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Natalie Imbruglia - Counting down the days

Natalie Imbruglia- Counting down the days

Brightside / Arista / Sony BMG
VÖ: 09.05.2005

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

Eintagsfliege

Natalie Imbruglia ist ja im Prinzip adelig. So oft, wie in Zusammenhang mit ihrem Namen ein "von" erklingt. Seit einiger Zeit immer zuerst genannt: die Gemahlin von Silverchair-Frontmann-und-Dissociatives-Hälfte Daniel Johns. Dann folgt obligatorisch: Die Halbitalienerin, die es von der australischen Soap "Neighbours" in die Charts geschafft hat. Auf den Spuren von Kylie Minogue und Jason Donovan. Seit 2002 Werbe-Gesicht von L'Oréal. Und natürlich: die Interpretin von "Torn". Genauer gesagt: Von der erfolgreichen Version von "Torn", jenem hinreißenden Liedchen, das ursprünglich die Dänin Trine Rein gesungen hat. Natalie Imbruglia ist aber auch die Frau, von der man seit dem großen Hit vor acht Jahren insgeheim sowieso nichts mehr erwartet, von der man aber immer hofft, sie sei irgendwann einmal in der Lage, die Schönheit ihrer Augen in einen Song zu transformieren. Bislang: Fehlanzeige.

Auch Album Nummer zwei nach dem Millionenseller-dank-Hitsingle-und-auch-sonst-ziemlich-ordentlichem-Debüt beendet das Warten auf einen würdigen "Torn"-Nachfolger nicht. Im Opener "Starting today" geht es in Begleitung fröhlich treibender Akustikgitarren um einen Neuanfang. Musikalisch bietet "Counting down the days" allerdings nichts dergleichen, sondern vielmehr eine ähnliche Problem-Konstellation wie beim Vorgänger "White lilies island": zweifelsohne nette, aber leider größtenteils schrecklich langweilige Popsongs aus dem sterilen Hit-Labor, deren stärkste Charaktereigenschaft Vorhersehbarkeit ist. Gleich ein ganzes Songwriter-Team hat der Australierin (die ihrerseits auch mitkomponierte - es wird nur nicht ganz klar, in welchem Maße) ein Dutzend Lieder auf den Luxuskörper geschneidert. Einzig Imbruglias Ehemann Daniel steuerte mit "Satisfied" ein im Alleingang geschriebenes Stück bei.

Der Titeltrack geht rhythmisch stampfend mit Riesenschritten der musikalischen Durchschnittlichkeit entgegen. Die Belanglosigkeit ist seinen Versen dicht auf den Fersen ("Now I cry / Just a little to much / When I think of your touch / And everything about you"). Ähnlich inspiriert geht es weiter: "I won't be lost" wartet kuschelig mit Zeilen wie "Don't let me go / Cause I wouldn't want to move on without you" auf und erinnert dabei an mindestens fünf andere Lieder, deren Interpreten schon längst in Vergessenheit geraten sind. "Sanctuary" hat offenbar einige Energy-Drinks zu sich genommen und hält sich so wenigstens ein paar Sekunden länger im Kopf. Einzige Überraschung ist die angejazzte Piano-Ballade "On the run", bei der man endlich mal das Gefühl hat: Jetzt gibt die Natalie alles! "Honeycomb child" kombiniert Spieluhrklänge, Kinderliedmelodie und Beats. Ein wohlwollender Kommentar hierzu wäre: experimentell.

Vermutlich war es das, was "Torn" so erfolgreich machte: Die Emotionen, die Natalie Imbruglia so echt und ehrlich zu transportieren vermochte. Man nahm ihr die Rolle der Beziehungstrümmerfrau ab, konnte spüren und mitfühlen. Und jetzt? Die mittlerweile Dreißigjährige klingt, als fantasiere sich ihre Stimme sachte und niedlich posend in ein Fotoshooting mit Gefühlsregungen auf Knopfdruck. Songs, die wirken, als seien sie ebenfalls mit einem Produkt aus dem Hause L'Oréal aufgehübscht worden. Glatte, kühl-kalkulierte Produktion - man möchte unverzüglich den Winterdienst rufen. Kein Wunder, daß die erste Single "Shiver" heißt. Dank eifriger Radiorotation und der eigenen Gewohnheitsmenschlichkeit trotzdem ein irgendwie sympathisches, anhängliches Stück. Ein halbes "Torn", vielleicht. Immerhin. Für den Rest gilt: Alles so gefällig und fürchterlich nett, daß man selbst auch zu zählen beginnt: die noch verbleibenden Songs. Wenn Natalie Imbruglia doch nur wirklich adelig wäre! Dann wäre klar, wozu sie der Adel verpflichten würde.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • Shiver
  • On the run

Tracklist

  1. Starting today
  2. Shiver
  3. Satisfied
  4. Counting down the days
  5. I won't be lost
  6. Slow down
  7. Sanctuary
  8. Perfectly
  9. On the run
  10. Come on home
  11. When you're sleeping
  12. Honeycomb child

Gesamtspielzeit: 43:15 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Konsum
2005-10-01 00:49:50 Uhr
Ich mag "Shiver" auch.
Armin
2005-10-01 00:29:51 Uhr
NATALIE IMBRUGLIA

02.11. Koeln, E-Werk

12.11. Hamburg, Docks

13.11. Berlin, Columbia Halle



Pure_Massacre
2005-08-12 19:49:18 Uhr
Ich freu mich immer, wenn "shiver" im Radio läuft, schöner Song.
Armin
2005-08-12 12:41:19 Uhr
Natalie Imbruglia 'Counting Down The Days'
Natalie Imbruglia ist und bleibt die unangefochtene Königin des Airplays. Mit ihrer ersten Single nach fast vier Jahren Pause konnte sich die 30jährige Australierin wieder einmal an die Spitze der deutschen Radiocharts setzen: "Shiver", die erste Auskopplung aus ihrem dritten Album "Counting Down The Days", war wochenlang der meistgespielte Song hierzulande und verhalf der Single in der Folge zum Sprung in die Top 50 der Media Control Verkaufscharts. Das dazu gehörige Album "Counting Down The Days", das u.a. in Zusammenarbeit mit Blur/Depeche Mode/Doves-Produzent Ben Hillier entstanden war, kam auf Platz 35 der deutschen Albumcharts und bescherte der Sängerin und Schauspielerin ("Johnny English" u.a.) damit die beste Chartperformance seit ihrem Debütalbum "Left Of The Middle" im Jahre 1998. Als zweite Single aus "Counting Down The Days" erscheint nun im September der Titelsong. Produziert wurde der Song von Silverchair Sänger/Gitarrist Daniel Johns, mit dem Natalie Imbruglia seit 2003 verheiratet ist. Der 26jährige steuerte auch die Backing Vocals bei.

Konf. Single
VÖ 05.09.05

Michaela
2005-05-15 22:47:10 Uhr
ich mag den song sehr gerne. nicht der oberburner, aber mir gefällt er. das album hat ja von euch nicht gerade eine gute bewertung bekommen, naja, ich kaufs mir trotzdem noch :D
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