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The Broken Beats - Them codes... them codes

The Broken Beats- Them codes... them codes

Hazelwood / Cargo
VÖ: 06.06.2005

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Verschlüsselkinder

Die Broken Beats aus Dänemark, Aarhus um genau zu sein, haben große Freude an Kryptischem, Unentschlüsselbarem, Geheimnisvollem. Kein Wunder, daß ihr zweites Album "Them codes...them codes" heißt. Schon ihr im November 2003 veröffentlichtes Debüt "The weather beats the rhythm" proklamiert den Groove des Unkalkulierbaren. Die Hüfte kreist um den Zufall und wie das Wetter wird, tja, das kann nun wirklich keiner so ganz genau voraussagen. Wenn man das so hinnimmt, die Meteorologie als Überraschungsei begreift und mit jenem den Takt der Spontaneität klopft, dann öffnet feines Easy Listening die Türen zu seinem Wellness-Salon. Die musikalische Wundertüte des Erstlings ließ in seiner Vielseitigkeit (Beck, Dylan, Lambchop, Beatles auf dem Referenzpodest) immerhin eine Prognose zu, die sicher schien: Der Nachfolger wird genauso spannend. Und er ist es tatsächlich.

Das relaxte Kollektiv um Kim Munk empfängt uns mit einem verschmitzten Lächeln und perlenden Spieluhrklängen - aber hinter ihrem Bandrücken entfalten sie schon längst den Masterplan. Und auf dem steht zunächst: Bläser, Alt. Country, Melodien wie saftig grüne Efeuranken, die sich an altehrwürdige Fassaden schmiegen. Das erste Klanggebäude der Broken Beats hat gleich drei Stockwerke, die Titel 2-4 bilden eine Einheit. Die "8 men" steigen eine Treppe empor, um mit dem "9th ghost" in melancholischer, beinahe filmmusikalischer Atmosphäre zu kommunizieren. Es ist ein gemeinsames Schwelgen, ein schwerfälliges und doch elegantes sich Winden, das zu der Erkenntnis "Your day / Today, your day has come" führt. Und schon ist das Gespann in ganz anderen Sphären angelangt: "Listen now / They call from the universe." Mit Wainwrightscher Intonation und dem charmant-dramatischen Reiz leicht melancholisch gefärbter Vorfreude - auf die Weiterfahrt durch unvorhersehbare musikalische Gefilde.

Ein Trommelwirbel läutet die nächste Reisestation ein. Eine lauschige Bar, irgendwo im Hinterhof und irgendwie ein bißchen schummrig. Bassistin Maria T. Wachheim gibt auf "Pairs" die Femme fatale - die eine Hand lässig im Rhythmus mäandrierend, die andere ein kühles Getränk umfassend. Ein paar besonders coole Trompeter hat sie auch eingeladen. Zu Beats, die Türklopfen zu imitieren scheinen, und einem Baß, der so tut, als wäre er Meister Proper und könnte vor Kraft kaum laufen, sinniert Munk über die Vorteile eines sorglosen Lebens als kleiner Junge ("About a boy"). Sanft orchestrale Opulenz holt ihn wieder in die Realität zurück.

"Little by littel" (sic!) ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein verschollener U2-Song, circa "Zooropa"-Ära. Klingt jedenfalls so und zwar sehr. Aber ganz genau kann man das natürlich nicht sagen, das ist wie mit dem Wetter. Und plötzlich ist da ein Chor, wie ein unverhoffter Sonnenstrahl im schwarzen Gewitterhimmel. "Someday (again)" legt Fußwippen auf Gänseblümchenwiesen nahe, während "Highnoon desert" bluesend das Thermometer derart in die Höhe treibt, daß das Saxophon in "The turn" ganz wunderbar ausrastet. "Endlessly high" heißt das letzte Stück. Nur zu passend. Zum großen Finale werden noch einmal alle Hauptdarsteller der Platte gemeinsam auf die Bühne gebeten. Die aktuelle Prognose in eigener Sache liefern die Broken Beats ein paar Songs früher bereits selbst: "I can grow / it's electricity".

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • Pairs
  • Little by littel
  • Someday again
  • Endlessly high

Tracklist

  1. All life it grows
  2. 8 men
  3. 9th ghost
  4. Calling from the universe
  5. Pairs
  6. About a boy
  7. Little by littel
  8. 0,02
  9. Someday (again)
  10. Apictureofaworldinaframe
  11. The weight of...
  12. Highnoon desert
  13. Year u-turn
  14. The turn
  15. Endlessly high

Gesamtspielzeit: 53:53 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
MeMyself&I
2007-09-12 23:22:51 Uhr
Saarbrückener, Wetzlarer und Berliner, Geht hin! Die haben definitiv mehr Zuschauer verdient als heute in Bremen. Sehr sympathische Band mit teilweise herausragenden Songs.
bee
2007-08-05 11:44:22 Uhr
upcoming tour - klasse live Band - unbedingt hingehn ,-)
04.09.2007 Marburg (D) , Café Trauma
05.09.2007 Dresden (D) , Star Club
06.09.2007 Wiesbaden (D) , Schlachthof
07.09.2007 Nürnberg (D) , Muz Club
08.09.2007 Freiburg (D) , Swamp
11.09.2007 Münster (D) , Luna Bar
12.09.2007 Bremen (D) , Römer
13.09.2007 Saarbrücken (D) , Staatstheater Sparte 4
18.09.2007 Wetzlar (D) , Franzis
19.09.2007 Berlin (D) , Postbahnhof
layne
2005-11-25 21:06:48 Uhr
Broken Beats sind leider viel zu verkannt. Eine großartige Band. Hazelwood records stehen ohnehin für gute Qualität.
( kool ade acid test, mardi gras etc) alle live gesehen. Fantastisch!
bee
2005-11-23 15:57:21 Uhr
nun hab ich die The weather beats the rhythm ergattert - gefällt mir besser als Them codes ...
Mehr Folk orientiert mit Gezirpe und Bläsern - feine Sache!
bee
2005-06-17 14:56:39 Uhr
gestern live gesehen - sehr gut! unbedingt hingehen!
live sehr viel rockiger als auf Platte - zwischen Rock, Alt.Country (feines Banjo!), Metal-Ausflügen und zappaesquem Klamauk - dabei Songwriting und Harmoniegesang sehr fein - variabel (6 Leute, alle singen) und abwechslungsreich - witzige Ansagen/Bühnenshow (zum Schluss durfte sich das Publikum der Band vorstellen ..) - bleibt zu hoffen, dass diese Band ihre Anhänger findet (und nicht in den Wald ziehen muss "like the boy who sings to the trees because nobody wantes to hear his songs. But one day ... it's a very long story" ,-))
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