The Hefners - Repop!
Middle Class Pig
VÖ: 18.09.2000
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Im Westen nichts Neues
Jeder kennt sicherlich die folgende Situation: Man steht in der Disco, hat nur Wein, Weib und Gesang im Kopf und urplötzlich erklingt ein Song, der nicht so ganz in das Konzept des Abends paßt: der Rausschmeißer-Song. Hier ist sie nun, die ultimative Hinausbeförderungs-Platte der Hefners aus Austin/Texas. Sie ist sogar so gut, daß sie einen bis in die Sixties zurückbefördert. Fast freut man sich auf eigentlich netten Garagerock. Jedoch sollte der Autor dieser Reszension seine Leser darüber aufklären, daß es sich hierbei um einen unspektakulären, gar platten Versuch handelt, der amerikanischen Garagenszene ein Surfbrett unter die Füße zu klemmen.
Die näselnde Stimme des Sängers L.J., die zeitweise an Mike Maker und Make Up-Frontmann Ian Svenonius erinnert, wird spätestens beim zweiten Song zur nervigsten des Universums.Man kann sich beruhigt den ersten Song anhören, um zu wissen wie die anderen klingen. In fast jedem Lied kommen beinahe schon obligatorische Quietschorgel- und Harpsounds zum Einsatz. Vergeblich hofft man darauf, daß die Verkopftheit in geradere, interessantere Bahnen gelenkt wird. Im weiteren Verlauf werden die Songs uninspiriert hingerotzt und dabei auch noch derart unsauber dargeboten, daß sich einem die Fußnägel vor Schreck aufrichten. Man könnte jetzt Garageattitude als Grund hierfür anführen, jedoch sollten The Hefners vorher ein wenig mehr üben, bevor sie sich wieder in die Garage stellen, um ein Album aufzunehmen.
Die Plattenfirma empfiehlt beim Konsum dieser Platte einen Drink und "Tanzen bis der Arzt kommt". Vielleicht würde man "Repop!" nach vier Litern Weizenbier ja wirklich als ganz beschwingenden Zappelsound bewerten. Den Mut solche Songs aufzunehmen und in die Welt hinaus zu posaunen, muß man jedenfalls bewundern. Den eigenen Anspruch, zeitlos zu sein, erfüllt das Album allerdings zu keinem Zeitpunkt. Zumindest scheinen die Herren Musiker Spaß an ihrem Schaffen zu haben. Das ist ja auch schon einmal etwas wert.
Highlights
- Up in my room
Tracklist
- Up in my room
- Make the first move
- When it's over
- Lost weekend
- The black bunny
- Once were
- Not a girl song
- Tipsy
- Spanish ramada (She's not here)
- Miss December '68
- I can't tell
- A warning
- Said before
- Girl in Berlin
- I'm not like everybody else
- Out of circulation
- Hefner style
- Hangover
Gesamtspielzeit: 33:51 min.
Referenzen
Makers; The Delta 72; Monorchid; Speedball Baby; The Make-Up; The B-52s; Frank Black