The Presidents Of The United States Of America - Love everybody
PUSA / Alive
VÖ: 28.02.2005
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Lieber Deinen Nächsten
Die Präsidenten der Vereinigten Staaten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. In der Pennsylvania Avenue regiert seit Jahren ein paranoider Legastheniker. Der rockt mal gar nicht. Anderer Schauplatz: Die ehemals lautesten Breitgrinser der Nation haben ebenfalls schon länger nichts mehr gerissen. Rotzlöffelnde Knarzer wie "Lump", "Peaches", "Kittie" und "Mach 5" scheinen Ewigkeiten her zu sein. Das zwischenzeitliche Comeback mit "Freaked out and small" bollerte zwar ordentlich, hat aber auch schon wieder fünf Jahre auf dem Buckel. Und jetzt? "Love everybody."
Zum Liebhaben sind dann auch tatsächlich gleich die beiden eröffnenden Tracks des fünften Albums der Presidents. Das Titelstück schreit förmlich danach, laut gehört zu werden. Bohnenstange Chris Ballew zählt kurz bis vier und läßt's krachen. Viel zu dreckig für Pop, viel zu sonnig für Punkrock. Und mittendrin irgendein desorientierter Synthi. So hat man das gerne. Auch "Some postman" will sich knuddeln lassen. Augenzwinkernd jammert Ballew darüber, daß ein Briefträger seine Liebesbriefe unterschlägt. Und droht mit Rache. Sehr präsidial eigentlich. Nur viel lustiger.
Denn obwohl die Presidents noch älter geworden sind, als sie Mitte der Neunziger schon aussahen, rappeln sie immer noch wie ein ziemlicher Kindergarten. Werfen mit Breaks um sich, als wären es Gummibälle. Schütteln Ohrwürmer wie die teuren Porzellantassen vom Tisch. Und flöten so unschuldige Melodien, als hätten sie gerade der Erzieherin unter den Rock gelinst. Pausbacken-Punk statt Midlife-Crisis. Und keine Spur von Michael Moore.
Doch auch wenn der Dreier aus Seattle durchaus schwungvoll und charmant loslegt, verfliegt der Charme des "Anspruchslos macht glücklich"-Mix aus Garage, Punk und College Rock irgendwann. Dabei machen sie doch eigentlich alle Spaß, diese Songs. Wie "Poke and destroy", "Highway forever", "5,500 miles" oder "Munky river". Nie mit allzu großer Denkerstirn. Sondern mit den gleichen Mitteln, die 1995 für die Laune-Schlager der Saison sorgten. Nennenswert schlechter als beim ungestümen Debüt damals ist "Love everybody" eigentlich nicht. Trotz aller gezeigten Spielfreude kennt man die Pointen jedoch meist schon. Und lacht dann dennoch wieder mit. Nur vielleicht nicht so laut wie der aktuelle Präsident jüngst in Mainz.
Highlights
- Love everybody
- Some postman
- Highway forever
- Poke and destroy
Tracklist
- Love everybody
- Some postman
- Clean machine
- Highway forever
- Zero friction
- Surf's down
- Shortwave
- Poke and destroy
- Munky river
- Drool at you
- Vestina
- 5,500 miles
- Shreds of boa
- Jennifer's jacket
Gesamtspielzeit: 38:16 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Rick |
2006-05-13 10:26:44 Uhr
Ach du scheiße...was ein Konzert gestern...die rocken ja gnadenlos alles nieder....das Konzert kommt unter meine Top-5 Liveerlebnisse...Waaaaahnsinnn!!! |
Armin |
2005-01-13 16:22:38 Uhr
PRESIDENTS OF THE UNITED STATES 1997 hatten sich die Presidents aufgelöst, um sich im Jahre 2000 wieder zusammen zu finden. Wieso sie sich nach ihren Hits überhaupt getrennt haben, bleibt wohl ihr Geheimnis. Jedenfalls hat diese Pause ihnen wohl ganz gut getan. Denn mit ihrem Album „Love Everybody“ kommt nach 7 Jahren ihr erstes neues Studioalbum und strotzt nur so vor Energie. Das aktuelle Lebenszeichen des Trios mit den "one-string-, two-string-, no-string-guitars" heißt 'Love Everybody', steht ab dem 28. Februar in den Läden und beinhaltet viel exklusives Bonusmaterial: Neben den 14 Songs der US-Veröffentlichung, gibt es für die europäische Pressung eine live im Studio eingespielte Coverversion des Sex Pistols - Songs 'Problems', Livemitschnitte von einem Mini-Fan-Konzert aus Seattle ('Lump', 'Naked and Famous') und 'Useless Crushes', ein unveröffentlichter Song von den 'Love Everybody'-Sessions. Das Warten hat sich gelohnt! Akt. Album: Love Everybody (PUSA / ALIVE !) |
... |
2005-01-06 02:59:49 Uhr
die neue platte ist okay, aber nicht so gut wie die anderen alben. kam im sommer schon in den usa raus. trotzdem: große liveband! |
dan |
2005-01-06 01:37:11 Uhr
Oh yeah, die hab ich ja fast schon vergessen. Mensch, die erste von denen hab ich auch noch..Demnächst mal wieder anhören, nicht vergessen! |
Oliver Ding |
2005-01-05 21:13:20 Uhr
Die Presidents sind zurück (Quelle: http://www.intro.de/musik/news/1104930932) |
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Referenzen
The Giraffes; The Tycoons; Love Battery; Fountains Of Wayne; Weezer; Nada Surf; The Ataris; The Stereo; Donots; Green Day; Foo Fighters; Superdrag; Reggie And The Full Effect; The Rentals; Piebald; Alkaline Trio; Wheatus; Eve 6; Everclear; Marcy Playground; Phantom Planet; 3 Colours Red; Ash; Terrorvision; A; Ok Go; Lit; Third Eye Blind; Spoon; Pixies; Frank Black; Ben Kweller; Cake; Devo; Liam Lynch; The Dead Milkmen; Tenacious D; Cracker; Camper Van Beethoven; They Might Be Giants; Barenaked Ladies; Bananafishbones
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