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Maximo Park - A certain trigger

Maximo Park- A certain trigger

Warp / Rough Trade
VÖ: 17.05.2005

Unsere Bewertung: 9/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Treffer, versenkt

The same procedure as last year? The same procedure as every year! Der Wirbel im NME, die umjubelten Singles, die ausverkauften Liveshows lange vor dem Debüt. Auch Maximo Park stehen vor einem riesig anmutendem Berg von Vorschußlorbeeren. Die erste Gitarrenrockband auf Warp Records muß doch etwas nachgerade Besonderes sein. Schon nimmt sie die ehrwürdige SPEX auf den Titel und erklärt die bleichen Briten circa zum heißesten Scheiß seit der Erfindung des Durchfalls. Und noch nie hatte ein deutscher Booker soviele Festivalanfragen für eine Band, die noch gar kein Album draußen hat. Kein Wunder, daß Paul Smith im stolpernden Ohrwurm "Apply some pressure" ein selbstironisches "I hope that I am still alive next year" hervorquetscht.

Und jetzt also das massiv vorbefeierte Debüt. "A certain trigger" hat den Finger längst nicht mehr nur am Abzug, sondern zieht durch. Kaltblütig im Abschluß, heißblütig in der Performance. Beinahe jeder Schuß ein Treffer. Kein Wunder, daß die immerhin nicht völlig unpassenden Vergleiche mit den Topscorern von Franz Ferdinand in jeder zweiten Review stehen. Auch hier sitzen die Anzüge ein wenig schief, doch es schwitzt nicht nur das Publikum. All die Hits werden hart erarbeitet. Ohne Überstunden, denn es wird so knackig auf den Punkt gespielt, daß man meint, es stünde jemand mit Stoppuhr und Kampfhund hinter der Band. Streß und Melodie. Und noch viel mehr.

Riffs, die kratzen wie alte Wollpullover. Refrains, dreister als das kleine Arschloch. Das zickige Stakkato, in das sich das umwerfende "The coast is always changing" wirft, nur um mit niedlicher Orgel und wie an der Perlenkette aufgereihtem Gitarrenjinglejangle den Sturm und Drang der Jugend zu verklären. Romantik und Rotz sind eben doch genauso Geschwister wie Rock und Roll. Auch davon setzt es auf "A certain trigger" reichlich. "Going missing" geht trotz seines Titels geradewegs ins Ohr, "Postcard of a painting" schubidut fleißig, "Graffiti" grüßt aus der Garage, wo noch ein paar alte Effektgeräte vor sich hin staubten. Nie weiß man, in welchem Jahrzehnt gerade gewildert wird. Und nie klingt etwas auch nur ansatzweise altbacken.

Paul Smith wirft sich dabei von Positur in Manierismus und wieder zurück. Mit der typisch britischen Mischung aus Schnöseltum und Überheblichkeit. Vorgetragen mit dem eckigen Nordost-Akzent seiner Heimatstadt Newcastle Upon Tyne. Niemals bleibt er cool, ständig ist die Penetranznadel am Ausschlag. Im Koordinatensystem aus Anmaßung, Egoismus und Pathos thront er über seiner Band wie sonst eigentlich nur Morrissey. Aber "elder statesmen" sind Maximo Park noch lange nicht. Zum Glück. Denn so können sie in "The night I lost my head" so stilvoll durchdrehen, wie es Engländer jenseits des Fußballstadions eben so hinbekommen. Hooligans mit Krawatte.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Apply some pressure
  • Graffiti
  • Going missing
  • The coast is always changing
  • The night I lost my head

Tracklist

  1. Signal and sign
  2. Apply some pressure
  3. Graffiti
  4. Postcard of a painting
  5. Going missing
  6. I want you to stay
  7. Limassol
  8. The coast is always changing
  9. The night I lost my head
  10. Once, a glimpse
  11. Now I'm all over the shop
  12. Acrobat
  13. Kiss you better

Gesamtspielzeit: 39:41 min.

