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Moneybrother - To die alone

Moneybrother- To die alone

Burning Heart / SPV
VÖ: 07.03.2005

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Fliegende Fahnen

Der Pegel ist nochmal um einen guten Meter gestiegen. Letztes Jahr stand Moneybrother Anders Wendin knietief im eigenen Herzblut, wie wir aufgrund der Super-Soul-Sleaze-Suppe von "Blood panic" befinden mußten. Jetzt ist er bei Oberkante Unterlippe angekommen. Sein Debüt stand lediglich in Flammen. "To die alone" aber nun brennt wie Kalifornien im Hochsommer. Flächendeckend. Ansteckend. Unlöschbar. Hier wird einer von der eigenen Musik in Stücke zerrissen und aufgefressen. Und es macht einen Mordsspaß, da zuzuhören.

Wendin hatte zuletzt ein gutes Jahr. Er hat es raus geschafft aus der Schweden-Geheimtip-Falle bis hoch ins musikalische Zweiparteiensystem von Sarah Kuttner. Er hat halb Europa von der Bühne aus gesehen und Platten verkauft wie ein Großer. Was er aber eigentlich getrieben hat in 2004, das kriegen wir ja jetzt erst so richtig mit. "To die alone", das zweite Album, das erstaunlich früh kommt, weil das erste erstaunlich spät kam. Und während Wendin immer noch keine fünf Minuten am Stück mit einer Frau glücklich sein kann, hören wir wieder Liebesgeschichten aus Leidenschaft, verkleidet als gute, altmodische Montag-Morgen-Radiomusik. Streicher, Bläser, Crooner, Chor. Mit der freien Hand am offenen Herzen.

In klaren Worten: "To die alone" hat keinen solch offensichtlichen Superhit wie "Reconsider me" mehr drauf. Dafür ist das trotzdem rauschende "My 'lil girl's straight from heaven" viel zu aufgekratzt. Und das dennoch gehörig fuchtelnde "They're building walls around us" schon zu tief drin im saubergeputzten Shaft-Soul. Es ist langsamer als "Blood panic", hat weniger Gute-Laune-Tage und einen Hang zur Selbstquälerei, den jede Schulpsychologin bedenklich finden würde. Aber Wendin muß das eben nochmal durchgehen. Die Geschichte mit der und der. Die an diesem und jenem gescheitert ist. Und ihm jetzt keinen Schlaf mehr gönnt. Das hier ist Emo. So geht er richtig.

Daß sich die Platte, bei der schon jeder einzelne Songtitel ein Utta-Danella-Roman für sich ist, immer wieder mit ihrer eigenen, schwarz-golden glänzenden Saxophon-und-Hammond-Ästhetik beißt, ist natürlich der Plan dahinter. Wendin will sich die Verflossenen aus dem Kopf tanzen. Und wir können vor lauter vollem Rohr und Fanfaren manchmal gar nicht mehr anders, als an Rocky Balboa zu denken. Der soll ja auch nochmal kämpfen und hat da vieles gemeinsam mit dem Moneybrother, der ebenso niemals aufstecken würde. Und trotzdem kann man nur glauben, daß er eigentlich schon lange verloren ist. Wer mit "I'm not ready for it, Jo" nun schon zum zweiten Mal an Der Einen Frau zerbricht, der muß die große Liebe schließlich schon gehabt haben. Und kann folglich nichts mehr gewinnen.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • They're building walls around us
  • I'm not ready for it, Jo
  • My 'lil girl's straight from heaven

Tracklist

  1. They're building walls around us
  2. It ain't gonna work
  3. Blow him back into my arms
  4. Nobody's lonely tonight
  5. I'm not ready for it, Jo
  6. My 'lil girl's straight from heaven
  7. Eventually it'll break your heart
  8. I'm losing
  9. What's the use in trying?
  10. I may not always love you

Gesamtspielzeit: 36:52 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
The Hungry Ghost
2012-09-21 21:23:04 Uhr
Wunderbare Songs! Hatte ihn schon ganz vergessen.
conorocko
2007-11-12 12:50:53 Uhr
http://www.intro.de/audiovideo/introtv/23045153
suppenhuhn
2006-04-30 16:38:19 Uhr
Finde ja immer noch die Sachen von Monster viel besser als das, was er jetzt macht. Singen konnte er zwar damals auch nicht, aber immerhin hat er nicht ständig Prince kopieren wollen.
eric
2006-04-30 13:05:26 Uhr
Gibt bereits Threads... Netter Typ, der Wendin. Und live ist die Band absolut empfehlenswert. Gerade im Sommer...
Khanatist
2006-04-30 12:55:17 Uhr
Wird in 4-5 Jahren ähnlich in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sein wie dieser Thread in 4-5 Tagen
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