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Fink - Bam Bam Bam

Fink- Bam Bam Bam

Trocadero / Indigo
VÖ: 28.02.2005

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Flatterhaft

Es klopft. "Bam Bam Bam." Dicke Beats echoen. "Bam Bam Bam." Der Rhythmus kommt ins Schlingern. Und noch mal: "Bam Bam Bam." Herzklopfen. Bis zum Hals. Plötzlich geht die Tür auf: Es sind doch bloß Fink. Genau. Für alle Vorurteilsjongleure: die verschrobenen "Kantriemucker", die Landeier aus Hamburg. Doch wo gerade noch beschauliche Romantik herrschte, bollert mittlerweile der Groove. Und was der auf Dauer echtes Suchtpotential entwickelnde Vorgänger "Haiku Ambulanz" schon angedeutet hatte, wird mit "Bam Bam Bam" Wirklichkeit: Fink tanzen.

Erstaunlich. Da holen sich Nils Koppruch und Andreas Voss zu Tourzwecken einen Pedal-Steeler und einen Banjo-Zupfer von den fränkischen Country-Verwesern Missouri an Bord. Als authentische Erdung für ihr leicht verrücktes Roots-Verständnis. Und prompt werden die Hanseaten beinahe im Vorbeischlendern zu den entspanntesten Groovern der Republik. Längst sind Country und Folk nur noch - immerhin höchst delikate - Geschmacksverstärker. Genau wie der psychedelische Lärm, die knurrenden Disco-Bässe, all die Voodootrommeln und die sägenden Gitarren. Ein kunterbuntes Durcheinander. "Von mir aus ist es nur Musik, ich misch mich da nicht ein." Eben.

Höchst eigenständig und eigenwillig wird auf "Bam Bam Bam" also gewippt, getaumelt und gefunkt. Koppruch steht die Rolle als augenzwinkernder Zeremonienmeister ziemlich prächtig. "Ich rudere meinen eigenen Kahn, und der Teich ist groß." Er verwirrt mit Frontaldadaismus und krächzt nebulöse Wahrheiten. Zu zickiger Ministeck-Elektronik preist er den "Eismann", tritt auf ein wehrloses "Totes Pferd" ein, ist zu düsterer Schwüle auf der "Durchreise" und wackelt in "Vorbei" mit dem Arsch zum Abgesang. Überall schwirren rostige Banjos, morsche Gitarren und Bluesreste vorbei. Und frieren beinahe fest vor lauter Coolness.

Beim Versuch, ein tiefschwarzes Album zu machen, treiben Fink ihren schrulligen Weißbrot-Funk auf die Spitze. Daß dabei die grandiosen Melodien manchmal zugunsten des Rhythmus ein wenig auf der Strecke bleiben, ist mehr als verschmerzbar. Denn plötzlich ist da auch wieder das alte Sentiment. In "Dies für Dich" kuscheln Gitarre und Klavier miteinander, "Manchmal" ist ein staubiges Mantra, und "Ja ja ja" scheint die Sonne aus dem Hintern, der gerade noch so schön im Takt wackelte. Simpel, aber verteufelt gut. Eins ist mal klar: Dieser Vogel hat keine Klingeltonwerbung nötig.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Durchreise
  • Dies für Dich
  • Eismann
  • Ja ja ja

Tracklist

  1. Bam Bam Bam
  2. Doppelhopp
  3. Durchreise
  4. Hüftschwung
  5. Dies für Dich
  6. Totes Pferd
  7. Shake de birds off de tree
  8. Eismann
  9. So fährt der Zug ab
  10. Vorbei
  11. Ja ja ja
  12. Manchmal
  13. Eismanns Veranda

Gesamtspielzeit: 48:38 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Homunculus
2009-03-27 14:13:14 Uhr
Bestes Stück.Punkt!
Der Text ist ein Volltreffer

http://www.youtube.com/watch?v=0Osnsr0nZN4&feature=related

2009-03-27 13:45:45 Uhr
Er sieht sie an während sie ihn ansieht und er sieht zur Tür
kashmir
2009-03-27 13:34:32 Uhr
Großartige Band! Lieblingsalben sind jedoch "Mondscheiner" und das selbstbetitelte.
Patte
2007-07-17 18:31:21 Uhr
*lol*, stimmt. @Assitoni
Assitoni
2007-07-17 18:14:01 Uhr
bam babam bam!
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