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User Beitrag

Kontermutter

Plattentests.de-Mitarbeiter (Gerrit Phil Abel)

Postings: 627

Registriert seit 04.03.2023

2025-10-31 18:59:03 Uhr
Bei dem Tourplan erstaunlich, dass O2 denen erlaubt hat, in Cambridge und Nottingham zu spielen. :D

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 29544

Registriert seit 08.01.2012

2025-10-31 18:49:07 Uhr - Newsbeitrag
MAXÏMO PARK release 20th anniversary deluxe edition of Mercury Prize-nominated debut album A Certain Trigger

The band will be performing songs from A Certain Trigger & their greatest hits across the UK in 2026

Tickets on sale now

This year, Maxïmo Park's beloved debut album A Certain Trigger turns 20 years old. Today, the band releases a very special deluxe edition of their seminal record, available on a variety of different formats including a single LP, double gatefold LP, and triple LP collection. Also included on the double and triple vinyl will be Missing Songs which features the likes of 'A19', 'Isolation', and 'My Life in Reverse', and the triple vinyl will feature a third LP of Rarities & B-Sides including 'Wasteland', '⁠Limassol (First Avenue demo)', '⁠The Coast Is Always Changing (Dilston Road demo)', and ⁠'⁠Kiss You Better (BBC Radio 2 Janice Long session)' to name a few. These will also appear on the Rarities & B-Sides CD.

Lead singer Paul Smith says:

"We’ve worked hard to make this reissue worth the listener’s while, and to celebrate both the album itself and the context in which we made it. Delving into the archive has stirred so many memories - mostly good ones! The album documents a time and place in our lives, but we had no idea that it would eventually serve the same purpose for so many other people."

The Mercury Prize-nominated record, produced by Paul Epworth and released on Warp, arrived with a trio of iconic singles in 'Apply Some Pressure', 'Graffiti', and 'Going Missing', each of which still define the indie disco experience for many to this day. Released at the time into a landscape soon to become dominated by ten-a-penny guitar bands, with A Certain Trigger Maxïmo Park were the bookish, livewire outsiders, bursting with punk power, pop sensibility and literary smarts. Even their signing to Warp records - a label predominantly known for its experimental and electronic roster at the time - suggested a band with its eyes set beyond the horizon.

Almost immediately, and certainly in the time since its release, A Certain Trigger has installed itself as a scene staple, and a curiosity of the 00s that packs as much power today as it did 20 years ago.

Buy A Certain Trigger reissue collections HERE.

Maxïmo Park will continue their anniversary celebrations by performing songs from A Certain Trigger and their greatest hits across the UK 2026. The tour sees them return to London's O2 Academy Brixton - the site of many a sold-out back to back show through the A Certain Trigger era - culminating in two hometown shows at Newcastle's legendary O2 City Hall. Tickets are on sale HERE.

Maxïmo Park - UK Tour 2026

Buy tickets HERE.

6th Feb - O2 Academy, Glasgow
7th Feb - O2 Victoria Warehouse, Manchester
8th Feb - O2 Academy, Liverpool
10th Feb - O2 Academy, Bournemouth
11th Feb - O2 Academy, Bristol
13th Feb - O2 Academy, Birmingham
14th Feb - O2 Academy Brixton, London
15th Feb - O2 Academy, Oxford
17th Feb - Corn Exchange, Cambridge
18th Feb - Rock City, Nottingham
20th Feb - O2 Academy, Leeds
21st Feb - O2 City Hall, Newcastle - SOLD OUT
22nd Feb - O2 City Hall, Newcastle

Bonzo

Postings: 3691

Registriert seit 13.06.2013

2024-03-24 16:29:40 Uhr
Gerade zufällig im Restaurant "Graffiti" gehört. :Heart:

Was Maxïmo Park und Bloc Party von Genrekollegen aus der Zeit unterscheidet, ist die Spur mehr "New Romantic". Franz Ferdinand geht (natürlich furios) in die Beine, BP und MP auch ins Herz.

jo

Postings: 7382

Registriert seit 13.06.2013

2022-01-12 20:58:34 Uhr
Erstpressung vor ein paar Jahren im UK erstanden, teuer aber musste. ;)

Wobei die nicht nötig ist (außer aus ideellen Gründen). Die Nachpressungen klingen gleich, sind aber etwas sauberer gepresst :).

@Ninetiesman:

Ich fand "FF" immer weitaus langweiliger. Haben mich nur mit wenigen Songs gekriegt. Bei Maximo Park dauerte es auch etwas, funktionierte dafür aber nachhaltig.
Wirklich vergleichen würde ich die Bands letztlich gar nicht, außer dass sie eben zu einer ähnlichen Zeit aufkamen.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 20235

Registriert seit 10.09.2013

2022-01-12 19:35:03 Uhr
In meinen Ohren haben sich Maximo Park als um einiges nachhaltiger erwiesen als Franz Ferdinand. Das gilt auch fürs Debüt, auch wenn ich einige der nachfolgenden MP-Alben lieber höre.
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