Silverstein - Discovering the waterfront

Victory / Soulfood
VÖ: 15.08.2005
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Scream 4
Rundumschlagen für Anfänger: "O.C. California" ist eine Spitzenserie, der neue "Harry Potter" ein super Buch, das Screamo-Genre gar nicht so schlimm, und Edmund Stoiber … nein, das wäre dann doch eher Rundumschlagen für Fortgeschrittene. Problematisch jedenfalls sind nicht diese verhaßten Dinge an sich. Schlimm sind eher die Leute, die sich von ihnen angezogen fühlen. Was kann "O.C.", eigentlich eine ganz pfiffige Familienserie, für sein Glam-Shine-Jade-Publikum? Und J.K. Rowling, die schlicht begnadet gute Bücher schreibt, für die Horden von Hausfrauen, die ihre Kinder in fragwürdige Magier-Kostüme stecken und nachts den Buchladen stürmen? Oder eben: Was können Schreihals-Könige wie Thursday oder Glassjaw dafür, daß das Epigonen-Faß längst übergelaufen ist? Was kann Screamo für Silverstein?
Man müßte sich solche Fragen gar nicht stellen, würden Silverstein ihr zweites Album "Discovering the waterfront" bloß so beherzt durchziehen, wie sie die Sache angehen. "Your sword vs. my dagger" prügelt sich ohne Schnickschnack zu einem pflichtbewußten Plattenauftakt durch. Die Single "Smile in your sleep" könnte man als astreines Hardcore-Loblied bezeichnen, wenn einem das die eigene Sprachästhetik nicht verbieten würde. Und überhaupt steht Silverstein ihr poppiger, hymnischer Ansatz zwischen allerlei Knirschen im Gebälk immer wieder gut zu Gesicht. Man höre nur, wie sie den Titeltrack ohne echte Stimmband-Strapazen, aber dafür mit großzügigem Streicher-Nachschlag zur brennenden Tragödie aufbauschen. Nichts gekonnt geht sicher anders.
Daß diese Platte einen trotzdem so unbefriedigt zurückläßt, ist ihrem allzu klischeebeladenen zweiten Teil zu verdanken. Statt sich weiter couragiert und unverhohlen die Scheitel schwitzig zu rocken, werden leidlich inspirierte Genre-Standards runtergerasselt. Ob es nun das Südkurven-Gegröle aus "Three hours back" oder die ausgewaschenen Metal-Soli von "Call it karma" sind - die vielversprechende Frühform der ersten Minuten muß zusehends Platz machen für halbfertige Ideen, die Silverstein mal besser nicht gehabt hätten. Falls sie überhaupt darauf aus sind, sich vom immer ranziger werdenden Allerlei abzusetzen. Das Problem ist schließlich nicht die Sparte an sich. Das Problem sind jene Bands, die ihr nichts Gescheites mehr hinzufügen können.
Highlights
- Smile in your sleep
- Discovering the waterfront
Tracklist
- Your sword vs. my dagger
- Smile in your sleep
- The Ides of March
- First wrapped in blood
- Discovering the waterfront
- Defend you
- My heroine
- Always and never
- Already dead
- Three hours back
- Call it karma
Gesamtspielzeit: 39:09 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
solea |
2006-11-24 19:23:02 Uhr
ich find das Album nach wie vor recht gut 7/10. |
alfred |
2006-11-07 23:09:05 Uhr
wollt die tage noch reinhören und nun das. |
alfred |
2006-11-07 23:07:07 Uhr
:-/ |
die_muetze |
2006-11-05 19:11:35 Uhr
Silverstein sind echt scheisslangweilig, da klingt jeder Titel gleich, zumal diese brüll-gesangs schema echt schon ausgelutscht ist. |
Daharka |
2006-11-05 19:09:43 Uhr
hör dir mal die von mir genannten bands an dann weisstu was großartige songs sind ;) achja a static lullaby kann man auch noch dazuzählen (faso latido ausgelassen) |
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Referenzen
Hawthorne Heights; Spitalfield; Somehow Hollow; June; Bayside; Count The Stars; Taking Back Sunday; Emanuel; Senses Fail; Moneen; A Thorn For Every Heart; Fall Out Boy; The Black Maria; Boys Night Out; The Beautiful Mistake; Brand New; From First To Last; Matchbook Romance; Fairweather; Thursday; Thrice; The Used; Funeral For A Friend; Saosin; Evergreen Terrace; Finch; My Chemical Romance; From Autumn To Ashes
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