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Nachlader - Bock auf Aphorismen

Nachlader- Bock auf Aphorismen

Labels / EMI
VÖ: 21.03.2005

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Lässige Arroganz

"Gebt mir alles, was ich will / Alles, was ich will / Alles, was ich will / Ist weniger, als ich verdiene." Darunter macht's der Nachlader nicht. Und fast hat er recht damit. Alles verdient er zwar nicht, doch eindeutig eine ganze Menge: an Zuspruch für die neue Platte, sein Erstlingswerk, das so viel besser ist, als es der ziemlich blöde Titel "Bock auf Aphorismen" vermuten ließ. Auch Lob für seine Attitüde ist ihm gewiß, eine Art unbekümmerte Blasiertheit, ein fast beiläufiges Wissen um den Lauf der Dinge und dessen ironische Verbrämung. Und schließlich dies: Das Album erweckt den Eindruck, als wäre es ein Remix seiner selbst. Derart auf den Punkt produziert, ist es fast durchgehend. Besticht es doch durch elektronische Prägnanz und analoge Eindeutigkeit.

"Individuum, Vakuum - schrummschrumm!" Was sich wie ein Schüttelreim liest, zaubert beim ersten Hören ein zufriedenes Grinsen auf die Lippen des Konsumenten und erlaubt ein beruhigtes Zurücklehnen. "Individuum Vakuum" ist einTrack, der dabei exemplarisch steht für die Arbeitsweise des jungen Berliners: Mit unterkühlter Stimme werden nahezu sinnfreie Lyrics dargeboten, die aber mit Bedeutungsschwangerschaft aufgebläht sind, daß es nur so eine Lust ist. Dazu wird elektrogefrickelt, was der Computer und die Sampler hergeben, abgerundet mit mal hintergründiger, mal treibender Gitarrenarbeit. Heraus kommt über weite Strecken ein herrliches Indiepoptronics-Album, daß alle Klees und Julis und leider auch Jeans Teams dieser Welt weit hinter sich läßt.

Zur Person: Daniel Baumann ist seit Jahren in hauptstädtische Elektronikprojekte involviert (u.a. bei Unkool). Obwohl die Tracks zu "Bock auf Aphorismen" größtenteils zu Hause am Rechner entstanden sind, ist er kein typischer Knöpfchendreher. Obwohl er im Stück "Gitarre" behauptet, ebendiese verkauft zu haben, da er eben lieber programmiere, entpuppt sich diese Feststellung als Lüge. Denn wo gibt's im großen bunten Elektropopkosmos sonst derart derbe Schweinerocksoli wie eben dort?

Letztlich steckt in dem Manne - wie bei den meisten Künstlern - ein gehöriges Stück Weltverbesserertum. Trotz mancherlei misanthropischem Sarkasmus singt er davon, daß "Einfache Dinge" durchaus erstrebenswert sind. Und sein Musizieren für eine "Bessere Welt", dem letzten Stück auf dem Album, läßt sich nur mit dem Adjektiv "schön" beschreiben. Der Refrain wird zum Singalong und paßt vorzüglich in diesen sonnendurchfluteten Frühling: "Ich laufe pfeifend weiter / Habe Spaß an der Idee / Einer besseren Welt."

(Joerg Utecht)

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Highlights

  • Einfache Dinge
  • Kontrolle ist...

Tracklist

  1. Inkonsequent
  2. An die Wand
  3. Bald ist früher als später
  4. Arbeitsgeld
  5. Fett
  6. Einfache Dinge
  7. Kontrolle ist...
  8. Gitarre
  9. Individuum Vakuum
  10. Bessere Welt

Gesamtspielzeit: 50:43 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
joerg
2005-04-11 11:43:04 Uhr
auch spiegel.de lobt
isnichwitzig
2005-03-24 17:45:51 Uhr
@ mar - nee....so war das nicht gemeint, dein mail las sich nur wie ein dialog.

siehe hier:

nur eine arme irre sau geht hin.
&
das haben die jungs nu wirklich nicht verdient.


whatever! ;)
joerg
2005-03-24 17:35:21 Uhr
live tatsächlich ebenso gut wie auf platte. letztes jahr beim bochum total war sehr geil.
MAR
2005-03-24 17:18:37 Uhr
na kann ja sein, dass doch mal jemand hier reinguckt in dieses schnuckligen thread und überlegt hin zu gehen.

mag die denn wirklich niemand? absolut niemand? ham doch 8/10 bekommen!

die welt is schlecht und ich hör weiter biffy :P
isnichwitzig
2005-03-24 17:15:48 Uhr
@Mar: Innerer Monolog? Mit wem redest Du denn da?
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