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Madness - The Dangermen sessions - Volume one

Madness- The Dangermen sessions - Volume one

Live & Intensified / V2 / Rough Trade
VÖ: 01.08.2005

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Gefahrlos

Wissenschaftler sprechen von einem psychologischen Phänomen, das sich in dem Gefühl äußert, eine an sich völlig neue Situation schon einmal exakt so erlebt, gesehen oder geträumt zu haben. In Wirklichkeit handelt es sich aber keineswegs um eine falsche Wahrnehmung, sondern um ein paradoxes Gefühlsleben. Jeder kennt es. Jeder hatte es schon das ein oder andere Mal. Und so manch einem wird es auch bei "The Dangermen sessions – Volume one" widerfahren: Das Déjà-vu-Erlebnis. Das hatten wir doch alles schon mal.

Rückblende. Ende 1999 erschienen Madness nach fast anderthalb Jahrzehnten Sendepause mit dem Album "Wonderful" wieder auf der Bild- bzw. Musikfläche. Völlig unerwartet und in Originalbesetzung. Keiner hatte die sieben Haudegen aus der englischen Hauptstadt noch auf der Rechnung. In dementsprechend hohen Gefilden hielten sich natürlich auch die Erwartungen auf. Daß diese nur teilweise erfüllt wurden, war schade, aber anhand der großartigen Platten in den Achtzigern fast schon voraussehbar.

Sprung in die Gegenwart. Selbst für eingefleischte Karo-Träger und 2Tone-Fans schien die Wahrscheinlichkeit eines neuen Madness-Werkes gegen Null zu tendieren. Gleiches Spielchen wie sechs Jahre zuvor. Und wieder ein Dämpfer. Der Blick auf die Tracklist verrät schnell, daß es sich "nur" um eine Zusammenstellung von Coverversionen alter Klassiker handelt. Aufgenommen unter dem Alter Ego The Dangermen, einer zweiten Identität, die sie auch schon für einige Geheimgigs angenommen haben. Neue Madness-Kompositionen: Fehlanzeige.

Macht aber zunächst einmal gar nichts, da "Girl why don't you?", im Original von Prince Buster, mit den Madness-typischen Keyboard-Klängen nicht nur überzeugt, sondern wahres Sommer-Feeling verbreitet. Ebenso verhält es sich beim anschließenden Rocksteady-Klassiker "Shame & scandal", der nicht nur wegen des Textes jede Menge Vergnügen bereitet. "I chase the devil AKA Iron shirt" gehört der Kategorie Oldies an, die kein Mensch vom Titel her kennt. Den "I'm gonna send him to outta space / To find another race"-Refrain hat aber natürlich sofort wieder jeder im Ohr. Nette Umsetzung, mehr nicht. Das von Kim Wilde oder den Supremes bekannte "You keep me hanging on" sowie das "Dangerman AKA High wire"-Instrumental lassen noch mal entspannt aufhorchen, bevor das restliche Liedgut im teilweise schnarchigen Reggae-/Ska-Einerlei eher enttäuscht. Wer braucht schon die x-te "Israelites"-Version? Abnicken, weiterskippen. Oder am besten die alten Scheiben wieder hervorkramen.

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Girl why don't you?
  • Shame & scandal
  • You keep me hanging on

Tracklist

  1. This is where
  2. Girl why don't you?
  3. Shame & scandal
  4. I chase the devil AKA Iron shirt
  5. Taller than you are
  6. You keep me hanging on
  7. Dangerman AKA High wire
  8. Israelites
  9. John Jones
  10. Lola
  11. You'll lose a good thing
  12. Rain
  13. So much trouble in the world

Gesamtspielzeit: 37:20 min.

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