Doves - Some cities

Heavenly / EMI
VÖ: 21.02.2005
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Shadows of lovers
Was haben wir diesem Augenblick entgegengefiebert? Wie würde es weitergehen mit dieser Band? Schließlich haben die Herren aus Manchester 2002/03 in manchen Augenblicken unser Leben stark beeinflußt, indem sie mit "The last broadcast" den Soundtrack lieferten für die großen Momente voll Melancholie und elegischer Hingabe. Dieses Trio, das vormals ein veritabler Danceact war, sich dann mehr und mehr in Gitarren verliebte und den Bassisten gar zum Singen überredete, macht seither Musik für die großen Stadien, ohne aufzusteigen in die Liga der Radiohead oder Coldplay. Warum nicht? Trotz starker Heimatverbundenheit, trotz Platz 1 in den Charts war England den Dreien nie wirklich hold; vielleicht, weil das Talent für die erdballumspannende Showbühne fehlt.
Nun also "Some cities". Das Titelstück ist zugleich der Opener und überzeugt auf ganzer Linie. Kraftstrotzend, überbordend, voller Hingabe. Darauf folgt "Black and white town", und wirklich finden sich in diesen 4:15 Minuten alle Elemente, die Doves-Songs aus der breiten Masse hervorheben. Komplexität, majestätischer Vortrag, druckvolle Viralität, Verzweiflung, Schwermut. Die große Geste. Erschöpt sinkt der Hörer zurück und wünscht sich Zeit zur Erholung. Leider wird sie ihm geboten, mehr als gewünscht. Denn der Mittelteil des Albums atmet zwar auch stets den Geist nordenglischer Kreativität, doch die Gleichförmigkeit in der Umsetzung setzt keine Pointen und bietet nicht immer Halt.
Doch keine Bange, Entschädigung naht spätestens am Ende. In "Shadwows of Salford" wird es düster: "You will walk again / The shadows of lovers / All will be quiet then." Die tiefhängenden Wolken Nordenglands, der Himmel, der einem auf den Kopf zu fallen droht, wird dann in der hübschen Uptempo-Nummer "Sky starts falling" besungen. Womit die Doves auch unter Beweis gestellt hätten, daß sie nicht nur live in der Lage sind, richtig gut zu rocken. "Ambition" hingegen wurde in der Kirche einer verlassenen Benediktinerabtei aufgenommen. Und ist somit ausgestattet mit einer nahezu greifbaren räumlichen Tiefe, getragen von Chören und halligen Gitarrenarrangements. Sphärische Weiten. Soweit der Verstand auch reicht.
Highlights
- Almost forgot myself
- Sky starts falling
Tracklist
- Some cities
- Black and white town
- Almost forgot myself
- Snowden
- The storm
- Walk in fire
- One of these days
- Someday soon
- Shadows of Salford
- Sky starts falling
- Ambition
Gesamtspielzeit: 46:58 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Lichtgestalt User Postings: 6291 Registriert seit 02.07.2013 |
2014-01-05 14:31:31 Uhr
Solopladde, hmm.Mich würde ein neues Doves-Werk ja mehr euphorisieren. |
Garp Postings: 13 Registriert seit 14.06.2013 |
2014-01-05 14:16:20 Uhr
Der Sänger Jimi Goodwin wandelt erstmal auf Solopfaden, sein Album "Odludek" erscheint Ende März, sieht nicht nach einer neues Doves-Platte in nächster Zeit aus. |
BVBe Postings: 814 Registriert seit 14.06.2013 |
2013-11-05 13:23:17 Uhr
RICHTIG! Brauche auch wieder neuen Stoff von denen - gerne so in Richtung "Andalucia"! |
Lichtgestalt User Postings: 6291 Registriert seit 02.07.2013 |
2013-11-05 12:23:02 Uhr
Die sollen lieber mal ein neues Album machen, Kingdom Of Rust ist auch schon wieder 4 Jahre alt. :O |
musie Postings: 4047 Registriert seit 14.06.2013 |
2013-11-05 12:05:35 Uhr
contra das vergessen.die fünf-album-box ist erfreulich günstig bei amazon. es braucht schon mut, einen song wie almost forgot myself nicht auf die best of zu packen.. |
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Referenzen
Elbow; Kashmir; Radiohead; The Divine Comedy; The Czars; Belasco; Mercury Rev; The Flaming Lips; Archive; Pink Floyd; Blur; Her Space Holiday; Grandaddy; Spiritualized; Arab Strap; Adom; Clearlake; The Open; Aqualung; Coldplay; Leaves; Haven; Lorien; Anywhen
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