Turbonegro - Party animals
Burning Heart / SPV
VÖ: 09.05.2005
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Arschbombe
Unglaubliche Szenen spielen sich ab. Erwachsene Menschen liegen sich in den Armen und krakeelen Lieder vom heiteren Homo-Rudelbumsen. Schon komisch. Eine strunzbeliebige Rockband legt das Fundament für eine der größten Bewegungen für Spätjugendliche seit den Pfadfindern. Die auch noch stetig wächst. Ihre Themen: Saufen, lange Schwänze, Analsex, Lack, Leder, FC St. Pauli und Party. Natürlich ist das alles nicht ernstzunehmen, nehmen weder Turbonegro sich ernst, noch ihre Gefolgschaft. Und trotzdem fassen sich Außenstehende nur an den Kopf. Und erfreuen sich vielleicht heimlich doch ein ganz klein wenig an der Lieblingsmusik dieses erlesenen Zirkels.
Jetzt jubelt sie wieder, die Turbojugend. Ihre Helden haben nämlich schon wieder ein Album am Start, mit schmissigen Hymnen bar jeden Niveaus. Nur mal so drei Songtitel: "Stay free", "Hot stuff, hot shit" und, nicht zu vergessen, "Blow me (Like the wind)". Schon weiß jeder, welche Stunde geschlagen hat. Daß auch "Party animals" wieder genau das bietet, was jeder erwartet hatte. Etwas mehr hätte es aber schon sein dürfen.
Als Hidden Track auf "Party animals" gibt's ein wenig Spoken Word. Vom "little weak music critic" ist da die Rede. "Is that you? You always lick anus of music industry boss." Als ob sie wüßten, wie nötig sie das hätten! Der Rezensent jedenfalls kann sich nicht erinnern, einem Plattenboß je derart nahe gekommen zu sein. Und findet die Platte trotz der Drohungen dieses großen, bösen Kerls immer noch nicht besser. Denn während hier anläßlich des Vorgängeralbums "Scandinavian leather" schon der Vorwurf des Selbstplagiats in den Raum gestellt wurde, haben Turbonegro die Grenze nun endgültig überschritten. Schlimmer noch: "Party animals" ist die erste Platte der Norweger seit langem, bei dem die albernen Posen, die plumpen Riffs und die schlimmen Texte nicht durch eine Überdosis Schmiß übertüncht werden können, die auch den ärgsten Langweiler abgehen lassen wie Schmitz' Katze.
"City of Satan" kriecht nicht nur mit dem Bumm-bumm-Tschick, sondern auch mit der Subtilität von Queens "We will rock you" daher. "Death from above" kommt erst zum Refrain hin halbwegs aus dem Quark. Bei "Babylon forever" werden die gespreizten, in die Höhe gereckten Finger von akuten Krampfanfällen geschütteltl. Durch "High on the crime" stolpern ausnahmsweise mal Bläser der anderen Art, aus Blech nämlich. Und dann noch dieser Reim da: "Hey! / If you see Kaye / Tell her, I love her, okay?" Also bitte!
Immerhin, "All my friends are dead", "Death from above", der Glam-Rocker "Hot stuff, hot shit", "Wasted again" mit seinem Killer-Auftakt sowie das von Streichern (!) begleitete "Final warning" knallen noch ordentlich rein, ohne den kompletten Schwung von Klassikern wie "Get it on" oder wenigstens neuerer Hits wie "Turbonegro must be destroyed" mitzunehmen. Ansonsten gilt: Die Zahl der Highlights steigt mit proportional zur vertilgten Menge an Alkoholika. Nur daß man diesmal schon einen gehörigen Grundpegel braucht. Ohne den wirkt diese Band 2005 nur noch lächerlich statt lachhaft. Entschuldigung, Turbonegro. Aber diese Platte könnt Ihr Euch sonstwohin stecken! Und jetzt schnell weg, bevor die versammelte Turbojugend an der Haustür klingelt.
