Judas Priest - Angel of retribution
Sony BMG
VÖ: 28.02.2005
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Rückflug
"Metal ist tot." "Nie wieder Judas Priest." "Nie wieder Rob Halford." Erinnert sich noch jemand an das böse Blut, das literweise zwischen Judas Priest und ihrem ehemaligen Hohepriester Rob Halford floß? Damals, 1992, als Halford die Band im Streit verließ? Nun, das alles scheint vergessen, denn die Herren Tipton, Downing, Hill, Travis und Halford haben sich wieder richtig lieb. Und nachdem sowohl Halford als auch die Rest-Priester in der Zwischenzeit gar abenteuerliche Ausflüge in andere musikalische Regionen unternommen (und fulminant vergeigt) haben, rief schnell alle Welt nach einer Reunion. Zumal Priest mit Ripper Owens zwar zwischenzeitlich einen großartigen Sänger hatten, dafür aber im Songwriting dauerversagten, während Halford nach dem Desaster mit Fight zwei grandiose Soloalben einsägte.
Eine Reunion also, die die Welt nicht braucht? Mitnichten. Denn "Judas rising" ist ein Opener, der innerhalb von Sekunden alle Kritiker zum Schweigen bringt. Langgezogen gellt Halfords Schrei, bis sich die Spannung in einem grandiosen Tipton-Riff entlädt. Der Fuß tritt das Gaspedal bis zum Bodenblech durch, die Nackenmuskeln rufen nach Erbarmen, und das Resthaar des Rezensenten sucht verzweifelt Halt. "Forged out of flame / From chaos to destiny / Bringer of pain / Forever undying / Judas is rising." Jawohl, der Racheengel stürzt mit voller Wucht auf uns ein.
Und auch danach zeigen Judas Priest, daß diese Band nur in exakt dieser Zusammensetzung funktioniert. Ripper Owens mag wie erwähnt ein phantastischer Sänger sein, das Charisma eines Rob Halford ist jedoch einzigartig und springt förmlich aus den Nullen und Einsen dieses Silberlings heraus. Dazu kommt, daß Priest neben Manowar die einzige Band ist, die ein Klischee nicht nur begründet haben, sondern es auch mit jeder Faser leben. Titel wie "Wheels of fire" oder "Hellrider" bedürfen keines weiteren Kommentars.
Ist "Angel of retribution" also das Überwerk, das die härtesten unter den ganz harten Fans erwarten? Nicht ganz. "If you think it's over / Better think again / There'll be no compromise / Turning up the power / Feel adrenaline / Move into overdrive." So programmatisch die erste Strophe der Single "Revolution" auch sein mag, so unglücklich ist es, ausgerechnet den Schwachpunkt des Albums als Vorabsingle zu veröffentlichen. Zumindest beim Rezensenten machte sich seinerzeit höchste Skepsis breit. Und so mancher Song klingt gar zu banal. "Deal with the devil" zum Beispiel, dessen Refrain man irgendwo schon gehört zu haben glaubt. Oder das ambitionierte, aber letztlich doch fast schon kitschig geratene "Lochness".
Dennoch: Bei aller Krittelei ist Judas Priest ein Album gelungen, das man insbesondere nach dem kläglichen "Demolition" eigentlich nicht mehr erwarten durfte. Sirene Halford hat es geschafft, dem verkrusteten Songwriting neues Leben einzuhauchen. Vielleicht hatte diese Trennung wirklich etwas Gutes. So bleibt festzuhalten, daß "Angel of retribution" jeden Fan traditionellen Heavy Metals in Verzückung geraten lassen muß. Auch wenn Meisterwerke wie "Painkiller" wohl nicht wiederholbar sein werden.
Highlights
- Judas rising
- Wheels of fire
- Hellrider
Tracklist
- Judas rising
- Deal with the devil
- Revolution
- Worth fighting for
- Demonizer
- Wheels of fire
- Angel
- Hellrider
- Eulogy
- Lochness
Gesamtspielzeit: 52:38 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
mathe |
2009-12-29 12:48:56 Uhr
Judas Priest sold 50 millions albums globaly |
Alarich |
2009-03-06 19:08:19 Uhr
Ja Angel of Retribution ist schon ein ganz gutes Album aber was sagt ihr zu Nostredamus????Das ist Episch!!! Würd ich nicht mit irgedwelche Bands vergleichen NÖ viel zu niedrig (Nightwish, Evanescence ausnahme mach!) das ist ein WERK! Wie ne Wagner Oper!!!! |
judasangel |
2008-03-05 12:04:20 Uhr
wieviel alben painkiller verkauft in deutschland jahre 1990-2008, danke |
cliff barnes |
2006-02-13 13:28:52 Uhr
Sie sind schwul! Kein Witz! |
Obraczek |
2006-01-03 14:07:05 Uhr
Die klingen für mich irgendwie schwul! |
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Referenzen
Iron Maiden; Black Sabbath; Ozzy Osbourne; Sinner; Gamma Ray; Iced Earth; Primal Fear; Motörhead; Metallica; Kiss; Running Wild; Helloween; Accept; Armored Saint; Diamond Head; Dio; Hammerfall; Manowar; Majesty; Nevermore; Communic; Pantera; Megadeth; Stratovarius; Sacred Reich; Virgin Steele; Saxon; Overkill; Mercyful Fate; Witchfynde; Tygers Of Pan Tang; Pretty Maids; The Darkness; Metal Church; Def Leppard
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