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Common - Be

Common- Be

GOOD / Geffen / Universal
VÖ: 30.05.2005

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Du darfst

Das Lästermaul in uns, es würde Common jetzt gerne mal so richtig was erzählen. Daß er immer nur The Roots hinterhechele zum Beispiel. Als die nämlich Ende 02 ihre futuristische Forschungsarbeit "Phrenology" vorlegten, kam Common keine fünf Monate später mit dem ähnlich überfüllten Mammutwerk "Electric circus" an. Und als sich The Roots dann letztes Jahr zurückbesinnten und -nahmen, waren sie schon wieder schneller als ihr Kumpel. Der hat nämlich jetzt erst seine eigene Wurzelbehandlung des HipHop fertig gekriegt. Außerdem würde das Lästermaul gerne behaupten, daß Common gar nichts wäre ohne die Beats von Kanye West. Und seine neue Platte obendrein ein ziemlich gefühlsduseliger Quatsch ist. Aber keine Sorge. Es hört ihm keiner zu.

Wobei es ja so falsch nun auch wieder nicht liegt. "Be" ist ein einziger gefühlsduseliger Quatsch. Es profitiert unerhört davon, wie Kanye West mal wieder ins Schwarze produziert hat. Und der Ansatz, die Soulmusik in den HipHop zurückzubringen, mag den Roots-Typen tatsächlich früher gekommen sein. Was aber letzten Endes zählt: Common hat sich dabei wesentlich geschickter angestellt. Nicht nur, weil er die Hilfe des derzeit besten Beat-Bastlers im Business annahm. Sondern auch, weil er selbst nie persönlicher, offener und ehrlicher gereimt hat. Und außerdem die erste pure HipHop-Platte seit Ewigkeiten vorlegt, die nicht mehr sein will, als sie ist.

Vielleicht liegt es daran, daß Common kein solch aufgeblasener Hallodri ist wie viel zu viele seiner Kollegen. Vielleicht ist er auch einfach nur schlauer als die anderen. Jedenfalls: Wenn hier erstmal der Kontrabaß losrudert, ein Klavier einhakt und das namensgebende Intro auch schon wieder vorbei ist, gibt es für "Be" kein Halten mehr. Überall Bläser- und Streicher-Samples, wie man sie nur auf altehrwürdigen Motown- und Staxx-Platten findet. Immer nur die großen Themen - Gott, Frauen, Liebe, Leben - aber so sensibel, wahrhaftig und lustig abgehandelt, daß es einem niemals zu viel werden will. Und dann eben auch noch die Besinnung auf höchstmögliche Kürze. Das größte Plus der Platte.

Nur ein Track darf sich diesmal Zeit nehmen - und dafür gibt es gute Gründe. Traditionell beschließt ein Monolog von Commons Vater das Album, nachdem vorher ein ganzer Kindergarten seine Wunschzettel fürs Leben vorlesen durfte. Ansonsten: Wer hat zuletzt einen 2:30-HipHop-Track wie "Testify" vollbracht, in dem Piano, Percussion, Soulsängerinnen und eine packende Geschichte unterkamen, ohne daß es eng wurde? Wer sonst hatte die Rap-Erfinder von den Last Poets auf seiner Platte, ließ sie scheinen und rappte sie trotzdem an die Wand? Wer hat das Spiel mit mehr Leidenschaft gespielt? Niemand? Genau. Am Ende ist Common eben doch ziemlich alleine da oben.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Be (Intro)
  • The corner (feat. The Last Poets)
  • Testify
  • It's your world (Part 1 & 2) (feat. Bilal)

Tracklist

  1. Be (Intro)
  2. The corner (feat. The Last Poets)
  3. Go!
  4. Faithful (feat. Bilial & John Legend)
  5. Testify
  6. Love is...
  7. Chi city
  8. The food (Live)
  9. Real people
  10. They say (feat. Kanye West & John Legend)
  11. It's your world (Pt. 1 & 2) (feat. Bilal)

Gesamtspielzeit: 42:33 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Hanno
2010-07-25 22:37:11 Uhr
Möchte den erwähnten Höhepunkten unbedingt noch "The Corner" zur Seite stellen, ist einfach Wahnsinn !
@Chris
2010-07-25 20:23:41 Uhr
Volle Zustimmung!
Chross
2010-07-25 18:34:05 Uhr
"Muss ich mir unbedingt demnächst mal kaufen."

*epische gefäßpalme*
monty
2010-07-25 18:17:34 Uhr
nein.
arnold
2008-11-21 13:53:38 Uhr
Ist Like Water For Chocolate nicht doch besser?
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