Highlights
- Wasted again
- Final warning
Tracklist
- Intro
- All my friends are dead
- Blow me (Like the wind)
- City of Satan
- Death from above
- Wasted again
- High on the crime
- If you see Kaye (Tell her I L-O-V-E her)
- Stray free
- Babylon forever
- Hot stuff, hot shit
- Final warning
Gesamtspielzeit: 48:12 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Turboneger |
2006-01-29 14:26:10 Uhr
Ich denke mal ziemlich jeder findet die alten Alben besser als Party Animals...aber geil is es trotzdem...außerdem ist die Band gewissermasen gezwungen ein Album wie Party Animals aufzunehmen.Ich war selber ein wenig enttäuscht, weil es einfach nich mehr das selbe ist wie vorher..aber Turbonegro ist und bleibt die geilste Band aller Zeiten und das wird sich mit Party Animals und vielleicht späteren Alben nicht ändern. Man hört bei Turbonegro von einem Album zum nächsten immer einen unterschied... Und trotzdem sind alle geil... TURBONEGRO WILL NEVER DIE |
Armin |
2006-01-16 19:18:43 Uhr
TURBONEGRONachdem letztes Jahr die auf 1.000 Stück limitierte CD-Box "Small Feces" in Windeseile ausverkauft war, erscheint nun die Raritätensammlung der Osloer Deathpunks exklusiv auf Vinyl. Die auf Vol.1 & Vol.2 aufgeteilte Sammlung rarer und teilweise unveröffentlichter Tracks ist die perfekte Ergänzung für jede Plattensammlung. Abgerundet wird der Release durch viele bis dato unveröffentlichte Fotos, ausführliche Liner Notes, einem "Chronological Song Guide" sowie einer "Bandhistory". |
stativision |
2005-11-12 20:34:08 Uhr
ach, armin spamt hier so rum. hab mich schon gewundert, warum hier so viele aktuelle posts auftauchen. |
Armin |
2005-11-12 19:50:54 Uhr
TURBONEGRO - SMALL FECES VOL.1 & VOL.2 LPThe ultimate rarities collection "Small Feces" will be available later this year on vinyl (the limited CD Box set is sold out since a good while). It will be available as Vol.1 & Vol.2 with our usual high quality gatefold cover art standard. A must-have for every vinyl freak. In stock early december! TURBONEGRO 22. Nov Wien (AT) - Arena 23. Nov Zurich (CH) - Volkshaus (EarthshakerFestival) 24. Nov Luxembourg (L) - Den Atelier 25. Nov Berlin (GER) - Columbiahalle (VISIONS FESTIVAL) 26. Nov Stuttgart (GER) - Schleyerhalle (VISIONS FESTIVAL) 27. Nov Köln (GER) - Palladium (VISIONS FESTIVAL) 28. Nov Hamburg (GER) - Grosse Freiheit 36 30. Nov London (UK) - KOKO 01. Dec Antwerp (UK) - Hoferloo 09. Dec Oslo (NO) - Sentrum Scene 13. Dec Barcelona (ES) - Apolo 14. Dec Madrid (ES) - Aqualung 15.Dec PT Lisabon - Paradise Garage 16.Dec PT Porto - Hard Club 17.Dec ES Bilbao - Santana 27 |
Stefan |
2005-05-23 14:54:05 Uhr
Ich muss mich Drunken Sailor anschließen: Klingt alles nett und gefällig, aber im Vergleich zu den alten Sachen auch viel zu harmlos und glattgebügelt. Fängt bei den Gitarren und dem Gesang an und hört beim Songwriting auf. Dazu wirkt das ganze Image mittlerweile doch sehr aufgesetzt. Der coole trashige Homo-Charme ist völlig verflogen und es wirkt eher wie Kiss für Arme.So schlecht wie Armin das Ding gemacht hat ist es zwar nicht, von einem Pflichtkauf kann man aber auch nicht gerade sprechen. |
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Referenzen
Amulet; Gluecifer; Backyard Babies; Nashville Pussy; The Darkness; Kiss; Mötley Crüe; Twisted Sister; Zeke; Misfits; The Dwarves; The Cramps; The Ramones; Hanson Brothers; Dead Kennedys; Danko Jones; Therapy?; The Hellacopters; New Bomb Turks; The Masons; Cretin 66; Peter Pan Speedrock; The Explosion; Living Things; The Bones; Cellophane Suckers; Spermbirds; Steakknife; The Lewd; Turpentines; Smoke Blow; The Stooges; MC5; Motörhead
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