PJDS - Light sleeper

Beuzac / Peat / Al!ve
VÖ: 17.05.2005
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Schlaflose Nächte
Nein, PJDS lautet nicht der neue Name des neuen Linksbündnisses, das mit alten Köpfen und bekannten Ideen dem politischen Establishment das Fürchten lehren will. Stattdessen verbirgt sich hinter dem Kürzel ein frischer Kopf namens Pieter Jan de Smet aus Belgien, der aus etablierten musikalischen Ingredenzien neue Ideen destilliert. Immer mit dabei: Geoffrey Burton an der Gitarre. "Light sleeper" wird dem Mainstream zwar keine schlaflosen Nächte bereiten, hat aber durchaus das Zeug, im unabhängigen Lager einige Strömungen zu vereinigen und die kommerzielle 5%-Hürde zu nehmen.
Gleich zu Beginn zeigt der Belgier, wie man mit wenigen Zutaten große Atmosphäre schaffen kann. Eine Orgel gibt zweieinhalb Akkorde vor, ein Schlagzeug, das ein wenig an Meg White mit Metronom denken läßt, poltert einen stoischen und irgendwie synthetisch erscheinenden Beat, über dem sich ein halbes Gitarrenriff und eine eher unemotionale Stimme ausbreiten. Das ist das Gerüst des Openers "Ferris wheel", das im weiteren Verlauf mit allerlei elektronischen Schnipseln aufgefüllt wird. Es wirkt so, als habe PJDS die Mitte zwischen Beck und den Black Keys gesucht. Der erste Treffer.
Und dabei bleibt es nicht. Man muß schon wohlklingende Namen benutzen, um "Light sleeper" adäquat zu beschreiben. Hier paart sich die Intelligenz eines Elvis Costello mit der bunten, kirmesartigen Melodievielfalt von Firewater. Die überwiegend ruhigen Stücke werden mit einer guten Portion Verschrobenheit aus der Earthlings?-Schule versehen, so daß ihnen bei allem Wohlklang die mobyeske Formatradiokompatipilität abgeht. Die Arrangements bleiben nicht immer so spartanisch wie zu Anfang. Opulent ist trotzdem anders.
PJDS stechen aus dem, was man sich zur Zeit unter einem Pop/Rock-Duo vorstellt, trotz etlicher Gemeinsamkeiten ziemlich heraus. Eher läßt die Vielzahl unterschiedlicher eingewobener Einflüsse an eine Art reduziertes Kollektiv denken. Eine Two-Men-Army, die locker ganze Heerscharen von Möchtegern-Songwritern in Schach hält. Absolut entdeckenswert.
Highlights
- Ferris wheel
- Sister/brother
- My block
- No one else
Tracklist
- Ferris wheel
- Blood
- Death of the world
- When all the angels got insane (and god was opening a vein)
- Sister/brother
- Complex thing
- Lover, I'm waiting
- My block
- Farewell
- No one else
- Nothing
Gesamtspielzeit: 51:20 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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bee |
2006-05-16 18:09:40 Uhr
interessantes Album - irgendwie prince-ig |
dorsch |
2005-11-17 19:03:34 Uhr
zwei lieder vom light sleeper album gibts auf der homepage: http://www.pjds.be/ sehr vielversprechend!!! haben aber schon ein neues album am starten,...siehe rezi. Wobei das Light Sleeper aber eigentl. von 2002 ist... |
mr.bungle |
2005-11-16 22:35:45 Uhr
wo soll ich denn da reinhören?mit emule net zu bekommen :( wie so vieles :( |
Seiltänzer |
2005-07-03 13:51:47 Uhr
Arghhh, *editfunktion herbeisehn.Light Sleeper, natürlich auseinandergeschrieben^^ |
Seiltänzer |
2005-07-03 13:49:29 Uhr
Hat ja hier leider trotz der sehr guten Rezension noch nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekommen. Wunderbar vielfältiger, frickeliger und v.a. verspielter Rock, mit allerlei Zutaten, de man auf einer seite unmöglich komplett aufzählen kann.Für mich eine der, wenn nicht sogar DIE Neuentdeckung des Jahres. Also unbedingt Rezi lesen, Homepage besuchen und reinhören (Und dann am besten natürlich noch zum Plattenladen rennen...:) http://www.plattentests.de/rezi.php?show=3085 |
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Referenzen
Firewater; Tom Waits; Kaizers Orchestra; Frank Zappa; Captain Beefheart; The White Stripes; The Kills; Sons And Daughters; The Fiery Furnaces; The Gris Gris; The Raveonettes; The Black Keys; Beck; Earthlings?; Elvis Costello; Oneida; Sioen; dEUS; Zita Swoon; Dead Man Ray; Absynthe Minded; Waldorf; Millionaire; Das Weeth Expirience; The Velvet Underground
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