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Soulfly - Primitive

Soulfly- Primitive

Roadrunner / Universal
VÖ: 25.09.2000

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Terror aus dem Dschungel

"Back to the primitive" – auch wenn Max Cavalera diesen Ausdruck als Ablehnung der momentan überbordernden elektronischen Musik und als Bekenntnis zur Gitarrenmusik verstanden haben will, schwingt doch ein kleines bisschen traurige Wahrheit im Namen des Openers mit. Was Anfang und Mitte der Neunziger noch stilbildend und interessant wirkte, hat heute einen stark primitiven Anstrich. Songs in alter Sepultura-Tradition wie "Mulambo" oder "Bring it" lassen dieses "Damals als wir noch jung waren"-Gefühl in einem hochkommen. Das sind sicher nette Erinnerungen und auch hat sich die Musik nicht verschlechtert, nur wirkt sie halt neben Perlen wie der neuen Deftones-Scheibe "White pony" schlicht veraltet und eintönig.

"Jumpdafuckup", Cavaleras Versuch einen waschechten New-Metal-Song zu schreiben, endet leider im mäßigen Limp-Bizkit-Plagiat und ist bestimmt kein Ausweg aus der Einbahnstraße Dschungelcore. Einzig live dürfte das Teil eine Menge Spaß und gebrochene Knochen bringen. "Son song" ein Duett mit Lennon-Sohn Sean bringt eine neue Spielart in die reichlich abgegriffene Ideenwelt des Ex-Sepultura-Frontmanns. Auch wenn der Song zu oft zweigeteilt wirkt, stellt er eine angenehme Ausnahme da. Highlight der "alten Schule" ist "Boom", das sicher noch manchen Gig zum Überkochen bringen wird. Der Nackenbrecher "Terrorist", ein Duett mit Slayer-Schreihals Tom Araya, lockt allerdings keine Maus mehr hinter dem Ofen hervor. Ein weiterer Star in der illusteren Gästeliste ist Chino Moreno, der sich bei "Pain" allerdings vor allem auf unmotiviertes Schreien konzentriert. Herauszuheben bleibt noch das Instrumental "Soulfly II".

In seinen sehr engen Grenzen ist "Primitive" sicher kein schlechtes Album und einige Die-Hard-Fans werden es in den Himmel loben, aber der Normalbürger im Jahr 2000 hat wohl Besseres zu tun, als sich ein Hardcorebrett zu geben, bei dem die Zeit stehengeblieben scheint. Nicht nur musikalisch, sondern auch textlich ist alles beim Alten geblieben: Man rebelliert gegen den "bullshit" und sucht den "real enemy", ohne jemals einen konkreten Anlaß für derlei Rebellion zu liefern. Eine kleine positive Nachricht ist, daß Cavalera nicht einmal zu singen versucht, sondern sich auf sein recht monotones Geschrei verläßt. Und für gelegentlich eingestreute Hip-Hop-Parts wie im Ghettosong "In memory of... " Gaststars angeheuert hat.

(Thorsten Thiel)

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Highlights

  • Son song
  • Soulfly II

Tracklist

  1. Back to the primitive
  2. Pain
  3. Bring it
  4. Jumpdafuckup
  5. Mulambo
  6. Son song
  7. Boom
  8. Terrorist
  9. The prophet
  10. Soulfly II
  11. In memory of...
  12. Flyhigh

Gesamtspielzeit: 52:23 min.

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User Beitrag

Affengitarre

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Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2022-05-10 00:04:57 Uhr
Für mich eine klare Steigerung zum eher durchwachsenen Vorgänger. Immer noch tief im Nu Metal verwurzelt, die Songs sind aber einfach besser und die Experimente besser eingebunden. "Back to the Primitive" ist ein toller Opener, "Jumpdafuckup" macht viel Spaß und hat ein ziemlich cooles atmosphärisches Outro und auch den Song mit Sean Lennon mag ich ganz gern, der mich teilweise ja total an Alice in Chains erinnert. Ein bisschen Quatsch ist immer noch drauf, aber wenn man in der Stimmung für etwas stumpfen Metal ist, kann das wirklich Laune machen.
growler
2013-11-20 00:52:43 Uhr
jump da f*ck up!
aua
2012-03-29 17:12:05 Uhr
Der soll nicht immer so Brüllen, der da, der tut mich ja in die Ohren doll weh, der!
Demon Cleaner
2012-03-29 13:44:28 Uhr
Muss ich mich noch einhören. Für mich derzeit so auf einer Stufe mit "Omen", aber etwas schwächer als "Conquer". So 6-7/10...aber es kann noch werden, habs erst 2x gehört.
brny
2012-03-29 13:24:22 Uhr
@demon

die neue schon gehört? toppt die zwei vorgänger, wie ich meine :-)
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