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Maximilian Hecker - Lady sleep

Maximilian Hecker- Lady sleep

Kitty-Yo / PIAS / Rough Trade
VÖ: 24.01.2005

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Ratzepüh

Man erzählt sich ja so allerhand über Maximilian Hecker. Die alte Geschichte vom Straßenmusikanten in Berliner Fußgängerzonen (siehe hier) ist eigentlich längst überholt. Und auch daß er bei Konzerten dem Publikum das Rauchen verbietet, kann man verstehen. Ist ja auch ungesund, das Ganze. Aber zum unverbesserlichen Exzentriker qualifiziert er sich durch so andere Anekdoten: "Bitte alle Lichter aus, damit ich das Publikum nicht sehen muß", soll er mal von der Bühne herunter verfügt haben. Und im Interview auch kein einfacher Geselle sein. Wenn er überhaupt spricht und nicht nur aufschreibt (siehe hier). Aus all den Puzzleteilen fügt sich so langsam ein Bild zusammen: das eines jungen Mannes, der hochtalentiert ist, der aber nicht für die Öffentlichkeit geschaffen ist. Und dessen Platten insofern besser nie veröffentlicht worden wären. Auch wenn sie uns bis dato immer wieder verzückt, bisweilen gar zu Tränen gerührt haben.

Bei seinem dritten Oeuvre "Lady sleep" fragt man sich indes, ob man mal wieder zum Ohrenarzt sollte. Oder einem gar jemand einen leeren Rohling in die Hülle gesteckt hat. Geschlagene 30 Sekunden dauert es, bis sich das Klaviergeklimper aus der Ferne zum Hörer bequemt hat. Eine ausrangierte Tonleiter, fast schon wie bei Muse, heißt willkommen und dehnt sich über zwei Minuten aus, bekommt Gesellschaft von trägen Streichern, bis sich Maximilian Hecker besinnt, daß er ja eigentlich noch singen wollte. Oder zumindest so etwas ähnliches. Sein entrücktes Hauchen hat immer noch einen gewissen Reiz, genau wie seine stimmlichen Ausflüge nach ganz weit oben.

Das ist aber leider über weite Strecken auch schon alles, was "Lady sleep" tragen kann. Die Songs sind es anders als auf seinem famosen Debüt "Infinite love songs" und dem immer noch wundervollen "Rose" nämlich nicht. Da werden immer wieder zärtlich die Tasten angetippt, bricht ein gelegentliches Heer aus Keyboards herein und singt jemand, der merklich mitgenommen von seiner eigenen Musik ist. Den größten Nutzen an "Lady sleep" scheint nämlich Maximilian Hecker selbst zu haben. Er baut sich "Lady sleep" zum Tagebuch zurecht, zur Katharsis und zu all dem, was Menschen brauchen, die mit sich selbst nicht ganz im Reinen und doch noch nicht kaputt genug sind, um den Psychiater aufzusuchen. "Everything inside me is ill" und so. Mehr denn je erscheint es wie ein Unfall, daß "Lady sleep" überhaupt erscheint. Wie es auch jedesmal wie ein Versehen wirkt, daß so viele Leute zu seinen Konzerten kommen. Wo er doch lieber alleine wäre, der Maximilian Hecker.

Ganz abschreiben müssen wir ihn dennoch nicht. "Anaesthesia" ist nicht etwa die legasthenische Ode an die meistverkaufende amerikansiche Soulpop-Röhre, sondern ein herrliches Piano-Kleinod der alten Hecker-Schule mit einem kleinen "Lalala" als Bonus. Und auch zu "Summer days in bloom" oder dem von einer Spieluhr eingeleiteten Titelsong kann man noch bestens die Augen schließen und den Oberkörper im Takt wiegen. Dafür ist die Single "Help me" sowas von langweilig, und nach durchaus ansprechendem Beginn geht dem Album gegen Ende vollkommen die Puste aus. "Yeah, eventually she goes" spielt mit den aus "Cold wind blowing" oder "My friends" bekannten Spannungsbögen, läßt aber genauso kalt wie "Snow" oder "Dying". Der Romeo hat seine Julia gebettet. Doch es sind keine romantischen Selbstmordspielchen, es ist auch keine Hypnose diesmal, sondern waschechter Tiefschlaf. Einen Eimer Wasser, bitte!

(Armin Linder)

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Highlights

  • Anaesthesia
  • Summer days in bloom

Tracklist

  1. Birch
  2. Anaesthesia
  3. Summer days in bloom
  4. Daze of nothing
  5. Everything inside of me is ill
  6. Full of voices
  7. Help me
  8. Snow
  9. Dying
  10. Yeah, eventually she goes
  11. Lady sleep

Gesamtspielzeit: 52:20 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Armin
2006-01-30 19:31:48 Uhr
O2 Music-Flash mit Chikinki, Maximilian Hecker, Jahcoozi u.a.

