Minus The Bear - Menos el oso

Suicide Squeeze / Cargo
VÖ: 19.09.2005
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Fake boys
Gute Band, Seattle, trotzdem nicht SubPop. Dafür: noch ein Geheimtip, der neben These Arms Are Snakes aus dem Split von Botch und Kill Sadie entstanden ist. Wer kennt Minus The Bear hier denn wirklich? Hand heben, bitte. So sieht's nämlich leider aus. Jenseits vom großen Teich vormals eher wegen krummen Songtitel wie "Hey, wanna throw up? Get me naked" auf dem Wunschzettel der schaulustigen Indieaner gelandet, wächst mit dem hier vorliegenden "Menos el oso" endlich Größeres heran. Und Matt Bayles, der auch schon die Essenz der Blood Brothers schaurig schön auf Langspielrille gebannt hat, hatte da auch noch seine Griffel im Spiel.
Aber daran liegt's nicht alleine, daß "Menos el oso" diesmal auch tatsächlich Spuren hinterlassen könnte. Das ist vielmehr ungefähr so: Den Post-/Mathrock-Strukturen nehmen Minus The Bear ein wenig ihre Kauzigkeit, verstehen sich mehr denn je im (Indie-)Pop zu Hause. Etwa, wenn in "This ain't a surrfin' movie" ein bestimmt ganz doll süßes Mädchen ihr "Daa da da da da da" dadat. Oder Jake Snider mit Kuschelstimmchen die Refrains regelmäßig schon fast zum Powerpop werden läßt.
Was Minus The Bear nicht daran hindert, immer wieder ihre hyperaktiven Synkopen dazwischenzuhauen. Das ist immer noch so ein bißchen höhere Mathematik, bisweilen gar ziemlich technisch, und hat mit Cuomo und Konsorten herzlich wenig zu tun. Vielmehr: Dismemberment Plan, frühe The Police, tatsächlich. Cleane Gitarren, hüpfende Bassläufe, Pfriemelpercussion und dezente Elektronik malen Klangbilder. Und Snider stimmt ein: "'Is this a dream?', you ask / And I don't say anything / Because it may be a dream."
"Pachuca sunrise" ist dann sowas wie ganz edle Allein-Zu-Haus-Nummer für die ganz besonderen Momente, die genau so beginnt: "Midnight on a beach on the Mediterranean / And I miss you", und wohl auch genau so klingen würde, könnten Minus The Bear nicht solche verflucht verzückten - und das ist jetzt ganz mies - Tanzbären sein. Sind sie dort aber. Verdammt funky. Und obwohl sich auch "Micho's death drive" in diesem ungreifbaren Widescreen-Format präsentiert, geht ihnen hier und da noch mal der alte Gaul durch. Trotzdem auch hier: Dieser sehnsüchtige Blick in die Ferne: "All boys come on and girls join up / We're almost home." Doch schon ziemlich schön. Irgendwie.
Highlights
- This game needed me
- The fix
- Pachuca sunrise
Tracklist
- The game needed me
- Memphis & 53rd
- Drilling
- The fix
- El torrente
- Pacchuca sunrise
- Michios death drive
- Hooray
- Fulfill the dream
- The pig war
- This ain't a surfin' movie
Gesamtspielzeit: 44:53 min.
Referenzen
The Dismemberment Plan; Prefuse 73; North Of America; Les Savy Fav; Milemarker; Q And Not U; Girls Against Boys; Pretty Girls Make Graves; Cursive; Modest Mouse; And You Will Know Us For The Trail Of Dead; Jawbox; Death Cab For Cutie; The Appleseed Cast; Enon; The Robocop Kraus; Burning Airlines; Murder By Death; Kill Sadie; Fugazi; The Police; Shellac; Brainiac; Botch; Sharks Keep Moving
Surftipps
Bestellen bei Amazon
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv



Threads im Plattentests.de-Forum
- Minus The Bear - Planet of ice (51 Beiträge / Letzter am 24.08.2021 - 21:56 Uhr)
- Dust Moth - Rising // Sailing (These Arms Are Snakes, Narrows, Minus The Bear) (3 Beiträge / Letzter am 23.03.2021 - 09:06 Uhr)
- Minus The Bear (80 Beiträge / Letzter am 17.07.2018 - 20:00 Uhr)
- Minus The Bear - Voids (15 Beiträge / Letzter am 12.03.2017 - 08:03 Uhr)
- Minus The Bear - Lost loves (2 Beiträge / Letzter am 07.10.2014 - 22:55 Uhr)
- Minus The Bear - Infinity Overhead (7 Beiträge / Letzter am 07.09.2012 - 23:17 Uhr)
- Minus The Bear - Omni (31 Beiträge / Letzter am 18.10.2010 - 11:11 Uhr)
- Minus The Bear vs. Band Of Horses (11 Beiträge / Letzter am 30.06.2008 - 16:48 Uhr)
- Minus The Bear live (8 Beiträge / Letzter am 29.11.2007 - 17:18 Uhr)