Circa Survive - Juturna
Equal Vision / Cargo
VÖ: 20.06.2005
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Nicht zu fassen
Letztens nach dem Donnerwetter. Man wähnte sich bersits in Sicherheit. Man wäre sowieso auf alles gefaßt. Man bräuchte jetzt nicht mehr mit Ärgerem zu rechnen. Der Sturm ist schließlich längst vorbei. Und dann hüpft da doch so ein Mädel im roten Röckchen vom Cover in ihr Verderben. Ein männliches Fast-Weibleinstimmchen eunucht: "Don't say a word." Alles beginnt von vorn. Von wegen Talsohle. Meine sehr verehrten Damen und Herren: Anschnallen. Abflug.
So sind sie. Circa Survive, die neue Truppe bestehend unter anderem Colin Frangicetto, Brendan Ekstrom (ehemals This Day Forward) und Anthony Green (Ex-Saosin), die sich hier nochmal gütlich austoben und mit einer Langspielplatte um die Ecken ziehen, die man so nicht erwartet hätte. Denn mal ehrlich: Wer würde die nicht gerne schon vorab in eine ganz bestimmte Schublade stecken wollen? Genau. Klappt aber nicht so ganz. Oder vielleicht doch. Manchmal. Ein bißchen. Zumindest. Weil: Emo- und Hardcoreschlurfies, die an Papas Progplatten genascht haben, gibt es ja nicht erst seit gestern. Sind sie nicht alle süß?
Ziemlich kinoreifes Vorgeplänkel. Aber Wurst. Wir wollen Resultate beurteilen. Machen wir jetzt doch mal. Was "Juturna" mag: Schwebene Sechs- und Viersaiter, die schon vor dem ersten Klangteppich nicht mehr auf Bodenhöhe verharren wollen. Ausgiebige Exkursionen in Klangsphären, in die kaum ein Mensch zuvor je vorgedrungen ist. Oder zumindest so ähnlich. Ein wenig Effektspielerei. Songs, die neben Melodie und Struktur viel von vorerst sowas Ungreifbarem wie Atmosphäre, Stimmung, Momentaufnahme leben. Und dem, zwischen technischer Versiertheit und dem nächsten Takt eben so passiert kann. Coheed And Cambria, The Mars Volta, Led Zeppelin.
Was "Juturna" nicht mag: Drei-Minuten-Terrine. Selbstverliebtes Muckertum genausowenig. Man schreibt ja tatsächlich Songs, von denen auch der Konsument noch was haben kann. Knöchelknacken. Und so klingen Circa Survive dann auch. Wie Regenprasseln während Dämmerlicht. Oder wie das herrannahende Unwetter, das sich nach eröffnendem Donnergrollen dann doch wieder verzieht, noch lange bevor die große Extase einsetzt. Ein wenig unnahbar eben. Fernab erwarteter Schubladen. Bemerkenswert. Durchaus. Und ziemlich dynamisch. Nur eines sollte man bitte tunlichst bleiben lassen: das hier als das vollkommene Atemstocken eintüten zu wollen, das es nicht ist.
Highlights
- Holding someone's hair back
- Oh, hello
Tracklist
- Holding someone's hair back
- Act appaled
- Wish resign
- The glorious nosebleed
- In feear and faith
- The great golden baby
- Stop the car
- We're all thieves
- Oh, hello
- Always getting what you want
- Meet me in Montauk
Gesamtspielzeit: 52:33 min.
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Affengitarre User und News-Scout Postings: 11220 Registriert seit 23.07.2014 |
2021-05-29 12:19:01 Uhr
Auf jeden Fall. |
boneless Postings: 5957 Registriert seit 13.05.2014 |
2021-05-29 11:33:37 Uhr
Tolles Album, ihre beste Platte ist für mich aber die On Letting Go. |
Oceantoolhead Postings: 2304 Registriert seit 22.09.2014 |
2021-05-29 11:29:10 Uhr
„Maybe your mistaken for some ooone whoo cares !“ |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 33855 Registriert seit 07.06.2013 |
2021-05-27 21:31:29 Uhr
"WHAT... makes you sooooo scared?" |
Gomes21 Postings: 5278 Registriert seit 20.06.2013 |
2021-05-27 19:43:43 Uhr
Ach, das mache ich auch mal wieder an! Habe die Tage Blue Sky Noise gehört und das auch wieder sehr gerne! |
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Referenzen
Coheed And Cambria; Sparta; The Mars Volta; At The Drive-In; Standstill; The Copperpot Journals; Codeseven; Cave In; The Receiving End Of Sirens; Dredg; Quicksand; Jawbox; Burning Airlines; Led Zeppelin; Dream Theater; Rush; Queensrÿche; This Day Forward; Thursday; The Ghost; Christiansen; Biffy Clyro; Amplifier; Oceansize; Onesidezero; A Perfect Circle; 30 Seconds To Mars; De Facto; ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead; My Chemical Romance; Saosin
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