt wird ihm doch schnell eine flasche jägermeister und eine flasche wodka besorgt!! oklay, so weit so gut... alles kein problem denken wir und gehen auf die bühne, um das haus zu rrrocken (es sind bestimmt die hälfte der anwesenden wegen uns da; auch einige freunde aus bremen/osnabrück und dem emsland!!!). vor unserem letzten lied steht dann der manager von scumbucket vor der bühne und gibt zeichen zum aufhören (zeigt die ganze zeit auf seine uhr!!!), woraufhin ich das publikum frage, ob sie noch einen song von uns hören wollen: das publikum entscheidet sich für ja! und wir rocken nochmal ab; gehen von der bühne und uns werden von sänger sowie manager (ich glaube beides ebelhäuser und starke drogenkonsumenten) immer wieder schläge angedroht und so machen wir uns mit leerer kasse (keine gage) und leerem knurrenden magen auf den weg nach hause, weil wir uns für solch ein niveau dann doch zu schade sind!! dafür durften scumbucket dann auch vor (halb-)leerem saal spielen, da unser anhang sich dann ebenfalls ganz schnell verpi**t hat...danke für die aufmerksamkeit; ich hoffe ich konnte zur klärung des falls beitragen!!! marco. |
René |
2005-11-14 21:19:35 Uhr
Also ich würde ja mal eher denken, das Scumbucket sich total zum "Horst" gemacht haben. Hab für diese total verkoksten Typen mal eine Show gemacht und die haben sich aufgeführt wie die letzten Trottel! Und für Coalfield hab ich auch mal was gemacht...eigentlich sehr nette typen. Und der neue Song gefällt auch! |
virginia |
2005-11-14 19:30:33 Uhr
Was ist denn in Osnabrück passiert |
The Coalfield |
2005-11-14 19:29:17 Uhr
... haben sich im Frühjahr als Support für Scumbucket in Osnabrück ordentlich zum Horst gemacht! Vollidioten! |
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Referenzen
North Of America; Q And Not U; Les Savy Fav; Bluetip; The Oliver Twist; Help She Can't Swim; Marr; Kate Mosh; The Robocop Kraus; Hot Hot Heat; Billy Talent; Lack; Bear Vs. Shark; At The Drive-In; Standstill; Pale; McLusky; The Make-Up; Radio 4; Ikara Colt; The Fall; Gang Of Four; Wire; Talking Heads; The Hives; The D4; Hard-Fi; Maximo Park; Mando Diao; The Futureheads
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