Staind - Chapter V

Atlantic / Warner
VÖ: 08.08.2005
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Aufgeschlagen
"It's been awhile", seit Staind so richtig von sich Hören machten. Und es dürfte schwierig sein, auf das neue Kaptitel der Bandgeschichte einen Run auf die Läden auszulösen. Doch noch einmal von vorn: 1999 hatten sich Staind mit dem Album "Dysfunction" und ihrer Symbiose aus weichem Schmelz und hartem Brett einen Platz weit oben auf der sich damals gerade wieder erhebenden Neo-Grunge-Welle sichern können, nur um 2001 mit dem Album "Break the cycle" ganz oben zu schwimmen: das schlichte wie dramatisch fesselnde "It's been awhile" und "Outside", unterstützt vom begleitenden "Die Mauer muß weg"-Video, wurden zu Nr.1-Hits. Weltschmerz, Wut und Frust, verpackt in mitschmachtkompatible Texte, mit Powerchords an den richtigen Stellen.
Doch spätestens nach dem Nachschüren mittels der "MTV Unplugged"-Performance befanden sich Staind, mit dem in seiner Wonneproppigkeit angenehm genreuntypischen Frontmann Aaron Lewis, vor der verfahrenen Aufgabe, das dereinst entfachte Feuer auf Temperatur zu halten. Dieser Versuch hieß dann 2003 "14 Shades of grey". Und selten war ein Albumtitel treffender: Beim Recyceln schien sich ein grauer Schleier über das Werk der Band gelegt zu haben. Dieser mißglückte Versuch soll nun mit dem Aufschlagen von "Chapter V" vergessen gemacht werden. Ein neuer Ansatz zeigt sich schon bei der Wahl des Produzenten: Statt des für gestandenen Alternative Rock bekannten Josh Abraham begab man sich unter die Fittiche von Soundtüftler David Botrill, der ehedem Peter Gabriel, Tool wie aber auch Godsmack betreute.
Das Ergebnis klingt dann jedoch weniger spektakulär als erhofft, wenn auch keineswegs ernstlich enttäuschend. Zwar wirkt die erste Single, das gewohnt semi-balladske "Right here" blutarm, und "Devil" wäre da wohl von der ruhigen Seite die bessere Wahl gewesen. Doch "Chapter V" zeichnet sich durch einen gewissen Langzeit-Effekt aus, denn mit mehrfachem Hören schält sich eine bisher schwer erkennbare Komplexität und technische Versiertheit der Band heraus. So sind es recht untypisch für Staind auf diesem Album dann auch die härteren Songs, die dank variantenreicher und komplexer Soundlandschaften überzeugen können, wie "Paper Jesus" oder "Falling". So mangelt es "Chapter V" zwar gänzlich an Klassikern für die Annalen der Rockgeschichte, doch wird professioneller und unterhaltsamer Alternative Rock geboten. Recht viel mehr war dann wohl von Staind anno 2005 auch nicht zu erwarten.
Highlights
- Paper Jesus
- Devil
- Falling
Tracklist
- Run away
- Right here
- Paper Jesus
- Schizophrenic conversations
- Falling
- Cross to bear
- Devil
- Please
- Everything changes
- Take this
- King of all excuses
- Reply
Gesamtspielzeit: 50:45 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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alfred |
2006-11-23 19:11:27 Uhr
seh ich absoult auch so mit abstand ihre beste, bis jetzt. |
Badrique |
2006-11-23 19:01:22 Uhr
Für mich deutlich besser als "14 Shades of Grey". Besonders Paper Jesus, Falling und King of all Excuses sind gute Songs! |
Pelo |
2005-09-08 16:23:30 Uhr
Tour verschoben Die Europa-Tour von Staind muss nun wegen Promoangelegenheiten verschoben werden. Staind werden stattdessen eine Headlinertour durch Nordamerika machen. Die Europadates sollen im März nachgeholt werden. |
AkteML |
2005-08-25 10:07:19 Uhr
so also jetzt muss ich mal in die bresche springen da ich staind seit tromented, dem vorgänger von dysfunktion.auch wenn dysfunction immernoch unschlagbar ist höchstens von break the cykle. aber ich geb euch recht 14 shades of grey, war der absolute reinfall... da kann doch charpter V nur besser werden, nach dem erstem hören, machte sich bei mir ernüchterung breit. inzwischen jedoch ist diese verflogen, ich denke das, wenn man das album öfters hört die lieder sich einem einbrennen. denn die ruhigen balladen haben echt was auch wenn sie einem "outside" nicht das wasser reichen können, will ich sie jetzt nicht mehr missen. aber die krachenden songs, naja da hüllen wir lieber ein schweigen drüber, meilen weit weg von "for you". fazit: beste lieder sind meines erachtens please und devil aber bei falling welches nicht schlecht, ist ganz klar, aber wie er da das prooblem singt, naja ... |
Armin |
2005-08-22 17:44:08 Uhr
Staind 29.09. Düsseldorf, Tor 3 02.10. Dortmund, Soundgarden 09.10. München, Elserhalle 11.10. Berlin, Postbahnhof 12.10. Hamburg, Markthalle 18.10. Mannheim, Capitol 19.10. Stuttgart, LKA |
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Referenzen
Cold; Tantric; Live; Creed; Alter Bridge; Seether; Nickelback; Theory Of A Deadman; Puddle Of Mudd; Fuel; Sinch; Alice In Chains; Jerry Cantrell; Stone Temple Pilots; Days Of The New; 3 Doors Down; Lifehouse; The Calling; Oleander; Green Lizard; Candlebox; Sevendust; Pearl Jam; Soundgarden
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