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Ill Niño - One nation underground

Ill Niño- One nation underground

Roadrunner / Universal
VÖ: 23.09.2005

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Trommelwirbel

Erstaunlich! Ill Niño haben ihre scheinbar hoffnungslos mit neumetallischem Pomp und Prunk überfüllte Rumpelkammer ausgemistet und die eine wie die andere Ecke schicker und geschmackvoller ausstaffiert. Nicht daß es früher zur Gänze an Variabilität und Zitaten aus dem lateinamerikanischen Musikkosmos gemangelt hätte, doch auf den beiden Vorgänger-Alben "Revolution revoluçion" und "Confessions" ging dies dann leider überwiegend im allgemeinen Gelärme des Breitwand-Vollgas-Sounds unter. Hier zeigt sich auf "One nation underground" dank einer pointierteren Produktion im Weniger ein Mehr. Zwar bollert der Opener "This is war" wie gewohnt direkt nach vorn, doch schon beim Ende dieses Songs wird man unvermittelt in die Welt des Santana verfrachtet.

Und das ist eben auch. was dieses Album aus dem Einerlei heraushebt. Nicht daß noch nie jemand auf die Idee gekommen wäre, neben Powerchords auch die Flamenco-Gitarre flirren zu lassen oder Tribal Drums zu integrieren, denn schließlich liegt die diesbezügliche Pionierarbeit von Sepultura schon gut 10 Jahre zurück. Doch Ill Niño überzeugen hierbei schlicht durch ihr musikalisches Können. Gerade die Rhythmus-Sektion, bestehend aus dem peruanischen Ex-Pro-Pain- und Ex-M.O.D-Drummer Dave Chavarri, Percussionist Danny Couto und Basser Lazaro Pinto, baut ohne mit der Wimper zu zucken vertrackte Merengue- und Salsa-Elemente zwischen die Trash-Riffs des Gitarren-Duos aus Jardel Paisante und dem Ex-Machine Head-Recke Ahrue Luster. Das Resultat wirkt dann keineswegs gezwungen originell oder effekthaschend, sondern wohltuend organisch.

Da macht es dann auch nichts, daß der beizeiten ins Spanische wechselnde Sänger Christian Machado bei den derberen Passagen sich stimmlich doch sehr in die Nähe des "Originals" Max Cavalera begibt. Darüber hinaus lud er sich zwecks Abwechslung auch Begleitung ins Studio ein: Bei "Turns to gray" hilft Hatebreed-Frontmann Jamey Jasta aus. Aber auf "One nation underground" ist längst nicht alles Latino, was gefällt: "What you deserve" überzeugt nicht durch den Olé-Zuschlag, sondern durch das altbewährte Erfolgsrezept eines New Metal-Hits: harte Strophe, weicher Refrain, sehr prägnant und mitreißend umgesetzt. Ebenso glänzen Ill Niño beim nahezu Pop-Appeal versprühenden "All I ask for", was aber dennoch beileibe nicht der einzige potentielle Hit-Kandidat auf diesem rundum gelungenen Album ist.

(Peter Schiffmann)

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Highlights

  • This is war
  • What you deserve
  • La liberacion of our awakening
  • All I ask for

Tracklist

  1. This is war
  2. My resurrection
  3. What you deserve
  4. Turns to gray
  5. De la vida
  6. La liberacion of our awakening
  7. All I ask for
  8. Corazon of mine
  9. Everything beautiful
  10. In this moment
  11. My pleasant torture
  12. Barely breathing
  13. Violent saint

Gesamtspielzeit: 43:58 min.

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