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Death From Above 1979 - You're a woman, I'm a machine

Death From Above 1979- You're a woman, I'm a machine

679 / Warner
VÖ: 04.07.2005

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Keine Gefangenen

Wohl dem, der heute noch eine Geschichte zu erzählen hat. Eine wirklich originelle. An die man sich auch noch nachhaltig erinnert. "Das ist doch die Band mit den Lederjacken?" Geschenkt. "Sind das nicht die, die auf der Bühne immer die Gitarren zertrümmern?" Haha. "Gab's da nicht mal diese zwei Rot-Weißen, die mal verheiratet waren, aber doch irgendwie Geschwister sind?" Wie langweilig. Bei Death From Above 1979 geht da schon weit mehr. Der Bandname knallt irgendwie, und noch mehr ihre Biographie. Auch wenn sie viel zu schön ist, um wahr zu sein.

Wer's noch nicht gehört hat, bitte sehr: Hinter Death From Above 1979 stecken zwei Kanadier namens Sebastien Grainger und Jesse F. Keeler. Die beiden sollen in Toronto in einer Bestattungshalle leben. Und sich außerdem hinter Gefängnismauern kennengelernt haben. Ist aber bis hierher alles nur ein Gerücht, das man besser nicht glauben sollte, in Zeiten des verheirateten Geschwister-Duos. Kann trotzdem gut sein, daß sie eines Tages wegen wiederholter Lärmbelästigung im besonders schweren Fall hinter Gitter kommen.

Ihre Waffen: Ein Baß, eklige Effektgeräte, ein Schlagzeug und brüllende Stimmbänder. Gitarren? Benutzen die wohl nicht. Bei so viel Eigenwilligkeit ist der an sich reichlich ulkige Klavier-Schal nicht mehr als eine Randnotiz. Mit Death From Above 1979 ist nicht gut Kirschen essen. Oder würden Sie diese Männer als Anhalter mitnehmen? Wohl kaum. Aber als Musiker im CD-Player nimmt man sie gerne mit. Vorausgesetzt, man will sich mal wieder richtig das Hirn weglöten lassen. Der Sound, den sie aus ihrem eigenwilligen Instrumentarium herausholen, kreuzt Industrial mit Pop, Punk mit Metal und die Finger hinter dem Rücken. Alles Lüge!

Aber auch die endkrasseste unter den krassen Bands ist für nicht mehr als ein abwinkendes Lächeln gut, wenn sie denn ungenießbare Musik macht. Diesbezüglich ist zu diagnostizieren: "You're a woman, I'm a machine" empfiehlt man doch lieber mit leuchtenden Augen der coolsten Sau der Stadt weiter, als sie selbst anzuhören. Das erklärt wohl auch, wieso die ganze Kritikerwelt von dieser Platte hellauf begeistert ist. Weil es mehr eine Profilierungs- als eine Liebhaber-Platte ist. Die nun wirklich hart an der Grenze ist. Wozu es nach 35 Minuten Achterbahn wirklich noch die Bonus-CD braucht, das versteh, wer will. Aber wer weiß, manche Leute freuen sich vielleicht über kranke Remixe, Live-Aufnahmen, eine "Masterkraft edition" oder den "Erol Alkan's love from below re-edit", an den sich der Rezensent noch nicht herangetraut hat. Natürlich nur, weil hier keine Bonus-CDs mit in die Bewertung einfließen. Und nicht, weil sein sanftes Gemüt das nicht verkraften könnte.

Letztlich funktioniert "You're a woman, I'm a machine" aber doch ganz gewaltig. Weil ausgerechnet diese Knallköpfe, unglaublich aber wahr, weit mehr als eine Ahnung von Popmelodien in ihren Sound tragen. Von der kratzigen Single "Romantic rights" angefangen bis hin zu "Black history month", bei dem das tragende Instrument (vermutlich ein Baß nach dem Effektgerät-Reißwolf) klingt wie ein Synthie, in den eine Tasse Kaffee geschüttet wurde. Elf Songs, wie die Spiegelung der Single-Charts in einer düsteren Parallelwelt. Nichts für schwache Nerven.

(Armin Linder)

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Highlights

  • Romantic rights
  • Blood on our hands
  • Black history month

Tracklist

  • CD 1
    1. Turn it out
    2. Romantic rights
    3. Going steady
    4. Go home, get down
    5. Blood on our hands
    6. Black history month
    7. Little girl
    8. Cold war
    9. You're a woman, I'm a machine
    10. Pull out
    11. Sexy results
  • CD 2
    1. Better off dead
    2. Blood on our hands (Justice remix)
    3. Do it 93! (Live in Rio)
    4. Romantic rights (Erol Alkan's love from below re-edit)
    5. Little girl (Masterkraft edition)
    6. You're lovely (But you've got lots of problems)
    7. Blood on your hands (Video)
    8. Romantic rights (Video)

Gesamtspielzeit: 59:16 min.

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User Beitrag

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2024-02-02 16:45:09 Uhr - Newsbeitrag
@Jaggy Snake
2017-04-02 10:22:36 Uhr
Auf welchem Planeten wohnst du denn??

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2017-04-01 22:58:35 Uhr
Auf jeden.
Mensch Leudde
2017-04-01 22:54:27 Uhr
Die Scheibe rockt ja wohl immer noch richtig fett!!!!!!!

Jaggy Snake

Postings: 850

Registriert seit 14.06.2013

2013-12-14 09:35:55 Uhr
Angekündigt? Die haben doch letztes Jahr sogar ein paar Gigs, u.a. auf dem Coachella, gespielt. Ein neues Album wurde in dem Zuge auch angekündigt, aber da gibt es schon lange keine neuen Infos mehr.
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