Auch im neuen Jahr wartet der O2 Music-Flash mit immer neuen musikalischen Leckerbissen auf! Den Anfang macht eine außergewöhnliche Zusammenstellung von Künstlern des international erfolgreichen Berliner Labels Kitty-Yo:

Chikinki: Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Elektro-, Rock- und Postpunk-Sounds sowie einer charismatischen Bühnenshow begeistert die Combo aus Bristol die Kritiker und erspielt sich konsequent eine immer größer werdende Fangemeinde.
Jahcoozi: Das von John Peel geliebte und für ihre exzentrischen Live Performances bekannte Berliner Trio verbindet virtuos Electro-, Ragga- und Soulelemente zu einer mitreißenden Mischung quer zu etablierten Stilen.
Maximilian Hecker: Die Geschichte des Singer/Songwriters und Multiinstrumentalisten ist Mythos: vom Berliner Straßenmusiker zum international bekannten Popmusiker mit viel Tiefgang.
Richard Davis: Mit seinem gefühlvollen Vocal House ist der Brite schon lange mehr als ein Geheimtipp.

Abgerundet wird diese vielseitige Konzertnacht durch DJs des Labels.

O2 Music-Flash mit Kitty-Yo in Berlin:
Chikinki, Maximilian Hecker, Jahcoozi, Richard Davis u.a.
Dienstag, 31. Januar 2006, Einlass ab 20:00 Uhr, Ende offen…
Details ab dem 30.01. 20:00 Uhr auf www.o2music.de


Die Events werden in der Öffentlichkeit immer erst am Tag der Veranstaltung kommuniziert. Wer jedoch vorher informiert sein möchte, registriert sich per SMS / E-Mail beim Newsletter O2 Music-Flash-Alert. So erhalten Interessenten schon kurz vor dem Event eine Nachricht per E-Mail / SMS. Darin werden Act, Veranstaltungsort und Uhrzeit angekündigt. Details und Registrierung unter www.o2music.de.


NEU: Ab sofort ist es für die Newsletterabonnenten möglich, sich für garantierten Einlass registrieren zu lassen!


Armin
2006-01-30 19:31:47 Uhr
O2 Music-Flash mit Chikinki, Maximilian Hecker, Jahcoozi u.a.

Auch im neuen Jahr wartet der O2 Music-Flash mit immer neuen musikalischen Leckerbissen auf! Den Anfang macht eine außergewöhnliche Zusammenstellung von Künstlern des international erfolgreichen Berliner Labels Kitty-Yo:

Chikinki: Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Elektro-, Rock- und Postpunk-Sounds sowie einer charismatischen Bühnenshow begeistert die Combo aus Bristol die Kritiker und erspielt sich konsequent eine immer größer werdende Fangemeinde.
Jahcoozi: Das von John Peel geliebte und für ihre exzentrischen Live Performances bekannte Berliner Trio verbindet virtuos Electro-, Ragga- und Soulelemente zu einer mitreißenden Mischung quer zu etablierten Stilen.
Maximilian Hecker: Die Geschichte des Singer/Songwriters und Multiinstrumentalisten ist Mythos: vom Berliner Straßenmusiker zum international bekannten Popmusiker mit viel Tiefgang.
Richard Davis: Mit seinem gefühlvollen Vocal House ist der Brite schon lange mehr als ein Geheimtipp.

Abgerundet wird diese vielseitige Konzertnacht durch DJs des Labels.

O2 Music-Flash mit Kitty-Yo in Berlin:
Chikinki, Maximilian Hecker, Jahcoozi, Richard Davis u.a.
Dienstag, 31. Januar 2006, Einlass ab 20:00 Uhr, Ende offen…
Details ab dem 30.01. 20:00 Uhr auf www.o2music.de


Die Events werden in der Öffentlichkeit immer erst am Tag der Veranstaltung kommuniziert. Wer jedoch vorher informiert sein möchte, registriert sich per SMS / E-Mail beim Newsletter O2 Music-Flash-Alert. So erhalten Interessenten schon kurz vor dem Event eine Nachricht per E-Mail / SMS. Darin werden Act, Veranstaltungsort und Uhrzeit angekündigt. Details und Registrierung unter www.o2music.de.


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Rocksa
2005-10-14 15:32:38 Uhr
Bekannte wollen am Samstag zu einem Max Hecker Konzert .. weiss nicht, ob ich mit soll . Lohnt sich das denn ?
Dani
2005-09-09 18:13:13 Uhr
@smörre. Vielen Dank; ) jetzt weiß ich wenigstens schon mal etwas..
Falls du noch genaueres mitbekommst,kannste mir dann Bescheid sagen? wäre lieb...
smörre
2005-09-08 20:08:06 Uhr
@dani. Soweit ich weiß, grübelt der Veranstalter noch über Preise. Die werden sich allerdings im üblichen Rahmen halten. Ansonsten gilt: nicht rauchen, nicht essen, nicht trinken. Ist halt eine Kirche. Im Vorraum gibt´s aber eine kleine Theke.

Das Kick-Off-Konzert mit Nada Surf in der letzten Woche in der Pauluskirche war ja eh eine andere Kategorie (falls du darum nach der Zeit fragst) - das war ja kostenlos und organisiert von den CampusRadios NRW.

Das Hecker-Konzert wird hingegen abends stattfinden. Denn die neue Veranstaltungsreihe in der Pauluskirche wird eine "normale" Konzertreihe in einer tollen, besonderen Atmosphäre sein. Und sicherlich auch mit der ein oder anderen Überraschung ;)
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